Streuobstverein Eifel/Ahr e.V. aktiv

Saftpressung undAngebot von Obstbäumchen

Saftpressung und
Angebot von Obstbäumchen

Christine Hiersekorn aus Nürburg freut sich über ihre neuen Pflanzen.privat

Saftpressung und
Angebot von Obstbäumchen

Äpfel werden vor dem Pressen gewaschen.

Saftpressung und
Angebot von Obstbäumchen

Familie Heinz Stollenwerk aus Insul mit ihrem Apfelkleingepäck.

Antweiler. Wie in jedem Jahr steht im Oktober die Gewinnung von Apfelsaft durch das Pressen von Äpfeln vor Ort an. Zudem ist der Herbst Pflanzzeit für junge Bäume. Der Streuobstverein hatte zur Bestellung von zwei bis drei-jährigen Bäumchen verschiedener Arten aufgerufen: Nachfragen für 120 Pflanzen gingen dieses Mal ein, die an einem Samstagnachmittag von der Baumschule Neuenfels aus Königswinter geliefert wurden. Der erste Vorsitzende Peter Richrath aus Antweiler und sein Stellvertreter Winfried Sander aus Leimbach luden die Bäumchen mit dem Lieferanten ab, sortierten sie nach Bestellung und händigten sie danach an die Besteller aus, die ihre Pflanzen vor Ort abholten. Gute Ratschläge für die weitere Behandlung der „lebenden“ Ware wurden mitgeliefert: Die Bäume wurden am gleichen Morgen in Königswinter aus der Erde genommen, waren weitgehend wurzelblank und teils mit langen Trieben und noch mit Laub versehen. Die Triebe müssen vor der Einbringung in die Erde erheblich gekürzt werden. Das gilt auch für den Leittrieb in der Mitte, die anderen Triebe müssen noch stärker gekürzt werden, sodass die Äste in der kleinen Krone insgesamt eine Art von Waage mit optischem und physikalischem Gleichgewicht bilden. Die freiliegenden größeren Wurzeln müssen angeschnitten werden, die feinen Saugwurzeln müssen unbeschädigt bleiben, das Bäumchen sollte möglichst schnell in das Pflanzloch von etwa 80 x 80 cm und ebensolcher Tiefe mit lockerer Erde umgeben sein, die nachher mit dem Fuß „locker“ festgetreten wird - der Stützpfahl für den Baum sollte vorher eingeschlagen sein, damit die Wurzeln unbeschädigt bleiben. Eine Nacht im Wasser oder mehrere Tage eingeschlagen in lockere Erde überstehen die Pflanzen ohne Probleme, doch dann ist es Zeit für das Einpflanzen. Der Herbst ist für die meisten Fachleute die bessere Zeit dafür, weil die Wurzeln allein die Aufgabe haben, sich mit Sauerstoff aus der Erde zu versorgen. Hingegen kommt im Frühjahr die weitere Versorgung mit Nährstoffen in der Krone dazu, also insgesamt dann eine größere Belastung, die dem Baum im Herbst erspart bleibt. Der Streuobstverein hat seit seinem Bestehen gut 500 junge Bäume in der Region ausgeliefert – eine ökologisch wichtige Maßnahme und auch für junge Menschen ein lohnendes Ziel, so auch für Christine Hiersekorn aus Nürburg, die etliche Pflanzen für ihre neue Wiesenfläche brauchte und auch bekam. Die Ernte an Äpfeln war in diesem Jahr im Vergleich zu den beiden letzte Jahren vergleichsweise niedrig, sodass verstärkt Kleinanlieferer, wie die Familie Erika und Heinz Stollenwerk aus Insul kamen und die mobile Presse der Familie Hanne und Lothar Bernardy aus Üxheim relativ früh mit ihrer Arbeit am Ende war. Der Vereinsvorsitzende Richrath kann inzwischen festhalten: „Wir haben derzeit nahezu 40 Mitglieder und suchen weiter Verstärkung, suchen auch weiterhin Flächen im Rahmen des bundesweiten Projektes „Bäume für die Zukunft“ der Allianz-Versicherung zur Anlage einer modellhaften Streuobstanlage innerhalb der Verbandsgemeinde Adenau und hoffen, bald fündig zu werden.“