Ratssitzung der Verbandsgemeinde Unkel
Letzte Ratssitzung im Jahr war auch die letzte für Büroleiter Jörg Harperath
Unkel. Es war die letzte Sitzung des Verbandsgemeinderates (VG) Unkel im laufenden Jahr 2025. Für Jörg Harperath, Büroleiter von Verbandsbürgermeister Karsten Fehr, war es die letzte seiner Amtszeit. Harperath scheidet nach 12 Jahren in der VG und insgesamt 45 Dienstjahren aus dem Amt.
Vertrauen und Loyalitätprägten die Amtszeit –Differenzen beim Fußball
Grund genug für VG-Bürgermeister Karsten Fehr, sich vor dem Einstieg in die Tagesordnung der Ratssitzung am 20. November bei Jörg Harperath vor der Ratsversammlung zu bedanken. „Ich möchte mich heute vor dem Verbandsgemeinderat bei einem Menschen bedanken, der in den vergangenen zwölf Jahren nicht nur mein Büroleiter war, sondern auch mein engster Vertrauter und wichtigster Wegbegleiter in der Verwaltung“, sagte Fehr einleitend.
Er hob Harperaths Verlässlichkeit und das außergewöhnlich gute Miteinander hervor und das man sich blind verstanden habe. „Zwischen uns passte kein Blatt“, fasste Fehr es zusammen. Differenzen, so Fehr weiter, habe es lediglich in Sachen Fußball gegeben. Harperaths Anhängerschaft zu Borussia Mönchengladbach wollte 1.FC Köln-Fan Karsten Fehr bei der Dankesrede gar nicht recht über die Lippen.
Fehr hatte erfahren, dass Harperath im Alter von 16 Jahren erstmals allein am 31.10.1980 ins Bökelbergstadion gefahren ist. Als Andenken überreichte er daher eine Originalausgabe der Zeitschrift Kicker von diesem Tag.
Wandel von der Behördezum Dienstleister begleitet
Jörg Harperath bedankte sich bei Karsten Fehr und auch den Ratsmitgliedern für die Zusammenarbeit. In einem kurzen Rückblick erinnerte er sich an den erlebten Wandel von der Verwaltung, „wo Briefe an Bürger ohne Anrede geschrieben wurden“, hin zum Dienstleister für Bürger. Die Einführung von Computern in der Verwaltung, die Euro-Einführung, Jahr-2000-Umstellung, Flüchtlings- und Coronakrise bildeten ebenfalls wesentliche Erinnerungspunkte. Stolz sei er besonders auf das Bürgerbus-Projekt, das er seit 7 Jahren begleite. Die Stimmenauszählung ohne IT-Unterstützung bei Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz sei im Vergleich zu den sonstigen Tätigkeiten und Aufgaben, die ihn immer ausgefüllt und Spaß gemacht hätten, sei dagegen immer eine besondere Herausforderung gewesen.
Anschließend bedankte sich noch Dr. Heinz Schmitz (CDU) im Namen der Ratsmitglieder für die geleistete Unterstützung und Arbeit. Jörg Harperaths Amtszeit endet am 31.12.2025, deshalb wollte sich Karsten Fehr auch noch nicht verabschieden, „denn Du wirst noch 3 Wochen im Hause sein – und wie ich dich kenne, bis zum letzten Tag alles geben“, sagte Fehr.
Vorschlag für Neuwahltermine für Verbandsbürgermeisterwahl beschlossen
In der anschließenden Ratssitzung waren die wesentlichen Punkte die einstimmige Zustimmung zum Vorschlag für die Verbandsbürgermeisterwahl 2026. Dies vor dem Hintergrund, dass VG-Bürgermeister Karsten Fehr am 30.06.2027 in den Ruhestand geht. Die Wahl solle am 8.11.26 erfolgen, eine ggf. erforderliche Stichwahl am 29. 11. Diese Termine sollen der Aufsichtsbehörde vorgeschlagen werde,
Die Abstimmung über den Antrag der Fraktion Bündnis 90 – Die Grünen über ein Radverkehrskonzept in der VG Unkel wurde mit knapper Mehrheit auf die nächste Sitzung verlegt.
Ebenfalls beschlossen wurde die Übertragung von Haushaltsmitteln in Höhe von über 1,8 Mio Euro ins kommende Haushaltsjahr. Dies im Wesentlichen, weil bestimmte Arbeiten, bzw. Beschaffungen noch nicht begonnen oder beendet wurden.
Der Rat stimmte weiter zu, den Ortsgemeinden ein Angebot zu unterbreiten, das die Verbandsgemeinde künftig die Trägerschaft der Kindertagesstätten übernimmt.
Bürgerbus wird elektrisch
Der Annahme von Spenden in Höhe von je 550 Euro für die Bambini- und Jugendfeuerwehr der VG Unkel sowie von insgesamt 5.201 Euro für den Bürgerbus wurde zugestimmt. Für den Bürgerbus könne nun auf Elektroantrieb umgeschwenkt werden, berichtete Holger Diedenhofen (SPD) ergänzend, rief aber auch zu weiteren Spenden auf.
Ein augenzwinkerndes Abschiedsgeschenk hate Karsten Fehr (r.) für Jörg Harperath noch bei der Ratssitzunng aus der Tasche gezogen Foto: Andreas Winkelmann
