Sinziger Spielekreis holt den Vorentscheid der„Deutschen Mannschafts-Meisterschaften im Brettspiel“ (DMMIB) in die Barbarossastadt

Sinzig wird zur Brettspiel-Hochburg

Sinzig wird zur Brettspiel-Hochburg

Die Spielekreis-Macher Alexander Haas (l.) und Alexander Petkovski freuen sich schon auf den Vorentscheid der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel. ROB

Sinzig wird zur Brettspiel-Hochburg

Jeden dritten Sonntag des Monats treffen sich die Fans von Gesellschaftsspielen im HOT Sinzig.

Sinzig wird zur Brettspiel-Hochburg

Beim gemeinsamen Spielen steht nicht das Gewinnen im Mittelpunkt, sondern besonders die Geselligkeit.

Sinzig. An jedem dritten Sonntag geht es im HOT Sinzig um Würfel, Karten und Geselligkeit. Denn dann ist Brettspiel-Sonntag. Auf die Ideen, die guten, alten Brettspiele aus dem Schrank zu holen kamen Alexander Haas und Alexander Petkovski im Jahre 2013. Und die beiden Spielefans stellen schnell klar: Brettspiele sind auch heute eine absolut fantastische Sache. An jedem dieser Sonntage kommen circa 15 bis 30 Interessierte nach Sinzig, manche gar aus Bonn und Andernach. „Heute ist es gar nicht mehr selbstverständlich, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam zu spielen“, erklärt Alexander Haas. Und trotzdem seien Brettspiele so beliebt wie nie. Laut den beiden begeisterten Brettspielern boome die Branche sogar. Titel wie „Russian Railroads“, „Mystic Vale“ oder „Azul“ begeistern Spielefans und räumen entsprechende Preise ab. Nun ist den Mitgliedern des Spielekreises ein besonderer Coup gelungen: Am 24. Februar wird im Sinziger Schloss einer der Vorentscheide zur Deutschen Mannschafts-Meisterschaften im Brettspiel“ (DMMIB) ausgetragen.

Stadt unterstützt

Spielewettbewerb

Haas und Petkovski sind stolz dieses Projekt in die Barbarossastadt geholt zu haben. Einen prominenten Befürworter hatte man auch gefunden. Denn auch Bürgermeister Andreas Geron ist Brettspielfan. Somit stellt die Stadt mit dem Schloss den Veranstaltungsort und die Spielkreis-Mitglieder bringen die Ideen ein.

Dass Brettspiele heute wieder den Geschmack der Masse treffen, war nicht immer so. „Lange Zeit beherrschten Titel Risiko oder Monopoly die Spielelandschaft“, erläutert Alexander Haas. „Bis dann „Die Siedler von Catan“ kam“, so Haas. Das Spiel revolutionierte den Spielemarkt und entstaubte das Konzept „Brettspiel“. Der Reiz des Brettspiels lebe in erster Linie davon, dass der Mensch ein geselliges Wesen sei. Und natürlich vom Gewinnen. Aber der Sieg sei nicht alles, wie die Teilnehmer des Spielekreises bestätigen. Oft sei zum Beispiel bei Strategiespielen das „Aufbauen“ reizvoller als der schlussendliche Erfolg. Dass heutzutage viele Spiele auf dem Smartphone statt am Wohnzimmertisch gespielt wird, stört die beiden nicht. Denn digitales Spielen und Brettspiele schließen sich nicht zwangsläufig aus. So gibt es auch heute Spiele mit der dazugehörigen App – und die ist sogar der Gegner, den die Spieler gemeinsam besiegen können.

Für die Besucher des Spielesonntags stellt sich jedoch stets die schwierige Frage: Was spielen wir heute? Die Auswahl ist zumindest riesig. Der Spielkreis hat praktisch drei Spiele-Abteilungen zur Auswahl. Standard-Konzepte wie Scrabble finden sich im Fundus des HOT und viele Mitspieler bringen ihre privaten Spiele mit. Außerdem schafft der Spielekreis selber Spiele an. Inspirationen dazu, welche Spiele gekauft werden, bieten die Wünsche der Spieler und natürlich auch Spiele, die zum Beispiel als „Spiel des Jahres“ ausgezeichnet werden. Die Unkosten decken sich aus dem Erlös des Verkaufs von belegten Brötchen und Kaffee, die bei den Spielsonntagen gereicht werden.

Vorentscheid mit modernen Brettspieltiteln

Am 24. Februar wird das Sinziger Schloss dann zum Austragungsort des Vorentscheids der DMMIB, den „Deutschen Mannschafts-Meisterschaften im Brettspiel“. Maximal können hier 20 Teams mitmachen und es werden vier Spiele nach verschiedenen Kategorien wie Strategie- oder Familienspiele angeboten. Auf dem Programm stehen „Russian Railroads“, „Machi Koro“, „Azul“ und „Mystic Vale“. Der Wettkampf läuft nach dem Prinzip „Jeder spielt jedes Spiel“. Dass nicht jeder jedes Spiel gleich beherrscht und durchaus auch das Glück den Ausgang entscheidet, wird nicht nur in Kauf genommen sondern ist sogar gewollt. Ähnlich wie beim olympisches Zehnkampf beherrschen hier die Teilnehmer ihre Disziplinen – in dem Fall die Spiele – mal mehr, mal weniger gut. Das Gesamtergebnis entscheidet dann über den Sieger und der darf dann im Mai in Bad Nauheim um die deutsche Meisterschaft antreten. Und der deutsche Gesamtsieger darf sich dann bei der Brettspiel-Europameisterschaft messen.

Teilnehmer gesucht!

Bei der Deutschen Meisterschaft können sich übrigens noch Teams anmelden. Ein Verein oder eine Organisation muss da übrigens nicht dahinterstehen. „Jeder kann mitmachen, egal ob Freundeskreis, Familie oder Kollegen“, erläutern Haas und Petkovski die Regeln. Ein Team muss mindestens sechs Mitglieder haben; zwei davon sind Reservespieler. Die Anmeldung ist bis zum 15. Februar auf der Homepage www.dmmib.de vorzunehmen. Auch über die Aktivitäten des Spielekreises Sinzig kann man sich im Internet bei Facebook, Instagram und auf www.sk-sinzig.de informieren. Dort gibt es Infos zu den neuesten Spielen, die man im HOT ausprobieren kann. Außerdem können Interessierte auch einfach vorbeikommen: An jedem dritten Sonntag des Monats ist das HOT für Interessierte von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der nächste Termin ist am 17. Februar.