Der Sinziger Weinsommer ist längst zur Kultveranstaltung geworden

Mit edlen Tropfen in die lauen Sommernächte gefeiert

Mediterranes Lebensgefühl im Doppelpack

23.07.2019 - 12:09

Sinzig. Der Sinziger Weinsommer ist längst zu einer überaus beliebten und grandiosen Kultveranstaltung geworden. Mit edlen Tropfen aus aller Welt zu Füßen von Sankt Peter in einem schmucken Weindorf in die lauen Sommernächte hineinfeiern: so konnte man die Veranstaltung im Doppelpack zusammenfassen. Tiefenentspannte Leichtigkeit an lauen Sommerabenden mit viel mediterranen Lebensgefühl, Unterhaltung und kulinarische Genüsse vom Feinsten lockten ein ganzes Wochenende lang Sinziger und Besucher in Scharen auf den Kirchplatz. Am Freitag verzeichnete man mit rund 800 Besuchen einen neuen Rekord und am Samstag kamen trotz eines kleinen Regenschauers 600 Weinfreunde auf den Kirchplatz.

Dabei bewies der Sinziger Kirchplatz mit dem einmaligen Ensemble aus der spätromanischen Pfarrkirche Sankt Peter dem neoklassizistischen Rathaus und den Bürgerhäusern hin zur Postmoderne, dass er als Kulisse für Veranstaltungen aller Art keinerlei Vergleiche zu scheuen braucht.


„Probieren und genießen“


Dem Sinziger Weinfest wohnt dabei ein besonderer Zauber inne. Es heißt einfach: „Probieren und genießen“. Dies hatten Aktiv-Chef Reiner Friedsam, sein Vize Harald Monschau und Sinzigs Bürgermeister Andreas Geren bei der ersten Eröffnung am Freitag noch einmal herausgestellt. Dabei konnten sich die Winzer von der Ahr, dem Rhein und von der Nahe bei Leibe nicht über mangelnden Absatz beschweren. In den beiden lauen Sommernächte liefen vor allen Dingen trockene Rieslinge, gerne auch als Hochgewächs, sowie Rivaner und der überaus beliebte „Blanc de noir“ in allen Variationen. Der klassische Spätburgunder aus dem Tal der roten Trauben hatte es dagegen bei sommerliche Temperaturen eher schwer.

Der Sinziger Bürgermeister war dabei am Freitag übrigens als Chef von Rheinmeile Aktiv gekommen. Denn die Musik am Freitag kam ja hochoffiziell als 8. Auflage des Rheinmeile-Konzertes daher . Am Samstag hatten sich die Sinziger, mangels eigener Weinkönigin, die Ahrweinkönigin Eva Lanzerath ausgeliehen. Die Majestät des Ahrweines zeigte sich bei einem kleinen Rundgang hoch interessiert für die Arbeit der Winzer in den anderen Anbaugebieten und testete auch schon mal ein Schlückchen Riesling.


Weindorf hatte einiges an Neuerungen zu bieten


Neu in diesem Jahr, das Weindorf präsentierte sich hin zur Kirchplatz-Gastronomie geöffnet. Das bedeutet im Klartext weit über 200 Sitzplätze mehr und auch die Freunde von Pils und Kölsch hatten freien Blick auf die Bühne. Auch im zehnten Jahr des Weinsommers bauten sich viele Besucher ihr gemütliches Eckchen aus den zahlreichen Stroh- und Heuballen selber. Und viele Besucher und Sinziger hatten auf dem Kirchplatz wohl ein Wochenendticket gebucht. Ganz entspannt und ganz genussvoll wurden auf dem Kirchplatz edle Tropfen genossen. „Kein Stress, keine Hektik, Lebensfreude pur, stand sozusagen über den gelungenen Abenden. Nicht nur am Stand der Lesezeit wurde an jeden Mann erinnert, der mit seiner Idee eines Weinsommers vor einem Jahrzehnt in Sinzig eher etwas schief angeguckt wurde. Doch Benno Schneider hatte seinerzeit den richtigen Riecher gehabt, wie der Erfolg des Weinsommers auch in seiner 10. Auflage eindrucksvoll belegte.


Musik vom Feinsten


Beim Weinsommer steht allerdings nicht das musikalische Konzerterlebnis im Vordergrund. Sondern vielmehr Freunde treffen, ein Schwätzchen halten und ausgelassen klaffen. Die Lautstärke bei den Auftritten der Bands kommt entsprechende gedämpft daher.

Musikalische Stammgäste sind beim Weinsommer seit jeher das Dream-Team mit Winnie Schuld und Ian Jory. Die beiden Vollblutmusiker aus Sinzig hatten sich zur Verstärkung die Sängerin Julia Josten aus Bad Breisig geholt. In ihren melodiös gehaltenen Songs schwang ein romantisches Genre mit. Gefühlvolle Balladen, um beim Weinsommer die Seele baumeln zu lassen. Musikalische Premiere feierten am Samstag dagegen Kaluzza und Blondell. Die dreiköpfige Folk & Roll-Formation spielten rhythmisch traditionelles und unter die Haut gehende Interpretationen bekannter Songs. Beim fantastischen Weinsommer auf dem Kirchplatz rückte am vergangenen Wochenende auch die Fairtrade Stadt Sinzig wieder etwas in die Öffentlichkeit. Bei der zweiten Eröffnung am Samstag nutzen Ingo Binneweg und Brigitte Karpstein, die im Bürgerforum für die Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt arbeiten die Gelegenheit, um für die Fairtrade-Idee zu werben.

Der Weinsommer ist eben längst Kultveranstaltung mit viel Leichtigkeit und mediterraner Lebensfreude pur geworden. In den beiden lauen Sommernächten der 10. Auflage entfaltete er so richtig seine gesamte Strahlkraft.

Cheforganisator Harald Monschau, seines Zeichens ja Vize bei Aktiv für Sinzig lobte ausdrücklich das große Engagement der Stadt. Vor allen Dingen der Bauhof hatte mit dem Aufbau des Weindorfes ganze Arbeit geleistet. Und bei Planern wie bei Besuchern gab es in Sinzig beim Weinsommer nur strahlende Gesichter. Dass man sich im nächsten Jahr zur 11. Auflage des Weinsommers wieder sehen wird, ist längst ausgemachte Sache. BL

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