90 000 Besucher feierten an den Flussufern Sommerfest mit Rhein in Flammen
Rhein in Flammen: 400 Drohnen malten Koblenzer Highlights an den Himmel

Koblenz. „Öfter mal was Neues“ hieß einst ein Werbespruch – und danach handelten nach 69 Jahren die Organisatoren von Rhein in Flammen: Eine fantastische Drohnenshow erstaunte und begeisterte rund 90.000 Zuschauer in Koblenz.
Kein Wunder: 400 Drohnen malten die Koblenzer Highlights wie unter anderem Seilbahn, Reiterstandbild, Winzer, Schängel, Schloss Stolzenfels, Werbebotschaften und den Spruch „Goode Kowelenz“ an den Himmel über der Festung Ehrenbreitstein.
Die aufwändige Show wurde von der Limburger Firma Showmatrix am Computer geplant und choreografiert; die Bewegungen und Lichteffekte jeder einzelnen Drohne wurden detailliert festgelegt. Eine spezielle Software wandelte die Entwürfe in Flugbefehle um und sendete diese an die mit GPS ausgestatteten Drohnen, die während der Show mit einem zentralen Server am Boden kommunizierten. Dies ermöglichte präzise Positionsbestimmungen und Synchronisationen der Drohnen, die mit leistungsstarken LEDs ausgerüstet sind und in verschiedenen Farben leuchten. Erfahrene Piloten und Techniker überwachten die Show in Echtzeit vom Festungsplateau aus, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Ein gigantisches Feuerwerk
Und dann – typisch für Rhein in Flammen – das gigantische Feuerwerk, das sich auf dem Wasser spiegelte und dem Event seinen Namen gab. Wieder einmal hatten die Pyrotechniker alle Register gezogen und ein fantastisches Feuerspektakel an den Himmel „gezaubert“. Laut Veranstalter Koblenz-Touristik soll das Feuerwerk auch künftig fester Bestandteil bleiben und nicht komplett durch eine Drohnenshow ersetzt werden; diese wird vielmehr als abwechslungsreiche Ergänzung betrachtet.
Schon Stunden vor der halbstündigen Lichter- und Feuershow drängten sich am Koblenzer Rheinufer die Menschenmassen. Bereits um 22 Uhr wurde das Deutsche Eck aus Sicherheitsgründen gesperrt, da das Maximum von 5.000 Besuchern erreicht war – mehr könnten im Notfall nicht evakuiert werden.
Apropos Deutsches Eck: Hier traten unter anderem am Freitag die Kölschband „Höhner“ und am Samstagabend die Koblenzer Coverband „Hotspot“ auf. Mit mitreißender Performance und moderner Showtechnik animierten sie ihr Publikum zum Rocken und Tanzen bei aktuellen Dance-Hits, Charttiteln sowie Rock- und Popklassikern.
Super Stimmung beim Konzert
Insgesamt fiel das Koblenzer Sommerfest im Vergleich zu den Vorjahren etwas kleiner aus, da wegen der Brückenbaustelle ab Schlossgarten das Rheinufer in Richtung Oberwerth gesperrt war. Auch bei den Livebands wurde gespart – am Samstagabend spielten lediglich drei Formationen. Stattdessen sorgten mehrere Discjockeys für Stimmung, was beim Publikum gut ankam.
Zahlreiche Ess- und Getränkestände, Fahrgeschäfte – darunter ein Riesenrad – sowie Kirmesbuden am Moselufer rundeten das Programm ab.
Von Spay bis Koblenz verfolgten insgesamt rund 150.000 Menschen Rhein in Flammen. In Spay starteten die 29 illuminierten Fahrgastschiffe ihre Fahrt nach Koblenz, begleitet von bengalisch beleuchteten Rheinufern. In Lahnstein gab es zudem ein Höhenfeuerwerk.
Am Ende zeigten sich Veranstalter, Besucher, Rettungskräfte und Polizei hochzufrieden: Laut Polizeipräsidium Koblenz kam es an den drei Veranstaltungstagen – das Event endete am Sonntag mit einem Familientag – zu keinen nennenswerten Einsätzen. HEP

Ausgelassen feierten die Gäste am Deutschen Eck. Fotos: HEP