Volkstrauertag in Oberwinter

Oberwinterer Bürger gedachten der Gefallenen der beiden Weltkriege

Ortsvorsteherin Angela Linden-Berresheim hielt die Ansprache

20.11.2019 - 10:52

Oberwinter. Wie jedes Jahr hatten sich zahlreiche Bürger am frühen Sonntagmorgen am Oberwinterer Ehrenmal eingefunden, um am Volkstrauertag ihrer Pflicht gerecht zu werden, sowie die Erinnerung an manchen bekannten Namen des Hafenortes aufrecht zu halten. Angeführt von den Blau-Weißen des Tambourcorps, den Sankt-Sebastianus-Schützen, der Feuerwehr, Vertreter der Fraktionen und Ortsvereine stellten sich auch der Posaunenchor der katholischen Kirchengemeinde Remagen sowie mit Ursula Gemein die Vertreterin der katholischen Kirchengemeinde und Pastor Michael Schankweiler der Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde am Ehrenmal auf, um der kleinen Veranstaltung einen festlichen und auch musikalischen Rahmen zu geben. Nach der Begrüßung durch Ortsvorsteherin Angela Linden-Berresheim spielte der Posaunenchor getragene Musik, bevor die Ortsvorsteherin ihre Ansprache hielt.

„Wir gedenken heute derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage. Wir denken an alle Menschen, die mutig sind. Schauen wir nach Chile, ein Land, in dem die Menschen um ihre Menschenrechte mit Kochtöpfen und Holzlöffeln gegen die Polizeimacht kämpfen, auf alle Menschen auf diesem Erdball, die die Kraft haben sich aufzulehnen. Wir trauern um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um alle, die sich für Frieden einsetzen und dabei ihr Leben lassen müssen. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten. Lasst uns gedenken, aber den Blick trotzdem hoffnungsvoll nach vorne richten, denn unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause im Kleinen und in der ganzen Welt“, betonte die Ortsvorsteherin in ihrer Ansprache. Sie selbst, 1954 geboren, habe weder Krieg, noch Vertreibung, noch Hunger erlitten, sei ohne Sorgen um Leib und Leben aufgewachsen. „Wir Nachgeborenen haben keinen Krieg ertragen müssen, aber das Trauma der Väter, Brüder, Ehemänner, reicht bis in die heutige Zeit“, so die Ortsvorsteherin. Auch Pfarrer Michael Schankweiler hielt eine beeindruckende Ansprache und betete für alle Menschen. Zur Kranzniederlegung durch den Ortsbeirat ließ das Tambourcorps „Ich hatt einen Kameraden“ erklingen, ein Titel, der auch oben im Ehrenmal eingraviert ist. Nach einem weiteren getragenen Musikstück durch den Posaunenchor setzte sich der Marsch der Bürger wieder in Bewegung, zurück in die Ortsmitte.

AB

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