Feierliche Gründung der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen

Landesregierungkündigt Zusammenarbeit an

Mainz. Im Plenarsaal des Landtages von Rheinland-Pfalz in Mainz fand die feierliche Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Freien Schulen Rheinland-Pfalz/Saarland (AGFS) statt. Neuwied war mit der Geschäftsführerin der freien Waldorfschule Nicole Gomber vertreten.

Die neue Arbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von vier überkonfessionellen Verbänden: die Regionale Arbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen, der Montessori Landesverband, der Paritätische Landesverband sowie der Verband Deutscher Privatschulen. In Rheinland-Pfalz werden nur 1,2 Prozent aller Schulen von überkonfessionellen freien Schulträgern betrieben. Der Durchschnitt der übrigen Bundesländer liegt bei 5,4 Prozent. Ursache hierfür sei das antiquierte Privatschulgesetz von 1970.

Der Verfassungsrechtler und ehemalige Verfassungsrichter Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio regte in seiner Festrede eine Überarbeitung der Wettbewerbsordnung zwischen staatlichen und freien Schulen an. Das Land stehe in der Verantwortung, Benachteiligungen gegenüber freien Schulen zu kompensieren. Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann (SPD) begrüßte die Vielfalt der rheinland-pfälzischen Schullandschaft als Zeichen einer liberalen Gesellschaft. In keinem anderen Bundesland hänge der Bildungsgrad so wenig von der Herkunft ab. Die freien Schulen seien eine Ergänzung und zugleich eine Herausforderung staatlicher Schulen. Er würdigte die Leistungen der Freien Schulen. Darüber hinaus lud er stellvertretend für die Landesregierung zur Zusammenarbeit ein. Götz Döring, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen, bedankte sich für die Einladung in den Landtag. Die AGFS spreche mit gemeinsamer Stimme, um besser gehört zu werden, und freue sich auf den Dialog. Freie Schulen seien Teil des gesellschaftlichen Engagements für das Gemeinwesen.

Ihre Vielfalt biete Chancengleichheit, unter anderem für Schülerinnen und Schüler, die in staatlichen Schulen nicht weiterkommen. Die Arbeitsgemeinschaft AGFS vertrete die Interessen des Freien Schulwesens in der Öffentlichkeit, gegenüber der Landesregierung, der Schulverwaltung, den politischen Institutionen, der Wirtschaft und Verbänden. Dies solle unter anderem durch die Mitwirkung in Kommissionen und Arbeitskreisen, geschehen. Insbesondere möchte sich die AGFS in die bildungspolitische Diskussion in Rheinland-Pfalz einbringen.