St. Hubertus Schützen Ges. Sinzig v. 1836 e.V.

Neue kleine Königskette durchKaplan Hufschmidt gesegnet

Neue kleine Königskette durch
Kaplan Hufschmidt gesegnet

Die Sinziger St. Hubertus-Schützen nach dem feierlichen Hochamt (v.l.): Fähnrich Thomas Hoffmann, Hauptmann Hans-Peter Floter, Kassierer Markus Breuer, Schützenlisel Margarete Reimsbach, Alessandro Nonn, Kaplan Thomas Hufschmidt, Oberleutnant Harald Braun, Jungschützenkönig Matthias Pauly, König Stephan (II.) Pauly und Königsgemahlin Astrid Pauly.Fotos: privat

Neue kleine Königskette durch
Kaplan Hufschmidt gesegnet

Nach dem Schlusssegen konnten sich noch einige Messbesucher die neue Silberkette ansehen und erklären lassen.

Sinzig. Traditionell, das heißt seit 1981, schießen die St. Hubertus-Schützen an den Pfingsttagen ihre Würdenträger (König, Juniorenkönig, Schützenliesel u. Jungschützenkönig) aus. Doch auch in diesem Jahr ist wegen der Corona-Pandemie das nicht möglich gewesen.

An Pfingstsonntag trafen sich Mitglieder der St. Hubertus Schützen Gesellschaft Sinzig in der Pfarrkirche St. Peter, um mit Kaplan Thomas Hufschmidt und weiteren Gläubigen ein feierliches Hochamt für die Lebenden und verstorbenen Mitglieder der Gesellschaft zu feiern.

Ein besonderer feierlicher Anlass war die Einsegnung der „neuen kleinen Silber-Königskette“, die zur Entlastung der alten 130-Jahre bestehenden Silber-Königskette, angeschafft wurde.

Das große Mittelschild der Kette, fast 300 Jahre alt, ist das ehemalige Amtsschild des Karl-Kaspar Bachoven von Echt, von 1720 - 1764 Nachfolger seines Vaters Johann-Bertram Bachoven von Echt, als „Trierer Hofrat“ und „Jülischer Vogt und Amtsverwalter“ der Ämter Sinzig und Remagen.

Johann Bertram stiftete bereits im Jahre 1700 der Pfarrkirche St. Peter einen St. Hubertus-Altar und im Jahre 1712 gründete er die St. Hubertus-Bruderschaft, die Vorgängerbruderschaft der Gesellschaft die im Jahre 1836 aus der Bruderschaft heraus als „St. Hubertus-Schützengarde“ gegründet wurde. Johann-Bertram führte sowohl als Brudermeister die Bruderschaft und stiftete auch ein Hubertus- Andachtsbuch im Jahre 1712, wovon es noch ein Exemplar gibt.

Karl-Kaspar Bachoven von Echt folgte seinem Vater auch in der Führung der Bruderschaft, und legte im Jahre 1732 ein neues Andachtsbuch auf, wovon auch noch ein Exemplar im Besitz der Gesellschaft ist.

Der St. Hubertus-Altar wurde im Zuge von Renovierungsarbeiten um 1860 aus der Kirche entfernt, und lagerte mehrere Jahre im Kohlenkeller der ehemaligen Schule, heute Rathaus.

Der in Wien-Nußdorf lebende Verwandte aus der östereichischen Linie , Karl-Adolf Bachofen von Echt, forderte daraufhin den Altar für die Familie zurück, und seitdem muss sich der Altar in Wien oder sonst irgendwo in einer österreichischen Kirche befinden. Näheres konnte leider noch nicht festgestellt werden.

Durch Zufall erfuhren die St. Hubertus-Schützen im Sommer 2020 von der Versteigerung des Amtsschildes im Kunsthaus Lempertz in Köln am Neumarkt, und konnten durch die Spenden der Mitglieder des Ordonannzkorps der Gesellschaft den Amtsschild erwerben.

Doch wie kam es zur Versteigerung des Amtsschildes? Ein Rheinländer verbrachte vor einigen Jahren einen Urlaub in Wien, besuchte dort auch den großen „Wiener Flohmarkt“, wo er den Schild zum Verkauf vorfand, und direkt erwarb, und dann im Jahre 2020 der Fa. Lempertz anbot.

Jetzt hieß es, eine dazugehörige Kette zu beschaffen, nach Möglichkeit mit Jagdmotiven, denn bei der Gründung der Bruderschaft im Jahre 1712 waren viele Jagdherren beteiligt, die fünfmal im Jahr Andachten am St. Hubertus-Altar hielten und den Schutz vor Tollwut für ihre Hunde bei St. Hubert erflehten.

St. Hubertus gilt auch als Schutzheiliger gegen Tollwut bei Hunden.

Eine Fa. in München konnte da behilflich sein, und lieferte eine Kette mit Jagdszenen, „Hirschjagd und Sauhatz“, nachdem zuvor die Finanzierung gesichert war.

Hier gilt der Dank Herrn Egbert v. Ostrowski, der Voba Rhein-Ahr-Eifel, der Stadt Sinzig, u. Jägern des Sinziger Hegeringes. In Kürze werden Orden von der alten Königskette an der neuen Kette angebracht, damit die alte Kette nicht durch Überlastung noch mehr leidet, denn hier steht eine umfangreiche Restaurierung an.

Dank auch an Kaplan Thomas Hufschmidt, der in ganz feierlicher Art die Einsegnung der Kette durchgeführt hat.

Nach dem Schlusssegen konnten sich noch einige Messbesucher die neue Silberkette ansehen und erklären lassen.

Mit Kaplan Thomas Hufschmidt stellten sich mehrere Hubertus-Schützen zum Erinnerungsfoto auf den Stufen vor dem Haupteingang auf, und ganz kurz wurden auf Anweisung des Fotografen die Masken für ein-zwei Minuten ausgezogen.