58 Jahre alte Feuerwehrmehrzweckfähre RPL7 hat „fast“ ausgedient

Neues Hilfeleistungslöschboot in Kripp angekommen

Feuerwehr um Kreisfeuerwehrinspekteur Michael Zimmermann und Stadtwehrleiter Ingo Wolf zeigte sich glücklich über das neue 1,8 Millionen teure HlB Rhein-Ahr

18.12.2019 - 08:55

Kripp. Nach Jahren der Bemühungen und des Wartens wurde für die Feuerwehr Remagen und vor allem die Einheit Wasserschutz, die bei der Feuerwehr Einheit Kripp angesiedelt ist, ein lang gehegter Traum wahr. Das neue Hilfeleistungslöschboot HLB Rhein-Ahr, das vom Land Rheinland-Pfalz mit etwas über 1,8 Millionen Euro finanziert wird, kam am Donnerstagnachmittag vor großem Publikum am Rheinufer in Kripp an und wurde dort von zahlreichen Feuerwehrleuten und Bürgern am Rheinufer gebührend empfangen. Natürlich zeigte die achtköpfige Besatzungscrew aus Kripp, die das HLB von Neckarsteinach vor dem Anlegen zum einen die Schnelligkeit und Wendigkeit des Bootes sowie den riesigen Wasserstrahl, mit dem das HLB unter anderem in Einsatz kommen kann.

Bereits am Dienstag waren acht Mitglieder der Feuerwehr Kripp nach Neckarsteinach bei Heidelberg aufgebrochen, um das HLB zu überführen. Ziel war die Firma „Neckar Bootsbau (NeBo), die Bau-Werft des neuen Löschbootes. Dort ging es sofort an die Einweisung in die Technik des Bootes, um es sicher „nach Hause“ zu bringen. Im Anschluss daran wurden die ersten Kilometer auf dem Neckar gefahren, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen.

Am frühen Mittwoch legte die Kripper Crew nach einem Check der Aggregate mit zwei weiteren Mitarbeitern der Werft von Neckarsteinach zu Tal ab. Nach 40 Neckar-Kilometern und fünf Neckarschleusen erreichte das HLB Rhein-Ahr mit der Besatzung in Mannheim den Rhein.

Auf den nächsten 75 Rheinkilometern wurden verschiedenste Belastungstests für die Antriebsmaschinen durchgeführt. Dabei wurden die Maschinen bis an ihre Grenzen gebracht. Da wo der Verkehr auf dem Rhein es zuließ, fuhr das Boot mit bis zu 70 km/h zu Tal. Bereits bei Dunkelheit erreichte die Besatzung mit dem HLB Mainz. Ein Liegeplatz war bei der Wasserschutzpolizei für das Boot und die Crew vorbereitet. Vor Ort wurden die Kripper unkompliziert von der Berufsfeuerwehr Mainz unterstützt.

„Am Donnerstag legten wir nach dem Volltanken des Bootes von Mainz zur finalen Etappe nach Kripp ab“, so Jörg Laux. Mit an Bord waren der Chef der Firma Neckar-Bootsbau und Mitarbeiter des rheinland-pfälzischen Ministerium des Inneren. Bei Brohl lag die Wasserschutzpolizei aus Andernach mit ihrem Boot, der WSP 14 bereit, um das neue HLB und seine Besatzung das letzte Stück zu begleiten. Am Liegeplatz des „HLB Rhein-Ahr“ gab es dann bei Eintreffen des neuen Hilfeleistungslöschbootes standing ovations von den Feuerwehrkameraden und einigen Bürgern.


Boot und Ausrüstung müssen kennengelernt werden


In der kommenden Zeit werden die alten und neuen Schiffsführer mit dem Löschboot viel unterwegs sein. Man muss sich mit den verschiedensten Steuerungstechniken vertraut machen, auf Signale des Bootes reagieren, viele Knöpfe und Hebel im richtigen Moment betätigen, kleine Arbeiten an den Maschinen verrichten und die vorgehaltenen Geräte kennenlernen.

Weiterhin gilt es in der nächsten Zeit, den rund 100-seitigen Prüfplan abzuarbeiten, den das Land als Eigner des Bootes an die Feuerwehr Remagen und deren Einheit Wasserschutz übergeben hat. Bei Einsätzen auf dem Rhein wird das HLB Rhein-Ahr die nächste Zeit noch nicht eingesetzt. Dafür wird die knapp 60 Jahre alte Feuerwehrmehrzweckfähre „RPL 7“ noch einsatzbereit gehalten. Der Liegeplatz ist weiter stromabwärts, an die Rheinpromenade nach Remagen verlegt worden. „Wir haben von der Siebengebirgslinie die Freigabe bekommen, deren Steiger bis zum Saisonstart als Liegeplatz zu benutzen“, betonte Jörg Laux.

Nach etwa sechs Wochen wird es weitere Einweisungen in die Löschtechnik durch Werftmitarbeiter bei der Feuerwehr in Kripp geben. Die letzte Ausbildung wird der Kranschein sein, der zur Bedienung des Lastenkrans vorgeschrieben ist.

Nach rund vier Monaten wird das „HLB Rhein-Ahr“ nochmals planmäßig auf die Werft nach Neckarsteinach gebracht. Dort werden noch Nachträge umgesetzt und Wartungen an den Maschinen und den Jets ausgeführt. Nach der Rückkehr wird das Boot offiziell eingeweiht und in Dienst gehen.

Das HLB Rhein-Ahr ist 14,99 Meter lang und 5,10 Meter breit. Der höchste Festpunkt über der Wasserlinie ist 4,65 Meter und das Boot hat einen Tiefgang von 80 Zentimetern. Das HLB hat einsatzbereit eine Wasserverdrängung von etwa 28,20 Metern und kann eine Maximalgeschwindigkeit von 55 Stundenkilometern erreichen. Die schiffstechnische Ausrüstung ist mehr als umfangreich. Das HLB hat eine Doppelmotorenanlage von zwei mal 800 PS und Wasserstrahlantriebe mit elektrohydraulischer Steuerung. Die Bugklappe hat Ausmaße von 1,60 mal 1,50 Metern und wird elektro-hydraulisch gesteuert.

Der Kraftstofftank fast 1500 Liter und die beiden Schaummitteltanks jeweils 500 Liter. Die nautische Ausrüstung ist sehr umfangreich mit unter andrem Fluss-Radaranlage mit integriertem Navigationssystem, Wendeanzeiger, Wärmebildkamera, Autopilot und Wegesteuerung, Wetterstation mit Funkuhr und Temperaturanzeige, Sidescan-Sonar, Bordsprechanlage und mehr. Der Lichtmast ist hydraulisch ausfahrbar mit zwei 400 Watt Scheinwerfern.

Die Feuerlöschkreiselpumpe fördert 10.000 Liter pro Minute mit zehn bar. Weitere Mehrzweckdüsen haben eine Leistung von 8000 Liter pro Minute und 4000 Liter pro Minute. Löschwasser kann auf dem HLB von neun Stellen, verteilt über das ganze Boot, abgegeben werden. Zudem verfügt das HLB über eine Schaumzumischanlange. Eines wurde aber vor Ort von Feuerwehrleuten am Rheinufer direkt festgestellt. „Die Signalanlage ist zu leise. Die muss geändert werden“.

AB

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