Eine Mittsommernachts Sexkomödie im Englischen Garten
Poetenpack verzauberte
Neuwied. Perfekt passte die Zauberwelt aus Woody Allens Mittsommernachts Sexkomödie in den Englischen Garten der Abtei Rommersdorf. Manche Stimmen aus der Fauna musste der Waldgeist Puck (Arne Assmann) auf seiner Querflöte gar nicht spielen, sie waren schon da. Dabei wäre die Vorstellung, wie bereits am Tag zuvor die Kinder- und ausverkaufte Erwachsenenkonzert von Maybepop, beinahe wegen Krankheit einer Darstellerin ausgefallen. Vor Beginn der Vorstellung erklärte Reiner Gabriel vom Poetenpack aus Potsdam, dass erst wenige Stunden zuvor eine nicht ganz textsichere Ersatzkollegin in Neuwied eintraf. Mit einem dankbaren Sonderapplaus sprach das Publikum der jungen Frau Mut zu. Mit Erfolg, Abstriche mussten die hundertfünfzig Zuschauer keine machen. Nach gut zweieinhalb Stunden gingen die Besucherinnen und Besucher beschwingt, vielleicht auch animiert, zu später Stunde nach Hause. Basis der Komödie war Woody Allens gleichnamiger Film aus den 1980er Jahren mit Motiven aus Shakespeares Sommernachtstraum. Wie der Name schon suggeriert, ging es in dem facettenreichen Stück um ganz viel Sex und Liebe und die Frage, ob das eine ohne das andere funktioniert. In einem Landhaus treffen drei unterschiedliche Paare aufeinander. Die Heiratsabsicht des einen Paares trifft auf die Überzeugung von Jordan Maxwell, dass die Heirat der Tod der Hoffnung ist. Für den Arzt dreht sich alles um Sex in kurzlebigen Beziehungen. Ganz im Gegensatz zu seinem Freund Andrew Hobbs. Der ist mit zwar Adrian verheiratet, die Leidenschaft ist den beiden aber abhandengekommen. Ganz anders motiviert ist das hochzeitswillige Paar. Trotzdem sucht der Bräutigam am Vortag noch das Abenteuer mit einer vierzig Jahre jüngeren Frau. In der Komödie ging es hoch her, und das Ende stellte den Beginn auf den Kopf. Sogar die fantastischen Erfindungen von Andrew funktionierten plötzlich und trugen ihren Teil zum überraschenden Ausgang des Stückes bei. Nach rund drei Wochen abwechslungsvoller Unterhaltung mit Musik und Theater gehen die Rommersdorf Festspiele zu Ende.
FF