35. Heimatbesuch früherer Koblenzerinnen und Koblenzer

Rege Kontakte pflegen

Rege Kontakte pflegen

Doris Leber (Petah Tikva), Avi Avadiev (Christlich-Jüdische Gesellschaft und Jüdische Kultusgemeinde), Hans-Peter Kreutz (CJG), Doris Leber (Petah Tikva), Stefanie Maltha (CJG), Ingeborg Markowski (CJG), P. Prof. Dr. Alban Rüttenauer (CJG), Hans-Werner Schlenzig (CJG) und Dr. Jürgen Schumacher mit Gattin (Förderverein Mahnmal) zusammen mit den Teilnehmern des Heimatbesuchs.Foto: privat

Koblenz. In Vertretung des Oberbürgermeisters der Stadt Koblenz, David Langner, begrüßte die Kultur- und Bildungsdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz die Gäste des Heimatbesuchs aus Israel, aus den USA und aus Deutschland persönlich. In ihrer Begrüßungsansprache ging sie darauf ein, dass die früheren Koblenzerinnen und Koblenzer sowie deren Angehörige vertrieben, respektlos behandelt wurden und aufgrund der Ausreise und Flucht in andere Länder als Kind unter widrigsten Bedingungen ein neues Zuhause suchen mussten. Familien wurden ausgelöscht, es bestanden in den allermeisten Fällen existenzielle Nöte, und viele Schicksalsschläge mussten bewältigt werden.

Unrecht kann nicht

ungeschehen gemacht werden

Margit Theis-Scholz betonte, dass man das Unrecht nicht ungeschehen machen könne, aber die Stadt Koblenz sehr viel Wert auf eine gute Willkommenskultur lege und dass man froh sei, solch rege Kontakte mit den heute Lebenden zu pflegen.

In Koblenz existieren bereits zahlreiche Initiativen, Verbände, Vereine und Institutionen, wie unter anderem der Förderverein Mahnmal Koblenz, die Christlich-Jüdische Gesellschaft, der Freundschaftskreis Koblenz – Petah Tikva, aber auch die Kirchen, die sich intensiv mit der Gedenkarbeit innerhalb der Erinnerungskultur auseinandersetzen. Das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz hat ein regelmäßiges Netzwerktreffen zur Erinnerungskultur ins Leben gerufen und beteiligt sich auch aktiv an der Vertiefung der Erinnerungskultur und der Gestaltung von Gedenkfeiern in der Stadt.

15 Schulen mit

Patenschaften für Stolpersteine

Dr. Theis-Scholz führte aus, dass in Koblenz bereits 15 Schulen Patenschaften für die Stolpersteine übernommen haben, die im Stadtgebiet für die Opfer des Nationalsozialismus verlegt wurden. Jährlich findet hierzu ein Treffen mit den Schulen statt, die sich mit den jeweiligen Opferbiografien beschäftigen und sich bereit erklärt haben, die über 120 Stolpersteine in Koblenz zu pflegen. Außerdem arbeitet man an der Entwicklung einer App, die über die Biografien der Opfer des Nationalsozialismus informiert und so das Gedenken der Opfer in einer modernen Form erfahrbar macht.

Dr. Theis-Scholz dankte allen, die sich in der Gedenkarbeit engagieren und so die Erinnerung an die Opfer und die Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus wach halten. Bei der Verabschiedung wünschte sie allen einen angenehmen Aufenthalt in Koblenz, einen anregenden Gesprächsaustausch und ein gesundes Wiedersehen im nächsten Jahr.

Pressemitteilung Stadt Koblenz