Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig auf dem Hambacher Schloss geehrt
KuLaDig-Modellkommunen ausgezeichnet

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Kürzlich wurden auf dem Hambacher Schloss, einem der herausragenden Orte der deutschen Demokratiegeschichte, die Modellkommunen des Jahres 2024 im Rahmen des Landesprojekts „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz“ ausgezeichnet. Dazu gehören auch die beiden Städte Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig, die sich gemeinsam für das Projekt mit dem Themenschwerpunkt „Bäderkultur“ beworben hatten.
KuLaDig steht für „Kultur.Landschaft.Digital.“ und ist ein Informationssystem über die historische Kulturlandschaft und das landschaftliche kulturelle Erbe, das der Landschaftsverband Rheinland (LVR) betreibt (www.kuladig.de). Das Innenministerium Rheinland-Pfalz und das Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz unterstützen mit dem Landesprojekt Kommunen in Rheinland-Pfalz dabei, ihre Kulturgeschichte sichtbar, erlebbar und nutzbar zu machen (www.kuladigrlp.net). Im Jahr 2024, bereits der 6. Förderphase, wurden neun rheinland-pfälzische Kommunen in acht Teilprojekten gefördert. Überwiegend ehrenamtliche Vertreterinnen und Vertreter der Städte Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler bearbeiteten gemeinsam ein Projekt zur „Bäderkultur im Ahrtal und am Unteren Mittelrhein“. Die Ergebnisse sind im Portal KuLaDig nachzulesen (https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-354136). Im Rahmen eines Festaktes wurden die Kommunen nun durch Staatssekretärin Simone Schneider für ihre Projektergebnisse ausgezeichnet.
Das Projektteam aus dem Ahrtal mit Mitarbeitenden der beiden Stadtverwaltungen und zahlreichen ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteuren aus der Region, unter anderem vom Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. und dem Heimatarchiv Bad Bodendorf, hat sich ausführlich mit der Geschichte der Bäderkultur in der Region befasst. In bisher rund zwei Dutzend Online-Artikeln, angereichert mit teilweise historischen Fotos, Grafiken und auch kurzen Videos, werden Orte, Handelnde, Quellen und Bauten der Bäderkultur dokumentiert. Dabei soll der Umfang in den nächsten Monaten noch wachsen und mit multimedialen Elementen angereichert werden.
Die Projektinitiatoren haben es sich zur Aufgabe gemacht, die noch vorhandenen Relikte, aber auch Verschwundenes zu beschreiben, und so den für die Region wichtigen Wirtschaftszweig des Bäderwesens wieder ins Bewusstsein zu rücken. Sie wollen dafür werben, mit den Spuren der Geschichte sorgsam und respektvoll umzugehen, denn dieses kulturelle Erbe lässt sich nutzen, um Einheimischen sowie Gästen heute und in Zukunft einen lebenswerten Wohn- und Aufenthaltsort zu bieten.
Mit Unterstützung durch das Forschungsprojekt zur Digitalisierung des kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz bot sich die einmalige Chance, aus der Kombination von vorhandenem Wissen, dass Regional- und Lokalhistoriker ins Projekt einbrachten, und der Nutzung moderner Medien ein digitales Angebot für möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen. Dass die Projektergebnisse auch in einer Smartphone-App kostenfrei abrufbar sind, erleichtert die Nutzung vor Ort. Umfänglichere Darstellungen und Dokumentationen lassen sich auch bequem zuhause studieren. Die zwei Modellkommunen und das Projektteam werden nach dem offiziellen Projektende weiterarbeiten, denn es gibt entlang der Ahr, des Rheins und im Brohltal noch viel zur Bäderkultur zu entdecken und zu erzählen.
Die Delegation aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig (v.l.): Oliver Göbel (Stadt Sinzig), Hans-Werner Adams (Beigeordneter Stadt Sinzig), Josef Erhardt (Heimatarchiv Bad Bodendorf), Anton Simons (Denkmalverein Sinzig), Wolfgang Horrmann (Beigeordneter Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler), Heike Wernz-Kaiser (Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler) und Elmar Knieps (Denkmalverein Sinzig). Foto: Barbara Knieps