Ehrenamtliches Bemühen um die Sorgen und Nöte der Mitbürger
Peter Siegmund ist der neue Schiedsmann
Josef Chevally schied nach fünfjährigen Dienstzeit aus dem anspruchsvollen Ehrenamt aus
Linz. Vor gut fünf Jahren hatte die Linzer Amtsgerichtsdirektorin Christine Arck dem Leubsdorfer Josef Chevally als Nachfolger von Werner Schlichting die Ernennungsurkunde als Schiedsmann in der Verbandsgemeinde Linz übergeben, nachdem sie zuvor auch den Ockenfelser Kurt Pape als seinen Nachfolger vereidigt hatte. Nun stellte sie im Amtsgericht im Beisein von Justizamtsrätin Nicole Hoé und Verbandsgemeine-Chef Hans-Günter Fischer den Vettelschoßer Peter Siegmund als neuen Schiedsmann der Verbandsgemeinde Linz vor, dem Kurt Pape weiter als Stellvertreter zur Seite steht. Zuvor hatte sie Josef Chevally, dessen Dienstzeit nach fünf Jahren abgelaufen war, für seinen uneigennützigen und bürgerfreundlichen Einsatz im Namen des Landes Rheinland-Pfalz gedankt. Diesem Dank schloss sich Hans-Günter Fischer im Namen der Verbandsgemeinde unumwunden an. „Es ist keine leichte Aufgabe, Streitfälle fremder Menschen beizulegen. Das Amt der Schiedsleute stellt ganz spezielle Anforderung an die jeweiligen Personen inklusive ihrer Lebensläufe“, betonte der Verbandsgemeinde-Chef.
Hohe Ansprüche
Gesunder Menschenverstand und ein ausgleichendes Wesen, vor allem aber eine enorme Sensibilität sei von Nöten, um Konflikte zu lösen. Von daher sei es gar nicht so einfach, Menschen für dieses Ehrenamt zu finden, berichtete er, aus dessen Haus die Vorschläge des Verbandsgemeinderates für die jeweiligen Kandidaten kommen. Entsprechend dankte er auch Peter Siegmund und versicherte ihm, dass die Verwaltung ihn und Kurt Pape bei ihrer Arbeit voll unterstützen werde.
„Außerdem müssen die Schiedspersonen auch ein hohes Maß an Bereitschaft mitbringen, sich mit Gesetzestexten auseinanderzusetzen, damit vollstreckbare Vergleiche zustande kommen können, ergänzte Nicole Hoé. Umso mehr gebühre Peter Siegmund Dank, hob Hans-Günter Fischer hervor. Der neue Schiedsmann bringe als ehemaliger Leiter der VR-Bank-Geschäftsstelle Sankt Katharinen, wie der Banker Josef Chevally vor ihm, nicht nur die nötige Seriosität mit, sondern sei aus seiner Berufszeit mit den Sorgen und Nöten vieler seiner Mitmenschen sowie mit den Belangen vor Ort durchaus vertraut.
Ein Resümee von Josef Chevally
„Die ersten drei Jahre hat mir die Arbeit einen Riesenspaß gemacht, zumal ich, bei nicht immer ganz so einfachen Situationen, tatkräftig unterstützt worden bin. Dann aber sind in der zweiten Hälfte meiner Amtszeit doch einige sehr unangenehme Fälle an mich herangetragen worden, bei denen die Kontrahenten keinerlei Bereitschaft zeigten, sich auf eine gütliche Einigung einzulassen“, berichtete Josef Chevally. Da habe ihn oft der Mut verlassen und diese Fälle hätten ihn auch etliche Nerven gekostet, da die Probleme auch in seine Familie hineingetragen worden seien. „Ich will meinem Nachfolger aber nicht schon vor vornherein den Mut nehmen durch ein zu negatives Resümee. Einige Vergleiche habe ich schon hinbekommen“, versicherte der scheidende Schiedsmann Peter Siegmund.
Unterstützung durch das Gericht
„Auch uns bei Gericht gelingt es nicht immer, auf eine gütliche Lösung hinzuwirken. Auch wir haben damit nicht 100 Prozent Erfolg“, so die Amtsgerichtsdirektorin. Wie zuvor schon Hans Günter Fischer sagte sie dem neuen Linzer Schiedsmann jedwede Unterstützung zu. Außerdem gebe es jedes Jahr eine Dienstbesprechung mit allen sechs Schiedspersonen aus den vier Verbandsgemeinden des Amtsgerichts, wobei Bad Hönningen und Asbach in zwei Bereiche aufgeteilt sind. „Bei besonders verzwickten Situation stehe man ihm aber natürlich fachlich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite“, versicherte Christine Arck dem neuen Schiedsmann, der wie seine Kollegen dazu beiträgt, das Gericht zu entlasten. Wer die Hilfe von Peter Siegmund in Anspruch nehmen will, kann man mit ihm über die Verbandsgemeindeverwaltung Kontakt aufnehmen. DL