Bolivienpartnerschaftswoche im Bistum Trier

Selbstermächtigung steht im Fokus

Bolivianische Gäste berichten in Neuwied von der Heimat

Selbstermächtigung steht im Fokus

Auch in Neuwied gibt es verschiedene Veranstaltungen zur fast 60-jährigen Partnerschaft mit der bolivianischen Kirche. Foto: privat

05.10.2018 - 08:02

Neuwied. Noch bis zum 7. Oktober findet im Bistum Trier die Bolivienpartnerschaftswoche statt. Dieses Jahr sind insgesamt 13 Gäste aus Bolivien zu Gast, darunter Toribio Kardinal Ticona Porco. Auch in Neuwied gibt es verschiedene Veranstaltungen zur fast 60-jährigen Partnerschaft mit der bolivianischen Kirche. Während eines gemeinschaftlichen Mittagessens (Lunch Lecture) berichteten Ramiro Callizaya und Pater Andrés Montesinos von ihrem Einsatz in ihrem Heimatland.

Ramiro Callizaya setzt sich in einem Ausbildungszentrum namens Centro de Promoción del Laicado (Ceprolai) für die Weiterbildung der Laien in der Kirche ein. „Die Bibel und Theologie bilden einen Bereich. Uns sind aber auch die Themen Politik, Ökologie und Jugend sowie Arbeitsrecht wichtig“, sagt der Theologe und Religionswissenschaftler. Obwohl sich das lateinamerikanische Land wirtschaftlich gut weiterentwickelt habe und es genügend Gesetze im Bereich Arbeitsschutz gebe, seien vielen Arbeitnehmern diese nicht ausreichend bekannt. „Das Gehalt liegt oftmals unter dem festgeschriebenen Mindestlohn. Es gibt keine Renten- oder Krankenversicherung oder nur zeitlich begrenzte Arbeitsverträge“, berichtet Callizaya. Er setzt sich für die Selbstermächtigung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein und bildet Multiplikatoren aus, die wiederum andere Frauen, Männer und Jugendliche über ihre Rechte informieren. „Es geht uns um eine menschenwürdige Arbeit“, betont Callizaya seine Zielsetzung.

Pater Andrés Montesinos bietet praktische Hilfe in seiner Gemeinde. Er versorgt dort täglich 150 Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien mit einem Mittagessen und stellt damit ihre Ernährung sicher. Zudem berichtet er von der schwierigen Situation, dass viele Väter Frau und Kinder verlassen, um in anderen Regionen oder sogar Ländern zu arbeiten.


Über die Lage der Arbeitnehmer informieren


Veranstaltet wurde die informative Mittagspause vom Initiativkreis „Bolivien“ der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) unter der Leitung von Joachim Herudek und Lothar Radermacher, Vorsitzender der KAB Neuwied St. Matthias. Ihr Ziel war es, über die Lage der Arbeitnehmer durch die Gäste aus Bolivien und die Erfahrungen von Herudek zu informieren, der einige Jahre in Bolivien mit der Entwicklungshilfe zusammenarbeitete, und konkret für die Unterstützung einer technischen Berufsschule in Bolivien zu werben. Die ersten Spenden gingen an diesem Mittag bereits ein. Die Hilfeleistungen sollen partnerschaftlich entwickelt werden, betont Radermacher. „Wir wollen nicht einfach das Geld irgendwo hinschicken.“ Als institutionellen Partner möchten die Neuwieder das „Weltnotwerk“, das internationale Hilfswerk der KAB, gewinnen. Der Geschäftsführer Norbert Steiner aus Köln nahm ebenfalls an dem Treffen teil und hörte interessiert zu. Mitverantwortlich für die Veranstaltungen während der Bolivienwoche sind in Neuwied neben der KAB die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) Neuwied mit ihrer Vorsitzenden Ruth Solbach und der Kolpingsfamilie Neuwied mit dem Vorsitzenden Werner Hammes. Weitere Informationen zur Bolivienpartnerschaft und der Begegnungswoche: www.bolivienpartnerschaft.bistum-trier.de.

Pressemitteilung

Bischöfliche Pressestelle Trier,

Redaktion Koblenz

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Kurz vor Ostern ereignete sich im Rhein-Sieg-Kreis ein trauriger Unfall

Beim Spielen von Auto erfasst: 9-jähriges Mädchen wird schwer verletzt

Rhein-Sieg-Kreis/Siegburg. Am Mittwochnachmittag, dem 27. März, ereignete sich in Siegburg ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind schwer verletzt wurde. Gegen 13:55 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass auf der Hauptstraße im Ortsteil Kaldauen eine Person von einem Pkw erfasst wurde. Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass offenbar drei Kinder auf dem Gehweg spielten. Als ein 9-jähriges Mädchen... mehr...

Die Polizei sucht Zeugen der Geisterfahrt

Schon wieder ein Falschfahrer auf der A 48

Weitersburg/Vallendar. Am 28.03.2024 um 18:25 Uhr gaben mehrere Verkehrsteilnehmer an, dass sich ein Auto entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung auf dem Abschnitt des „Weitersburger Bergs“ auf der Richtungsfahrbahn Dernbach befand. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Chris80:
Ohne Worte meinerseits. (kopfschüttel) Weniger Worte dafür Taten sprechen lassen wären hier angebrachter bzgl. der Verantwortlichen. Die ganze Angelegenheit kommt einem wie ein nie endenden Aprilscherz vor. ...
Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...
Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service