Das Herbstkonzert des Leubsdorfer Feuerwehr-Musikzugs war wieder ein voller Erfolg

Repertoire von Händel und Swing bis hin zu Filmmusik und Udo-Jürgens

06.12.2017 - 09:02

Leubsdorf. Schlange-stehen war angesagt am frühen Freitagabend vor dem Leubsdorfer Bürgerhaus. In das hatte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr zu seinem Herbstkonzert eingeladen, mit dem er seit 1999 alle zwei Jahre sein Können unter Beweis stellt. Und dafür nahmen nicht nur Leubsdorfer eine lange Wartezeit in Kauf, bis Musikzugführer Paul Thomas Becker, der im Juli zum Nachfolger von Jürgen Heck gewählt worden war, und sein Stellvertreter, Altsaxophonist Heinz-Werner Hömig, ein Einsehen hatten und angesichts der fast schon eisigen Temperaturen die Türen vor dem angegeben Einlass öffneten. Im Nu war der Bürgersaal bis auf den letzten Platz besetzt, in dem der Musikzugführer neben dem Hausherrn, Bürgermeister Achim Pohlen, mit dem Kreisfeuerwehr-Inspekteur Werner Böcking, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Neuwied, Dirk Elberskirch auch den Landesstabführer Claus Behner begrüßen konnte sowie nicht zuletzt den zukünftigen Landrat Achim Hallerbach.

„Es war eine gute Entscheidung, heute Abend hierher zu kommen und bei unterhaltsamer Musik etwas Abstand vom Alltag zu gewinnen“, lobte Paul Becker die Zuhörer, darunter natürlich auch der Leubsdorfer Wehrführer Stefan Walter und sein langjähriger Vorgänger, Hans-Georg Preiß. Der Musikzug nutze das Herbstkonzert, um alle zwei Jahre die Bandbreite seines Repertoires vorzustellen. Wie 2015 würden in der Pause die Getränke kostenfrei gegen eine Spende angeboten, die dieses Mal dem Förderverein für Palliativ- und Hospizarbeit um den Vorsitzenden Wolfgang Walter zu gute komme, so der Musikzugführer, bevor er Ulrich Runkel die Moderation des Herbstkonzerts überließ.

„Jetzt gibt es was auf die Ohren und das zunächst vom Herzstück des Musikzuges, dem Jugendorchester“, versprach dieser dem Publikum nicht ohne den Verein seine tolle Nachwuchsarbeit zu loben. Und schon entführte das junge Sextett die Zuhörer mit der Filmmusik von John Williams in den „Jurassic Park“, um danach mit „The Raiders March“ den „Jäger des verlorenen Schatzes“, den legendären Indianer Jones in den Bürgersaal zu holen. Mit lang anhaltendem Applaus wurde das Jugendorchester verabschiedet, das mit dem jungen Klarinettisten Lennart Schäfer direkt einen Solisten zur Verstärkung des Musikzugs abstellte, der mit John James Morrisseys „Nightfall“ die längst eingetretene Dämmerung nach Leubsdorf holte.

Weiter ging es mit dem Marsch „Der Jäger aus Kurpfalz“, dem das bekannte Volkslied zugrunde liegt und der Johann Gottfried Rode zugeschrieben wird. Klassisch wurde es dann mit dem „Concertino für Trompete und Streicher“ von Georg Friedrich Händel, „das Gerry Webb Mangels Streicher für Bläser umgeschrieben hat und bei dem Sie Paul Becker als Solo-Trompeter genießen können“, so der Moderator.

Mit einem gewaltigen Zeitsprung in das Berlin der späten 20-er Jahre landete der Musikzug bei Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“, genauer mit der Moritat von Mackie Messer aus dem Vorspiel in finsteren Soho, bevor der Moderator den von Linzer Stadtsoldaten „ausgeliehenen“ Jan-Eric Burkard als Bänkelsänger auf die Bühne bat. Jazzig ging es weiter mit dem „Concerto for Clarinet“ von Artie Shaw in einer Neubearbeitung von Gerd Weber.

Von diesem akustischen „hohen C“ erholen konnten sich die Musikzug-Fans während der Pause im Foyer des Bürgerhauses, um anschließend Eurydike mit „Orpheus in der Unterwelt“ zu suchen. Allerdings verlegt der 1809 in Köln geborene deutsch-französische Komponist und Cellist Jacques Offenbach in seiner persiflierenden „Opéra bouffe“ in zwei Akten den Hades in das Boudoir des Unterweltgottes Pluto. So weit hinab ließ sich der Musikzug jedoch nicht, indem er sich auf die „Ouverture“ zur Operette beschränkte. Weiter ging es mit dem historischen Marsch „Herzog von Braunschweig“, der 1806 für Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel, den preußischen Oberbefehlshaber im Kampf gegen Napoleon, komponiert worden ist.

Ganz und gar nicht militärisch-martialisch ging es dann bei einem Udo Jürgens-Medley zu, bei dem wieder Jan-Eric Burkard den Musikzug als Sänger unterstützte, bevor er auch noch Jerry Jeff Walkers „Mr. Bojangles“ in den Bürgersaal holte, bevor sich der Musikzug mit „We recall Glenn Miller“ von seinen Zuhörern verabschiedete, indem er an den legendären Bigband-Leader und US-amerikanischen Jazz-Posaunisten sowie Komponisten der Swing-Ära erinnerte, der mit weltbekannten Hits wie „Chattanooga Choo Choo“ oder „In the Mood“ sowie der „Moonlight Serenade“ zu den erfolgreichsten Musikern der Vereinigten Staaten zählt. DL

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