Eine Frau des Friedens ist gegangen
Neuwied trauert um Annik Gentner
Neuwied. Annik Gentner verstarb im Alter von fast 88 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit im Hospiz in Neuwied-Niederbieber. Zusammen mit ihrem 2008 verstorbenen Ehemann Paul brachte sie die Geschäftsstelle des Internationalen Christlichen Friedensdienstes EIRENE im Jahr 1976 von Königswinter nach Neuwied. Mit vier kleinen Kindern bezogen sie das Haus der ehemaligen Ofenfabrik der Herrnhuter Brüdergemeine in der Engerser Straße.
Im Rentenalter zogen Annik und Paul Gentner kurzzeitig nach Odernheim und dann nach Sanary in Südfrankreich, doch nach dem Tod ihres Ehemannes kehrte Annik Gentner zurück nach Neuwied in das Herrnhuter Viertel.
20 Jahre lang war Annik Gentner zusammen mit ihrem Ehemann Paul die gute Seele in der EIRENE-Dienst- und Wohngemeinschaft in der Engerser Straße in Neuwied.
Bis kurz vor ihrem Tod engagierte sich Annik Gentner für Geflüchtete aus verschiedenen Ländern Afrikas und aus Syrien. Ihr war es wichtig, geflüchteten Frauen einen Raum für Konversation zu schaffen. Sie hatte selbst die Erfahrung gemacht, wie schwer das Ankommen in einem neuen Land ist, wenn Sprachkenntnisse fehlen.
Die Trauerfeier mit dem anschließenden Liebesmahl, einer alten Herrnhuter Tradition mit Milchbrötchen und einer Tasse Tee, findet statt am Samstag, dem 6. September, um 14 Uhr im Kirchsaal der Herrnhuter Brüdergemeine in Neuwied.
