
Am 25.03.2025
Allgemeine BerichtePläne für neue Brückenkonstruktion vorgestellt
Neue Ahr-Brücke soll 2,3 Millionen kosten
Sinzig. Die Ahrmündungsbrücke, die bei der verheerenden Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 zerstört wurde, soll wieder aufgebaut werden. Dies beschloss der Bauausschuss in seiner Sitzung vom 12. Februar 2025 einstimmig. Nun wurden die Pläne von Hermann Terporten vom Ingenieurs-Büro Terporten aus Ahrweiler dem Stadtrat vorgestellt. Fest steht: Die Brücke ist ein zentrales Element des Rhein-Radwegs und der EuroVelo-Route 15, einer der wichtigsten Fernradwege Europas. Zudem stellt sie eine essenzielle Verbindung für den lokalen Fuß- und Radverkehr zwischen Sinzig und Remagen dar.
Der Ersatzneubau wird am bisherigen Standort an der Ahrmündung errichtet. Die Planung sieht eine moderne Drei-Feld-Konstruktion mit einer Gesamtlänge von rund 123 Metern und einer Breite von vier Metern vor. Zwei Pfeiler werden so platziert, dass weder die Ahrsohle noch das Flussbett beeinträchtigt werden, wodurch die natürliche Entwicklung des Flusses gewährleistet bleibt. Zudem wird der Durchfluss im Vergleich zur alten Brücke verbessert.
Barrierefreiheit und Hochwasserschutz berücksichtigt
Die Brücke wird eine Längsneigung von 3,5 bis 4 Prozent aufweisen, um die Barrierefreiheit zu garantieren. In Bezug auf den Hochwasserschutz entspricht die Konstruktion aktuellen Vorgaben: Die Unterkante des Bauwerks wird oberhalb der HQ100-Marke plus einem Meter Freibord liegen und auch extremen Hochwasserereignissen standhalten.
Da sich die Brücke in unmittelbarer Nähe eines Naturschutzgebiets befindet, erfolgt eine enge Abstimmung mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord und der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Ahrweiler. Die Planungen wurden so ausgerichtet, dass der Bau parallel zur bestehenden Behelfsbrücke erfolgen kann und Baumrodungen weitgehend vermieden werden. Falls Eingriffe in die Natur unvermeidlich sind, sollen Ersatzpflanzungen in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Sinzig durchgeführt werden.
Finanzierung und Kosten
Die Wiederherstellung der Ahrmündungsbrücke ist mit Kosten in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro netto im Maßnahmenplan verankert. Eine abschließende Kostenschätzung hänge aber noch von der Klärung der Gründungsverhältnisse ab, die durch geotechnische Untersuchungen bestimmt werden, wie Bürgermeister Andreas Geron erläuterte.
Die neue Brücke wird sich entsprechend gestalterisch in das Landschaftsbild des Ahrtals einfügen. Ein charakteristischer orangener Farbton, der sich an anderen Brücken der Region orientiert, ist vorgesehen. Für den Stahlunterbau werde wetterfester Stahl diskutiert, eine finale Entscheidung dazu steht jedoch noch aus. Dieser Rostschutz war auch für die Ratsmitglieder von Interesse. So hakte der CDU-Fraktionsvorsitzende Franz Hermann Deres bei der Wetterfestigkeit des Brückenfundaments nach. Terporten erläuterte in diesem Zusammenhang, dass Fundament-Teile der Brücke luftdicht verschlossen werden und somit rostsicher geplant seien. Insgesamt werde die Brücke in einer Tiefe von bis zu 21 Metern verankert, auch ein Auftrieb sei somit ausgeschlossen. Ralf Urban von den Grünen nahm die Beratung zum Anlass, auf ein Thema vor der Flut hinzuweisen: Die Wasserbüffel. Jene sollten in den Zeiten vor der Flut im Naturschutzgebiet um die Ahrmündung angesiedelt werden um Biodiversität zu schaffen. Bürgermeister Geron setzte diesbezüglich Prioritäten und erteilte der Idee ein klares Nein. Im Moment gehe es um die Brücke, erst wenn die Brücke stehe, könne man sich wieder auf das Thema fokussieren.
Die Ratsmitglieder waren sich nach den durchaus spannenden Ausführungen von Hermann Terporten einig und die Planungen für die Brücke wurden mit einem einstimmigen Urteil quittiert. ROB