Allgemeine Berichte | 12.06.2024

Nachruf

Prinz Metfried zu Wied verstorben

Metfried Prinz zu Wied †.  Foto: Fürstlich Wiedisches Archiv

Neuwied. Am 24. Mai 2024 verstarb mit 89 Jahren und nach längerer Krankheit in Runkel an der Lahn Metfried Prinz zu Wied, der Großonkel des heutigen Fürsten Maximilian zu Wied. Viele Bürgerinnen und Bürger in Neuwied, Dierdorf und Umgebung werden sich an den Prinzen aus dem Neuwieder Fürstenhaus als eine vornehme, freundliche und an vielem interessierte Persönlichkeit erinnern.

Als zweiter Sohn des Erbprinzen Hermann zu Wied und seiner Frau Erbprinzessin Marie Antonia, geb. Gräfin zu Stolberg-Wernigerode und späteren Frau von Gordon, wurde Prinz Metfried am 25. April 1935 in Stuttgart geboren. Sein Vater, ein Enkel des letzten württembergischen Königs, war in den frühen 30er Jahren Gestütsleiter in Weil am Neckar.

Getauft wurde Prinz Metfried in der Ev. Kirche in Dierdorf, wo mittlerweile die junge Familie im sogenannten Kupferhaus lebte. Ein Mosaik in der Kirche erinnert heute noch an dieses Ereignis. Durch die damals noch nahe Verwandtschaft mit dem niederländischen Königshaus war einer seiner Taufpaten Königin Juliana der Niederlande, die aber zur Taufe nach Dierdorf nicht anreisen konnte.

Mit seinen Geschwistern, dem älteren Bruder Friedrich Wilhelm, der später als Fürst zu Wied folgen sollte, und mit seiner Schwester Prinzessin Osterlind wuchs Prinz Metfried in Dierdorf auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters 1941 heiratete seine Mutter 1943 in zweiter Ehe den Chefredakteur Edmund von Gordon. Aus dieser Verbindung folgten zwei Halbgeschwister Petronella und Patrick von Gordon.

Nach der Schulausbildung begann Prinz Metfried ein Jurastudium in Bonn und Tübingen, bis sein älterer Bruder, nun Chef des fürstlichen Hauses, ihm 1954 die Burg Runkel an der Lahn, den Stammsitz der Familie Wied-Runkel, zur Bewirtschaftung und Verwaltung übertrug. „In der Anfangszeit habe ich mit einem Stuhl und einem Schlafsack in einem Zimmer gehaust.“, wusste er sich noch an den damals eher ruinösen Zustand des Anwesens zu erinnern. Der Prinz war handwerklich interessiert und suchte stets für alle baulichen Herausforderungen nach einer Lösung. Mit den Bewohnern des kleinen Städtchens Runkel verstand er sich gut, waren sie doch daran interessiert, dass die Burg wieder bewohnt wurde.

Prinz Metfried heiratete 1968 Felicitas Freiin von der Pahlen, die mit ihren Eltern auf Gut Nettehammer bei Andernach gelebt hatte und nun zu ihrem Mann auf Burg Runkel zog. Aus dieser Ehe gingen die Prinzen Christian und Magnus hervor. Mit seiner jungen Frau baute Prinz Metfried die Burganlage zu einer stattlichen Residenz mit ansehnlichem Museum aus. Runkel entwickelte sich zu einem touristischen Kleinod, das durch spätere Fernsehdokumentationen überregional bekannt wurde.

Vielen Neuwiedern ist Prinz Metfried noch als kaufmännischer Direktor der AG für Steinindustrie bekannt, eine Tätigkeit, die er viele Jahre ausübte und für die er täglich von Runkel nach Neuwied fuhr. Im Ruhestand erfreute er sich gemeinsam mit seiner Frau Prinzessin Felicitas an seiner großen Familie mit zwei Söhnen, Schwiegertöchtern und sieben Enkeln und widmete sich ganz der Burganlage Runkel, deren Erhalt und Pflege sein Lebenswerk waren – bis zum Schluss, als er kurz vor seinem Tod noch die letzten Arbeiten in der kleinen Kapelle im Burginnern organisierte.

Am Samstag, 15. Juni 2024 findet in der Ev. Kirche in Runkel der Trauergottesdienst statt. Die Beisetzung des Prinzen erfolgt im Familienkreis auf dem Familienfriedhof Monrepos in Neuwied.

Metfried Prinz zu Wied †. Foto: Fürstlich Wiedisches Archiv

Leser-Kommentar
16.06.202410:28 Uhr
Michael Meyer

"...einer seiner Taufpaten Königin Juliana der Niederlande, die aber zur Taufe nach Dierdorf nicht anreisen konnte...)
Hier wird schamhaft die Wahrheit über die Absage der Prinzessin verschwiegen (und das nach fast 90 Jahren!!!). Der wahre Grund ist der, dass Prinses Juliana wegen der nationalsozialistischen Propaganda gegen die Juden mit Transparenten über der Hauptstraße nicht anreisen wollte. Sein Vater wear Mitglied der SA. Die holländischen Zeitungen berichteten mehrfach ausführlich darüber. Auch in den jüdischen Zeitungen wurde vielfach berichtet. Ich habe in meinen Büchern ausführlich darüber berichtet. Die Quellen dazu sind heute allgemein zugängig. Wir sollten daher beim wieder erlühenden Antisemitismus diese Tatsache heute nicht verschweigen!!!

13.06.202409:38 Uhr
Jörg Israel

Metfried zu Wied (1935-2024) war der Bruder vom 7. Fürst zu Wied, Friedrich Wilhelm (1931-2000). Sein Sohn, der 8. Fürst zu Wied, war Carl (1961-2015) und dessen Sohn, Maximilian (*1999) ist der 9. Fürst zu Wied. Somit war Metfried der Großonkel von Maximilian zu Wied. Fragen ist immer besser, als Desinteresse. Grüße!

12.06.202417:34 Uhr
Robert Kowallek

@Robin Klöppel: Metfried war der Bruder von Maximilians Großvater Friedrich Wilhelm, daher ist Großonkel korrekt. Der Vater von Maximilian war Friedrich Wilhelms Sohn Carl.

12.06.202412:36 Uhr
Robin Klöppel

Wieso Großonkel, war er nicht der Bruder seines Vaters?

Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Lesung von Marco Martin fand begeisterte Zuhörer

  • Ute Schäfer : Ein wahnsinnig emotionales Buch. Gänsehaut pur... manchmal Tränen, aber auch mal ein befreiend Lachen. Muss man gelesen haben.
  • Michael Krah: Dies betrifft doch eher die gesamte Innenstadt. Das man spätestens besser nicht die Altstadt besucht ist doch bekannt,wenn man dies zum Thema macht ist man rassistisch und diskriminierend. Bewusst werden...
  • Michael Krah: Was passiert dann mit den Anwohnern? Wo sollen die ihre Autos abstellen? Oder wird zwischen Alte Burg und Deutscher Kaiser nur noch an Radfahrer vermietet? Was kommt als nächstes? Wegfall der Anlegestellen...
Wir helfen im Trauerfall
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Imageanzeige Schilddrüse und Gelenke
Herbstbunt
Anzeige Jubiläum 5 Jahre Bad Neuenahr-Ahrweiler
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, Oktober 2025
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0044#
Anzeige MAGIC Andernach
150 Jahre Schuhhaus Rollmann in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Empfohlene Artikel

Leutesdorf. In Leutesdorf war sie nur „et Rita“. Noch im hohen Alter blieb die energiegeladene Frau eine ortsbekannte Größe, die jeder beim Vornamen nannte.

Weiterlesen

Neuwied. Der Lions Club Neuwied-Andernach setzt ein starkes Zeichen für Bewegung und Begegnung: Unter dem Motto „Schritt für Schritt. Mach einfach mit“ bietet der Club seit dem 9. April jeden Mittwoch von 15 Uhr bis 16:30 Uhr die offene und begleitete Aktion „3000 Schritte für Bewegung und Begegnung“ an.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Der Premiumwanderweg feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen

Unkel: Rheinsteig-Portal auf dem Stuxberg eröffnet

Unkel. Auf dem Stuxberg in Unkel ist am 22. Oktober 2025 ein Rheinsteig-Portal eingeweiht worden. Die Tourismus Siebengebirge GmbH, der Naturpark Siebengebirge, der Naturpark Rhein-Westerwald sowie die Verbandsgemeinde und die Stadt Unkel hatten zu der Eröffnung auf den Stux eingeladen.

Weiterlesen

Landtagsabgeordnete Lana Horstmann lädt zum Austausch mit Bildungsminister Sven Teuber

Dialog über Bildung

Neuwied. Zu einem offenen Dialog über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven im Bildungsbereich hatte die Neuwieder Landtagsabgeordnete Lana Horstmann (SPD) eingeladen – und zahlreiche Schulleiterinnen sowie Vertreterinnen von Kindertagesstätten aus dem gesamten Kreis Neuwied waren der Einladung gefolgt.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Rund ums Haus
Imageanzeige
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0042#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Titel- o. B. Vorkasse
Doppelseite Herbstbunt
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
"Herbstbunt“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler, 25. – 26.10.25
Stellenanzeige "Logistik"
Festival der Magier
staatlich geprüfte Erzieher*innen (m/w/d)
Stellenanzeige
150 Jahre Schuhhaus Rollmann in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ransbach Baumbach -Irish Christmas