
Am 04.07.2025
Allgemeine BerichteAmnesty International Neuwied
„Protect the Pride“
Neuwied. Der Juni ist in einem freien Europa traditionell der Pride – Monat! - Deshalb hatte auch die Neuwieder Gruppe der international tätigen Menschenrechtsorganisation vor, an ihrem Infostand darauf aufmerksam zu machen und speziell über Menschenrechtsverletzungen an Personen der queeren Szene zu informieren und mit einem bunt geschmücktem Infostand ein klares Zeichen gegen Homophobie und Intoleranz zu setzen: Der Amnesty-Leitsatz lautet: Menschen sind nicht gleich, aber ihre Rechte! Rechte, für die auch heute noch gekämpft werden muss.
Deshalb gilt es, Flagge zu zeigen für Offenheit und Toleranz! – mit der Regenbogenfahne! – Amnesty bedauert die Entscheidung der Bundesregierung, nicht, wie in den letzten Jahren üblich, im Pride-Monat bundesweit vor öffentlichen Gebäuden die Regenbogenfahne zu hissen. Die Regenbogenfahne vor den öffentlichen Gebäuden sollte den queeren Menschen zeigen, dass sich die Bundesregierung für ihre Rechte einsetzt und sie hier vor Strafverfolgung und Diskriminierung sicher sind. Auch vor dem Neuwieder Rathaus weht keine Regenbogenfahne! – leider haben sich auch die Verantwortlichen der Stadt Neuwied dagegen ausgesprochen. „Neuwied steht sonst immer für Freiheit und Toleranz, hier jetzt eine Ausnahme zu machen, lässt Neuwied nicht gut aussehen!“, findet Inge Rockenfeller. Manfred Kirsch erinnerte daran, dass es keine Selbstverständlichkeit sei, offen Flagge für die Rechte der Lgbtq+- Gemeinschaft zeigen zu können, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen, denn Deutschland habe eine dunkle Tradition der Diskriminierung und Verfolgung von geschlechtlich divers orientierten Menschen - bis hin zur Inhaftierung und gesellschaftlicher Ächtung.
Das zeige auch der berüchtigte Paragraph 175! - Der Paragraph 175 des Strafgesetzbuches stigmatisierte und illegalisierte gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen Männern bis weit in die Nachkriegszeit. Erst nach der Wiedervereinigung wurde er endgültig aus dem Strafgesetzbuch entfernt. „Diesen Fortschritt habe man der in Deutschland gelebten Demokratie zu verdanken!“ - Damit endete eine dunkle Zeit für queere Menschen in Deutschland.
Pressemitteilung Amnesty International Neuwied