100 Jahre Heimatjahrbuch
Kreis Ahrweiler präsentiert Jubiläumsausgabe
Kreis Ahrweiler. In einer Zeit, die oftmals als schnelllebig und hektisch empfunden wird, ist das Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler eine vielen Menschen liebgewonnene Konstante. Ein gedruckter Begleiter, unterhaltsam und informativ, der die Vergangenheit ebenso wie die Gegenwart in den Fokus nimmt und dabei klassisch ist ohne anachronistisch zu sein. Obwohl für die Fans der heimatkundlichen Publikation die hochwertige, durchweg farbige Print-Version mit ihren vielen Fotos und Abbildungen das Nonplusultra ist, können sämtliche Heimatjahrbücher, die seit der Nachkriegserstausgabe 1953 veröffentlicht wurden, über die Internetseite der Kreisverwaltung auch online gelesen werden. Der soeben erschienene 83. Jahrgang ist indes ein ganz Besonderer: 1926 erstmals als „Heimatkalender Kreis Ahrweiler“ herausgebracht, feiert das Heimatjahrbuch in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Dass Jahrgang und Geburtstag nicht übereinstimmen, liegt an einer längeren Veröffentlichungspause während der Kriegs- und Nachkriegszeit, bzw. in den 1920er und 1930er Jahren. Insgesamt 88 Autorinnen waren es diesmal, die im Heimatjahrbuch 2026 in 83 Beiträgen einen überaus abwechslungsreichen Inhalt bieten – von Kultur, Historie, Natur, Jugend, Vereinen, Volkskunde und Archäologie über Wirtschaft, Geologie und Sport bis hin zu Mundart.
Von Trassgrubenbesitzern und Kaffeeschmugglern
„Das Standardwerk ist aus meiner Sicht eine gelungene Mischung aus inhaltlich anspruchsvollen Fachbeiträgen, unterhaltsamen Texten und brillanten Farbfotos“, so Jürgen Kempenich, der als Referent für Kreisgeschichte und Redaktionsleiter das Buch gemeinsam mit Landrätin Cornelia Weigand vorstellte. So nimmt beispielsweise Leonhard Janta 100 Jahre Heimatjahrbuch in den Fokus, während Barbara Schmitz und Simon Kläs über 30 Jahre ehrenamtliche Jugendarbeit des Jugendtreff Mayschoß berichten. Die spannende Archäologie im Kreis Ahrweiler behandeln mehrere Autoren, unter anderem mit Grabfunden in der Gemarkung Bad Breisig. Mit den „Mühlen im Einzugsbereich des Adenauer Bachs“ beleuchten Winfried Sander und Manfred Korden ein bislang eher unbeachtetes aber umso interessanteres Thema. Und wer wissen möchte, warum Mühlen- und Trassgrubenbesitzer im Brohltal einst standesgemäß heirateten oder wie der heute 96-jährige Josef Pitzen aus Wiesemscheid Ende der 1940er Jahre eine aufregende Kaffee-Schmuggel-Tour nach Belgien erlebte, kommt am Heimatjahrbuch ebenfalls nicht vorbei. „Auch im hundertsten Jahr seines Bestehens hat das Heimatjahrbuch wieder eine spannende Mischung zu bieten. Etwas, das uns mit Freude und Stolz erfüllt“, betonte Landrätin Cornelia Weigand, die allen Autorinnen und Autoren ausdrücklich für ihr Engagement dankte.
Das „Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2026“ (296 Seiten, Hardcover) ist in einer Auflage von 5.000 Exemplaren erschienen und zum Preis von 9,80 Euro im lokalen Buchhandel sowie in weiteren Verkaufsstellen erhältlich.
Der Kreis-Chorverband bildet auch das Zentrum der Buchtitelseite, konkret mit einem Foto des Schulchöre-Singens 2024 im Bürgerzentrum Ahrweiler. Weitere Fotomotive des Titels verweisen auf die Rettungshundestaffel Ahrtal sowie auf geheime Verschlüsselungsmaschinen zur Nachrichtenübermittlung, über die in der Dokumentationsstätte Regierungsbunker informiert wird. Stark vertreten ist erneut Oberwinter, diesmal mit vier verschiedenen Beiträgen. Dr. Jürgen Haffke stellt die zahlreichen Neuerscheinungen im und zum Kreis Ahrweiler vor.
