Landesgartenschau wird auf 2023 verschoben

Laga-Verschiebung: Wirtschaftliche Risiken waren zu hoch

Laga-Verschiebung: Wirtschaftliche Risiken waren zu hoch

Bei der heutigen Pressekonferenz wurden die Entscheidung zur Verlegung mitgeteilt. Foto: DU

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird erst im Jahr 2023 stattfinden. Dies haben der Aufsichtsrat der Landesgartenschaugesellschaft sowie der Stadtrat heute zustimmend zur Kenntnis genommen. Nachdem die zahlreichen Baumaßnahmen in den Parkanlagen und weiteren öffentlichen Grünanlagen entgegen der ursprünglichen Planungen ganz überwiegend erst in den vergangenen Wochen beginnen konnten ist nun klar, dass eine Fertigstellung bis zum Frühjahr 2022 nicht mehr realistisch ist. Entscheidend war am Ende, dass drei große Vergabeverfahren nicht zu den erforderlichen Auftragserteilungen führen konnten und nun wiederholt werden müssen. „Hierdurch verlieren wir mindestens drei Monate. Selbst wenn dann alles glatt läuft, werden die betroffenen Parkanlagen bis April 2022 nicht fertiggestellt sein“, erläuterte Matthias Schmauder-Werner, technischer Geschäftsführer der Landesgartenschau Gesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler und Mitarbeiter der Projektgesellschaft Landesgartenschau. Nachdem bereits die Vorbereitung der Ausschreibungen von der Corona-Pandemie beeinträchtigt wurde, stehen auch die eingegangenen Angebote unter dem Eindruck der unverändert schwierigen Lage. Lange haben die Verantwortlichen versucht, die Vorbereitungen für die Veranstaltung trotz der mit der Pandemie einhergehenden Einschränkungen voranzutreiben. Erfolge dieser Bemühungen sind, nicht zuletzt durch die kürzlich begonnenen Bauarbeiten, erkennbar. „Es war schon seit Monaten klar, dass die rechtzeitige Fertigstellung der Baumaßnahmen eine Herausforderung wird und nichts mehr dazwischenkommen darf. Die Probleme bei der Auftragsvergabe haben nunmehr das Fass zum Überlaufen gebracht“, konstatiert Bürgermeister Guido Orthen, zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Landesgartenschaugesellschaft. Auch die aus der Pandemie resultierenden wirtschaftlichen Risiken seien nicht mehr verantwortbar. „Wir haben in den vergangenen Wochen festgestellt, dass Corona auf das Preisniveau bei den erforderlichen Bauleistungen deutlich durchschlägt. Nahezu alle durchgeführten Vergabeverfahren endeten mit einer Auftragserteilung oberhalb der erwarteten Kosten,“ so Schmauder-Werner. Zur Verdeutlichung führt er beispielhaft an, dass die Anfahrt zur Baustelle für die Firmen derzeit nur noch mit maximal zwei Personen pro Fahrzeug zulässig sei. „Allein das erhöht die Kosten natürlich erheblich.“ Zu den wirtschaftlichen Risiken durch die Corona-Pandemie kommt die Problematik, dass mit Blick auf eine rechtzeitige Fertigstellung der Arbeiten der Fokus der vergangenen Monate klar auf der Vorbereitung und Durchführung der erforderlichen Vergabeverfahren lag. „Die notwendige Abstimmung mit den fördernden Ministerien und die Stellung der Förderanträge ist dadurch zu kurz gekommen. Auch dies erhöht natürlich das Risiko, da wir nicht sicher wissen, ob wir all das, was wir nun bauen, am Ende auch gefördert bekommen“, beschreibt Bürgermeister Orthen die Risiken für den städtischen Haushalt. Eine Verschiebung auf das Jahr 2023 erhöhe die wirtschaftliche Sicherheit im Baubereich. Zudem gebe die Verschiebung auch die Möglichkeit, bei der Landesgartenschau eine höhere gärtnerische Qualität zu präsentieren und damit die Chancen, die sich für die Region durch diese Veranstaltung bietet, optimal zu nutzen Neben den Risiken in der baulichen Umsetzung, erschwert Corona auch die Planbarkeit der Einnahmen während der Durchführung. „Durch die anhaltende Pandemie ist leider nicht absehbar, ob es im kommenden Jahr beispielsweise wieder organisierte Gruppenreisen im nennenswerten Umfang geben kann, zumal diese durch die Reiseveranstalter regelmäßig ein Jahr im Voraus geplant werden. Diese Gruppen sind aber eine wirtschaftlich sehr bedeutsame Zielgruppe einer Gartenschau. Auch welche Einschränkungen im kommenden Jahr noch herrschen und wie sich diese auf Besucherzahlen und Eintrittsentgelte auswirken, ist derzeit überhaupt nicht absehbar“, ergänzt Jörn Kampmann, Geschäftsführer der Landesgartenschaugesellschaft. Ferner befindet sich die Stadt in Kommunikation mit dem Land: „Die Landesregierung wird sich im Ministerrat mit den projektrelevanten Folgen des Beschlusses befassen.“ „Alle Beteiligten haben in den vergangenen Monaten hart darum gerungen, trotz alledem termingerecht öffnen zu können“ Dass man jetzt verschieben müsse, sei bitter. „Aber wir werden uns ab heute neu aufstellen und im Jahr 2023 eine rundum gelungene Gartenschau eröffnen“ resümieren die Beteiligten von Stadt, Landesgartenschau Gesellschaft und Projektgesellschaft Landesgartenschau unisono.

Pressemitteilung der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler