Kita Luftikus Reifferscheid
Projekt: Bau eines Insektenhotels
Reifferscheid. Natürliche Lebensräume für Wildbienen und Co. werden immer knapper. Durch den Wegfall von Grünflächen, Wäldern und anderen Rückzugsorten sowie der Intensivierung der Landwirtschaft, entfallen für die Tiere wichtige Lebensräume. Ein Insektenhotel ist für viele Insekten ein Unterschlupf, gibt ihnen einen Ort zum Überwintern oder dient als Nisthilfe.
Aus diesen Überlegungen heraus errichten die Kinder der Kita Luftikus in Reifferscheid mit einer ihrer Erzieherinnen von den Sommerferien bis weit in den Herbst hinein ein großes Insektenhotel. So wollten sie einen Beitrag leisten, um das Gleichgewicht unserer Umwelt zu erhalten.
Zuerst überlegten sie gemeinsam wie sie es bauen können und erstellten einen Bauplan. Doch woher sollte das Material kommen? Da ein Vater Zimmermann von Beruf ist, kam schnell der Vorschlag: „Wir können doch Linas Papa fragen, ob er uns Holz gibt.“ Gesagt, getan!
Mit dem Bauplan marschierten die Kinder mit Erzieher/innen zur Zimmerei Torsten Klein im Ort und erzählten ihm von ihrem Vorhaben. Unverzüglich wurde das passende Holz zusammengesucht, mit den Kindern zurecht gesägt, die nötigen Schrauben schenkte er auch noch dazu.
Die Kinder ließen es sich nicht nehmen, das gesamte Baumaterial zur Kita zu tragen.
Am nächsten Tag ging es dann an die Arbeit. Das Holz wurde geschmirgelt und der Rahmen des Hotels mit kleinen Elektrobohrschraubern größtenteils von den Kindern zusammengeschraubt und eine Rückwand angebracht. Diese gestalteten die Kinder mit Farben sehr abwechslungsreich.
Tage zuvor und auch noch während des Baus sammelten die Kinder mit ihrer Erzieherin bei Spaziergängen Tannenzapfen, Moos, Heu, Stroh, Blätter und verschieden dicke Äste, um die einzelnen Räume des Insektenhotels auszufüllen. Dabei überlegten die Luftikusse immer wieder, welches Insekt fühlt sich in welchem Material wohl.
Unermüdlich sägten die Kinder die Äste mit kleinen Handsägen auf die passende Länge.
Sie bearbeiteten Lehmkugeln und versahen sie mit verschieden große Löcher. Holunderäste wurden ausgebohrt, damit die Wildbienen sich dort einnisten können.
Zwischendurch füllten die Kinder die einzelnen Zwischenräume mit den zurechtgeschnittenen Ästen und anderen Materialien aus. Auch die jüngsten Kinder der Kita wurden durch das aktive Tun im Werkraum neugierig und wollten immer wieder mithelfen. Ein älteres Kind gab geduldig Hilfestellung. So kamen einige der Jüngsten immer mal wieder in den Werkraum und betätigten sich nach ihren Fähigkeiten. Sie waren stolz, wenn sie mit der kleinen Elektrobohrmaschine Löcher in unterschiedliche Baumstämme bohren durften.
Nach mehreren Wochen waren alle Räume des Insektenhotels mit verschiedensten Materialien ausgefüllt. Jetzt musste nur noch das Dach bunt angemalt und angeschraubt werden. Damit die lockeren Materialien nicht wieder herausfallen, bekam das Haus noch ein Drahtgitter.
Da das Insektenhotel fast einen Meter Durchmesser hat und nicht auf der Erde stehen sollte, spendete Herr Kiesewalter aus Honerath Metalllaschen, an denen die Holzpfosten befestigt werden konnten.
Mit Unterstützung des Hausmeisters fand das Insektenhotel einen Platz auf dem Außengelände. Die Kinder laufen immer wieder hin und schauen nach, ob sich dort schon Insekten eingenistet haben.
Das Kita-Team hofft, durch das Aufstellen einen zusätzlichen Lebensraum zu schaffen und zur Artenvielfalt beitragen zu können. Denn das ist wichtig, da Insekten ausgesprochen nützlich sind.
Es war ein sehr abwechslungsreiches Projekt, welches allen Beteiligten großen Spaß bereitet hat.