Landrat Hallerbach würdigt Jürgen Ulrich als auch überregional geschätzten Experten
Mit Mr. Kreisjugendamt geht ein großes Stück von Bord
Kreis Neuwied. Mr. Kreisjugendamt geht von Bord. Weil er aber auch als loyale Persönlichkeit geschätzt ist, bleibt Jürgen Ulrich der Kreisverwaltung in unterstützender Funktion vorerst mit seiner Expertise erhalten. Eine Ära ist also noch nicht ganz zu Ende.
„Wer eine andere Bezeichnung für `Kreisjugendamt Neuwied´ sucht, wird bei `Jürgen Ulrich´ fündig. Unser langjähriger Abteilungsleiter ist der Inbegriff für unser Ressort Jugend und Familie, wie es offiziell heißt. In dieser Funktion habe ich ihn jetzt verabschiedet. Aber unser anerkannter Experte für alle Fragen rund um Kinder, Jugendliche und Familienangelegenheiten übernimmt für unsere Referatsleiterin Kerstin Neckel, die erst einmal in Mutterschutz geht, vertretungsweise deren Aufgaben für Kindertagesstätte, Kindertagespflege und Bundeselterngeld. Damit erleichtert er seinem Nachfolger Uwe Kukla natürlich auch den Start“, ist Landrat Achim Hallerbach voller Respekt und Anerkennung.
Jürgen Ulrich hat an der früheren Fachhochschule Koblenz Sozialarbeit studiert. Ein entsprechendes Berufspraktikum führte ihn 1986 zur Kreisverwaltung Neuwied, wo sein Weg seitdem stets nach oben führte. Zum 1. Juni 2009 ist er geworden, was er bis zur Verabschiedung blieb: Abteilungsleiter Jugend und Familie. In dieser Funktion besaß Jürgen Ulrich den Blick und die Wertschätzung über die Kreisgrenzen hinaus.
Als Leiter eines Kreisjugendamtes mit über 100 Kolleginnen und Kollegen hatte er ein Budget von weit über 110 Millionen Euro zu verantworten. Im operativen Geschäft hat er nicht nur auf die Effektivität seiner Abteilung unter Berücksichtigung aller politisch und rechtlich gesetzten Vorgaben und Ziele geachtet, ihm war ebenfalls wichtig, dass fachliche Standards eingehalten- und Methoden der Qualitätssicherung implementiert werden.
Der konstruktiv-kritische Begleiter so mancher Reform auf Bundes- und Landesebene war stimmberechtigter Vertreter im Landesjugendhilfeausschuss und im dortigen Fachausschuss 2, Kindertagesstätten.
Zudem nahm der langjährige Kreisjugendamtsleiter Aufgaben als Mitglied der Steuerungsgruppe Berichtswesen und vieler anderer Arbeitsgruppen, wie aktuell zur Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes, wahr. Schließlich diente er als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Jugendamtsleitungen Rheinland-Pfalz Nord und war ebenfalls geschätzt als Dozent im Bereich Sozialwissenschaften an der Hochschule Koblenz. Für den Landkreis Neuwied bot sich über die Universität der Zwei-Flüsse-Stadt zugleich eine wichtige Quelle der Nachwuchsgewinnung.
Jürgen Ulrich war kein Mann, für den bloß die Beobachter-Position in Frage kam. Ihm war weniger daran gelegen, etwas zu übernehmen, was andernorts schon auf den Weg gebracht war, als vielmehr daran, den Landkreis Neuwied selbst an die Spitze der Bewegung zu setzen. So war er der Motor dafür, dass Modellprojekte „made in Neuwied“ umgesetzt wurden. „Für uns ist er stets Impulsgeber, innovativer Wegbereiter und Steuermann“, lobt Landrat Achim Hallerbach.
In der Tat hat Jürgen Ulrich während seiner Amtszeit so manches Pilotprojekt an Land gezogen und in deren Folge neue Standards etabliert. Dazu zählen die „Zugehende Beratung“ an Kindertagesstätten und die „Jugendberufsagentur Plus“ ebenso wie das Projekt „Kinder psychisch und suchtkranker Eltern“ und die „Frühen Hilfen“, die Familienbildung und viele andere präventive Angebote.
„Jürgen Ulrich ist zutiefst davon überzeugt, dass Prävention sich auszahlt. Dass unser langjähriger Kreisjugendamtsleiter nicht nur ein hervorragender Sozialarbeiter ist, sondern auch ein Mensch, der sich tief in Rechtsfragen einarbeitet und an dem ein Betriebswirt verloren gegangen sein könnte, hat er auch im Jugendhilfeausschuss immer wieder unter Beweis gestellt. Mit ihm hatten wir sozusagen den exzellenten Sozialarbeiter, den Finanz- und auch den Rechtsexperten in einer Person“, würdigt Landrat Achim Hallerbach das Wirken des Neuwieders.
Gegenüber Trägern und kooperierenden Stellen erwies sich Jürgen Ulrich im sachdienlichen Sinne zwar gelegentlich als selbstbewusst-zäher Verhandlungspartner, allerdings war jederzeit auf einen akribisch und detailgenau vorbereiteten, überaus kompetenten Jürgen Ulrich Verlass. „Unsere hervorragende Zusammenarbeit mit vielen Trägern und in den politischen Gremien - allen voran unser Kreisjugendhilfeausschuss - ist ganz klar auf die verbindliche, wertschätzende und verlässliche Art der Zusammenarbeit zurückzuführen, die für Jürgen Ulrich charakteristisch ist.
Bei ihm war ein Wort ein Wort. Auf Jürgen Ulrich und auf das Führungsduo mit seinem Nachfolger Uwe Kukla und deren uneingeschränkte Loyalität konnte ich mich zu jeder Zeit verlassen“, dankt Landrat Achim Hallerbach dem langjährigen Kreisjugendamtsleiter herzlich.
Pressemitteilung
Kreisverwaltung Neuwied
Viel Lob und Anerkennung gab es von Landrat Achim Hallerbach für den langjährigen Leiter des Kreisjugendamtes Neuwied, Jürgen Ulrich, zu dessen Verabschiedung. Darüber freute sich auch Ehefrau Agnes, während (von links) die Personalratsvorsitzende Birgt Eisenhuth, Kita-Referatsleiterin Kerstin Neckel, Kreisjugendpflege-Referatsleiterin Antje Escher, der 1. Kreisbeigeordnete Phillip Rasbach, der neue Kreisjugendamtsleiter Uwe Kukla und der Referatsleiter Personalmanagement Florian Nußbaum den Ausführungen des Kreis-Chefs gerne zustimmen konnten. Foto: Julia Hinz / Kreisverwaltung Neuwied
