Kolpingfamilie Oberlahnstein
Kerzen und Wachsreste werden für Büchsenlichter gesammelt
Lahnstein. Noch immer herrscht in der Ukraine Krieg. So wird die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin in diesem Winter eine im vergangenen Jahr erfolgreich durchgeführte Sammelaktion wiederholen.
Die Bevölkerung der Ukraine erlebt den vierten Kriegswinter. Durch die Angriffe auf die Energieinfrastruktur ist die Versorgung mit Strom äußerst labil. Mit diesen Angriffen will der Aggressor die Bevölkerung demoralisieren.
Eine Hilfe zum Überleben bieten sogenannte Büchsenlichter. Konservendosen werden mit Pappe als Dochtersatz und mit flüssig gekochtem Wachs aufgefüllt.
Eine 500-ml-Dose ergibt eine Brenndauer von bis zu 12 Stunden. Sie dient damit als alternative Heizquelle zum Kochen und Aufwärmen. Bei den oftmals langanhaltenden Stromausfällen ist dies eine unverzichtbare Möglichkeit, warme Mahlzeiten zuzubereiten.
Büchsenlichter dienen Zivilisten wie Soldaten gleichermaßen. Die Kerzen und das gesammelte Wachs werden durch den Verein „Dobre e.V. Ukraine-Hilfe im Rheinland“ bei den Kolping-Mitgliedern in Lahnstein abgeholt und an kleine Manufakturen in der gesamten Ukraine gesandt, verpackt in Bananenkisten auf Paletten.
Zumeist Frauen in den familiär strukturierten Manufakturen stellen die Büchsenlichter her. Mit dieser Tätigkeit sind diese Frauen zudem etwas vom alltäglichen Grauen des Krieges abgelenkt und können etwas für ihr Land tun. „Kerzenwachs ist ein wichtiger Rohstoff gegen Hunger, Dunkelheit und Kälte in den Kriegsgebieten“, so Karl-Josef Peil aus dem Vorstand der Kolpingfamilie St. Martin. „Unsere Hilfe mag im Vergleich zum Ausmaß der Not klein erscheinen, doch jeder Beitrag zählt. Man leistet damit nicht nur praktische, sondern auch wichtige moralische Unterstützung.“ Im vergangenen Winter hat Bevölkerung von Lahnstein und Umgebung 70 randvolle Bananenkisten Kerzen gespendet, was einer Masse von 1.400 Kilo und 3.000 Büchsenlichtern entsprach. Manche haben auch ganz neue Kerzen zur Verfügung gestellt. Diese werden als Lichtquellen verwendet. Nicht gesammelt werden Kerzen in Glas-, Tongefäßen oder Plastikumfassungen und auch keine Teelichter mit silbernen Umrandungen.
Die Sammlung findet ausschließlich in den Monaten November und Dezember 2025 statt. Am 15. Januar 2026 wird die Aktion abgeschlossen. Sammelboxen stehen bei verschiedenen Kolping-Mitgliedern vor den Hauseingängen. Und zwar in Lahnstein, in der Schillerstraße 14 (Thomas Schneider), Marienstraße 12 (Stephan Otto), Bodewigstraße 5 (Ulrike Schneider), Zum Helmestal 24 (Norbert Purr) und Oberheckerweg 25 (Karl-Josef Peil).