Wechsel beim Offenen Kanal Andernach: Nach 23 Jahren Vorstandsarbeit hat Otto Kaiser den Vorsitz an die Freie Journalistin Sabiene Jahn weitergegeben

Offener Kanal Andernach unter neuer Leitung

21.11.2022 - 07:46

Andernach. Auf der Mitgliederversammlung wählten die ehrenamtlichen Rundfunkmacher die Journalistin Sabiene Jahn zur neuen Vorsitzenden und den Pfarrer Joachim Dührkoop zum 1. Beisitzer. Die ausserordentliche Nachwahl war notwendig geworden und das Team mit Wolfgang Seidel (2. Vorsitzender), Claudia Laux (Schatzmeisterin) sowie Olga Lichtl (nicht auf dem Bild/ Schriftführerin) wurde ergänzt. Der 74-jährige Vorsitzende Otto Kaiser und Walter Burdack (2.Beisitzer) traten nach Jahrzehnten ehrenvoller Arbeit zurück. Jahn erwarb in der zweiten Wahlrunde das Vertrauen der Mitglieder, neue Wege zu gehen.

Die neue Leiterin des Offenen Kanal möchte zu den Ursprüngen der Gründerzeit des Bürgerfernsehens zurückkommen und stärker die Menschen in der Region bei Meinungsprozessen, in ihrem Leben und mit ihren Talenten porträtieren. Wahrhafte Bürgernähe, Unabhängigkeit von Politik und Konzentration auf die Interessen der Bevölkerung im Sendegebiet Neuwied, Adenau, Koblenz und Andernach ist eine Chance für das Bürgerfernsehen der Zukunft. Hier kann das regionale TV eine Nische finden. Die Menschen, ihr Leben, ihre Sorgen und ihre Wünsche sollten der Mittelpunkt der Fernseharbeit sein.

„Damit die Bürger selbst den Kanal beleben können, muss jeder jedoch wissen, dass es uns gibt,“ empfiehlt Sabiene Jahn und weist auf Öffentlichkeitsarbeit hin, die nun getan werden muss. So soll es bald auch wieder „regelmäßige Öffnungszeiten geben, um uns besuchen zu können“. Das neue Studio am Stadtgraben, das zentraler gelegen sei, als das Haus in der Koblenzer Straße, wird ab Januar 2023 eingerichtet. Der Oberbürgermeister Achim Hütten hatte vor wenigen Wochen noch den kostenfreien Umzug der Aufnahmetechnik mit Traversen, Beleuchtung und Mobiliar durch ein städtisches Unternehmen zugesagt. „Der Kanal soll im besten Sinne ein Abbild für die Kultur in der Gesellschaft sein,“ betonte Jahn, „dazu gehöre, dass alle Mitglieder gemeinsam Ideen ausplanen.“ Die neue Leiterin des OK Andernach möchte die über 70 Mitglieder stärker in Veranstaltungs- und Programminhalte einbinden, „der OK-Vorstand schafft lediglich den Rahmen. „Das verstehe ich unter erfolgreicher Vereinsarbeit. Wir sollten uns kennen und zusammen im Team arbeiten.“

Sabiene Jahn ist Kommunikationswirtin, arbeitete 25 Jahre in einem großen Verlader Region, parallel auch für Radiosender und Agenturen als professionelle Sprecherin und leitete das Musikensemble Nobel Quartett, das auch in Andernach mit Pianist Ralf Schäfer Gastspiele mit Varieté, Kinder- und Rockshows hatte. Die 55-jährige Sabiene Jahn ist parteifrei und seit September 2021 Mitglied des Andernacher Vereines. Sie startete mit dem damaligen Kulturamtsleiter Ferdinand Argenton, der sie zu einigen Produktionen in den OK Andernach einband. Die wohlwollende Atmosphäre und die klaren Vorstellungen des OK-Teams haben ihr damals gefallen. Das wünsche sie sich für die Zukunft wieder zurück. Auch den Kameramann Otto Kaiser lernte sie hier kennen und knüpfte 2020 mit Eigenproduktionen für Musikvideos, Interviews oder Kurzreportagen zu technischen Innovationen an. Sie produziert selbst Beiträge und erlernte die Schnitt-Fertigkeiten bei Otto Kaiser, den sie für seine Arbeit wertschätzte. Nun soll es neue Formate, Weiterbildung und künftig sogar auch Praktikumsplätze für Schüler geben, die Medienberufe kennenlernen möchten.

Das neue Vorstandsmitglied Joachim Dührkoop ist seit 1991 evangelischer Pfarrer und fördert auf internationaler Ebene Entwicklungszusammenarbeit. „Über den Tellerrand“, „Die Rheinische Affäre“ oder das „Café Andernach“ sind einige Projekte, die er unterstützt. Der 62-jährige Dührkoop arbeitet im Pallottiner-Haus Wasserburg in Vallendar.

Der Verein wird, so die neue Vorsitzende des Andernacher Bürgerfernsehen, „Menschen wichtig nehmen, die sich über den Offenen Kanal mitteilen möchten. So wünschten sich die Andernacher Karnevalisten am Abend zum Beispiel, weiterhin die Übertragung des Rosenmontagszuges für Menschen anzubieten, die nicht mehr selbst zum Fest gehen könnten. Auch Claudia Laux und Konstantin Thomopoulus wollen das Format des beliebten „Citytalk“ weiterführen. Eine Vorstandssitzung war aus zeitlichen Gründen Ende November nicht mehr möglich, um mit dem Vorstand, um u.a. eine Weihnachtsfeier am 14. Dezember zu beraten, neue Mitglieder zu bestätigen und ein Werbekonzept zu erarbeiten. Daher wendet sich Sabiene über eine Videobotschaft in den nächsten Tagen direkt an die Mitglieder. „Zusammen das in noch gut 3,5 Wochen gelingen,“ sagt Jahn, „wer die weihnachtliche Atmosphäre im Studio in der Koblenzer Straße genießen möchte, möge sich bitte unter sabiene.jahn@t-online.de, Faxnummer: 02632-953451 oder telefonisch bis zum 7. Dezember 2022 anmelden. Eine Überraschung ist gemeinsam mit Wolfgang Seidel bereits in Produktion. Sollte sich der Vorstand Anfang Dezember treffen können, wird Jahn ein Stück Döppekuchen und Getränke kostenfrei für angemeldete Mitglieder vorschlagen und meint, „Wir haben etwas Geld in der Kasse, die Mitglieder haben das gespendet und sollten dafür auch einmal gewürdigt werden.“ Monatlich möchte die neue Leiterin des OK dann auch über neueste Entwicklungen im Verein berichten.

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Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Claudia Krahe-Abel:
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