Brandbrief der Feuerwehr-Gewerkschaft an Jens Spahn

So kann es nicht weitergehen: Die Rettungsdienste sind überlastet

DFeuG fordert einen Runden Tisch zur Optimierung des Notfallversorgungssystems in Deutschland

Die DFeuG, die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft, wendet sich an den Bundesminister für Gesundheit, weil sie um die Sicherheit der Bürger fürchtet. Zu viele Einsätze, die nicht der eigentlichen Aufgabe des Rettungsdienstes entsprechen, binden die Kapazitäten, sodass es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen kann, in denen Menschen in Not nicht geholfen werden kann.

13.06.2018 - 13:45

Sehr geehrter

Herr Minister Spahn,

die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft ist die mitgliederstärkste Interessenvertretung von hauptamtlichen- und Berufsfeuerwehrleuten in Deutschland. Wir wenden uns an Sie, da das Notfallversorgungssystem in Deutschland in seiner momentanen Aufstellung kaum noch tragbar und in dieser Form nicht mehr zu verantworten ist.

Die Jahr für Jahr steigenden Zahlen von „Bagatelleinsätzen“ bereiten den Feuerwehren, Rettungsdiensten und Notaufnahmen in der gesamten Bundesrepublik massive Probleme. Grund hierfür sind das sich verändernde Sozialgefüge, der demografische Wandel mit den steigenden internistischen Hilfeersuchen, aber auch das Anspruchsdenken der Gesellschaft.

Die zunehmende Zahl von „Beratungsbesuchen“ oder sogenannten „Taxi-Transporten“ zur ambulanten Versorgung treiben unser Notfallrettungssystem in den organisatorischen Kollaps. Ein Großteil der Notfalleinsätze sind aus rettungsdienstlicher Sicht keine Einsätze, die in den originären Rettungsdienstbereich fallen, sondern Menschen, die sich aufgrund mangelnder adäquater Alternativen als letzte Möglichkeit an die Feuerwehren und Rettungsdienste wenden.

Durch die unsachgemäße Inanspruchnahme des Notrufs sind die Erfüllungsquoten der Hilfsfristen in der Notfallrettung gefährdet oder werden wie schon vielerorts nicht mehr eingehalten. Dies kann fatale Folgen für lebensbedrohlich verletzte oder erkrankte Patienten haben.

Es ist höchste Zeit, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um das System zielgerichtet und im Sinne der Gesellschaft umzustellen. Der große Unmut von Patienten, die lange Wartezeiten in den Notaufnahmen in Kauf nehmen müssen, die demotivierten Kolleginnen und Kollegen, die sich missbraucht fühlen und die Kosten, die stetig steigen, bestätigen unsere Auffassung, dass es dringend angezeigt ist zu handeln.

Aus diesem Grund fordert die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft einen Runden Tisch unter Beteiligung von Politik, Kostenträgern und der Ärzteschaft sowie der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft, um eine Neuausrichtung des Systems der Notfallversorgung anzugehen und entsprechende Regelungen zu initiieren. Es ist eminent wichtig, die Flut von Hilfesuchenden richtig zu kanalisieren und ihrem Hilfeersuchen an der richtigen Stelle zu helfen, um diese Schieflage zu beseitigen.

Über eine zeitnahe Terminierung eines ersten Erörterungsgesprächs freuen wir uns.

Mit freundlichen Grüßen

Swen Kalowsky,

Stellvertretender Bundes-

vorsitzender der Deutschen

Feuerwehr-Gewerkschaft

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