Tolles Projekt mit historischem Hintergrund
Neues Hotel in Mesenich eröffnet

Mesenich. Schlicht kann der Mesenicher Hugo Arens nicht, auch wenn seine Familie seit fast 200 Jahren den Beinamen „Schlichda“ besitzt.
Aus der Idee, das Geburtshaus seines Vaters als Modell nachzubauen, wurde so ein stattliches Vorhaben, das nun fast zwei Jahre beansprucht hat. Anhand alter Foto’s, Gemälde und einer Zeichnung baute er das moseltypische Fachwerkhaus, das 1931 mit fünf anderen Wohnhäusern einem Großbrand zum Opfer fiel, im Maßstab 1:10 als Insektenhotel nach. Immer, wenn es die Zeit erlaubte, arbeitete Hugo Arens daran - und Zeit hat der 83 - Jährige neben seiner Hausarbeit und der Mithilfe im Familien-Weinbaubetrieb nicht viel. Dafür aber viele „verrückte Ideen“, wie er selbst gerne zugibt. So war Arens schon an vielen Aktionen in Mesenich maßgeblich beteiligt – so dem Wiederaufbau von Bildstöcken, die Ausgestaltung des Kulturweges „Mesenicher Steinreichskäpp“ – zuletzt mit dem überdimensionalen „Steinreichskopp“, den weit sichtbaren Weinbergsbildern im Namen der Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe Cochem-Zell und etlichen kleineren Maßnahmen zur Verbesserung der touristischen Vielfalt von Mesenich. Nur für bestimmte Gewerke (Bruchsteinmauer, Verputz, Kupferarbeiten) des Nachbaus nahm er sich Hilfe bei Fachleuten. Die ursprünglich an Nachbarhäusern angrenzenden Hausseiten wurden im Modell mit Aussparungen versehen, in die gebohrte Hölzer, Schilfrohr, Lehmziegel, Tannenzapfen und Stroh gelegt wurden. Dadurch soll das Haus nun als Insektenhotel belebt werden. Es entspricht zwar nicht den derzeit gepriesenen Lebenstürmen, es ist eher ein Lebenshaus geworden. Als Außenanlage soll noch eine Wildblumenwiese angelegt werden.
Noch vor Ostern konnte das Fachwerkhäuschen an seinem neuen Platz Aufstellung finden. Auch hier waren schnell helfende Hände gefunden, um das Häuschen an eine hervorragenden Stelle am Ortsrand zu den Weinbergen hin umzusetzen. Es bleibt zu hoffen, dass bald neben den sofort heranfliegenden neuen Bewohnern auch wieder Gäste ins Dorf kommen dürfen und werden, um die Kombination aus „nostalgisch“ und „nützlich“ zu bewundern.

Historische Ansicht des Vorbild-Hauses mit der Großmutter von Hugo Arens im Fenster- Hugo Arens mit dem Model-Insektenhotel