„Nackenbrecher“ im Schatten von St. Laurentius

„Rock am Markt“ zog das Publikum trotz Regen in seinen Bann

„Indianageflüster“, „WildRider“ und „Gun Barrel“ rockten die Bühne

13.08.2019 - 12:12

Ahrweiler. Ob bei den traditionellen Festen rund um den heimischen Wein oder den zahlreichen anderen Events – auf dem Ahrweiler Marktplatz sind im Jahresverlauf diverse Musikdarbietungen zu hören und zu sehen. Doch statt Blas- oder Stimmungsmusik gab es jetzt wieder harte Töne rund um die altehrwürdige St. Laurentius Kirche auf die Ohren. Es war erneut Zeit für „Rock am Markt“, welches den lauten und stimmungsvollen Auftakt des Pfarrfestes markiert. Und das Organisationsteam der katholischen Jugend St. Laurentius (KAJULAU) um Chefkoordinator Jan-Raphael Kemnitzer hatte wieder einmal ein erstklassiges Line-Up mit überregionaler Bekanntheit nach Ahrweiler gelockt. Das war sicherlich auch ein Grund dafür, dass trotz der immer wieder einsetzenden Regenschauer und dem daraus resultierenden zeitlich verzögerten Konzertbeginn zahlreiche Besucher auf den Marktplatz gekommen waren. Viele stellten sich einfach unter das Dach des Weinbrunnens, die Hartgesottenen rockten auch bei Regen vor der Bühne.


Vollgas von Anfang an


Die erste Band des Abends war „Indianageflüster“, die sich mit ihrem mit Rap-Anleihen gespickten, treibenden Hardcore zwar Genre-mäßig deutlich von den anderen Gruppen abhob, aber trotzdem perfekt ins große Ganze passte. Die fünf Musiker aus Emmelshausen – in der hiesigen Region unter anderem bekannt durch den Auftritt beim Lantershofener „Rookie“-Festival 2017 – drückten von Beginn an aufs Gaspedal. Die immer wieder durchklingenden Indie-Einflüsse taten der Stimmung keinen Abbruch. Über allem waberte der Rap-Gesang von Frontmann Jojo Gauch, immer wieder hörbar flankiert von Luca Gilles am Cello. „Indianageflüster“ übergaben die Bühne an die Remagener Formation „WildRider“. Getragen vom auf den Punkt passenden Sound präsentierten die Jungs um Leadsänger Thomas Franke, dessen Gesang in den hohen Lagen sogar ein wenig an den legendären Udo Dirkschneider erinnerte, ihren schnörkellosen und fetten Hardrock/Heavy Metal. Sie hatten im Handumdrehen das Publikum fest im Griff. Da gingen hinten die „Pommesgabeln“ in die Höhe, während vorne die Matten flogen. Ob Midtempo-Stampfer, balladesk-angehauchter Song oder sattes Riffgewitter – langweilig wurde es nie. Selbst eine zwischenzeitliche Augenverletzung von Bassist Rob Kolle konnte die Höllenfahrt der WildRider nicht stoppen. Und mit Kevin Kurth hatte ein wahrer Könner seines Fachs hinter der Schießbude Platz genommen. Kein Wunder, dass „WildRider“ erst nach zwei Zugaben von den Brettern durften.


Der Auftritt der Kultgitarristen


Auf dieser Stimmungswelle konnten die Altmeister von „Gun Barrel“ ohne Probleme weiterreiten. „Gun Barrel“, die schon mit zahlreichen Größen der Szene auf der Bühne standen und auch beim „Wacken Open Air“ ihre Visitenkarte abgaben, boten klassisch-melodiösen Heavy Metal in Vollendung. Mit Kultgitarrist Rolf Tanzius und seinem Pendant Heiwi waren zwei Musiker an den Äxten, die man in Ahrweiler nicht alle Tage zu Gehör bekommt. Ob einen ihrer zahlreichen Klassiker oder Stücke vom „irgendwann in diesem Jahrhundert“ erscheinenden neuen Album – ein Nackenbrecher reihte sich an den nächsten, sodass die Männer von „Gun Barrel“ erst nach einem üppigen Zugabenteil in den wohlverdienten Feierabend verabschiedet wurden.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service