Allgemeine Berichte | 19.09.2022

Verleihung des Johanna-Loewenherz-Preises in der Abtei Rommersdorf in Neuwied

Starke Frauen – starke Leistung!

Fiona Isabelle Schäfer und Lisa Laß leben Gleichberechtigung und Engagement

v.l.: Doris Eyl-Müller, Lisa Laß, Fiona Isabelle Schäfer, Landrat Achim Hallerbach.  Foto: HE

Alljährlich werden im Kreis Neuwied Frauen mit dem Johanna-Loewenherz-Preis ausgezeichnet. Dieser geht zurück auf eine engagierte Bürgerin aus Rheinbrohl. Jüdin, alleinerziehend, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin – alles Attribute, die in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts jedes für sich schon ein Makel war, der ins Gefängnis oder in den Tod führen konnte. Als Johanna-Loewenherz 1937 starb, sollte ihr Vermögen in eine Stiftung umgewandelt werden, um ein Erholungsheim für Frauen, die besonderes geleistet haben, zu schaffen. Leider konnte der Kreis Neuwied das Erbe erst in den 1980er Jahren antreten, seitdem wird dieser Preis verliehen an Frauen, die sich besonders verdient gemacht haben und machen.

Neuwied. Jährlich zum 12. März wird der Johanna-Loewenherz-Preis vergeben an Frauen, die im Leben mit ihrem besonderen Engagement Vorbilder sind. In diesem Jahr waren dies Fiona Isabelle Schäfer und Lisa Laß. Beide sind Mitglieder der „Blaulichtfamilie“. Fiona Isabelle Schäfer ist Rettungsassistentin und Leiterin der Rettungswache Linz, engagiert sich zudem ehrenamtlich bei Deutschen Roten Kreuz und Feuerwehr in Neustadt. Zudem absolviert sie eine Ausbildung zur Höhenretterin. Lisa Laß engagiert sich neben ihrer beruflichen Ausbildung zur Ergotherapeutin als Jugendbetreuerin und Helfersprecherin beim Technischen Hilfswerk. Sie vermittelt zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern. Zudem engagiert sie sich im techniklastigen und auch körperlich anstrengenden Bereich der Hilfsorganisation. „Johanna Loewenherz war eine streitbare Frau, eine Jüdin, eine Sozialdemokratin und eine Person, die Zeit ihres Lebens für die Rechte der Frauen kämpfte“, begrüßte Landrat Achim Hallerbach die Gäste und Preisträgerinnen. „Lisa Laß und Fiona Isabelle Schäfer sind Vorbilder, sie übernehmen Verantwortung über das normale Maß hinaus, junge Frauen, so ganz im Sinne unserer Stiftungsgeberin. Gerade die letzten Jahre mit Corona-Pandemie und Ahrhochwasser haben uns gezeigt, wie wichtig die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben für uns alle sind.“ Und: „Im Jahr 1987 wurden in Rheinland-Pfalz die ersten 30 Frauen bei der Polizei eingestellt, der Frauenanteil bei den Berufsfeuerwehren wird heute mit unter zwei Prozent angegeben, beim THW spricht man von 12 Prozent“, so der Landrat. Auch wenn die Anwesenheit von Frauen in den freiwilligen Wehren längst ganz selbstverständlich sei, sei festzuhalten: Frauen sind in diesem Bereich immer noch deutlich unterrepräsentiert. Daher könne man das Engagement der beiden jungen Frauen gar nicht genug loben.

„Unsere Preisträgerinnen sind, selbst für die heutige Zeit, etwas untypisch für junge Frauen unterwegs“, betont die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises und Stiftungsvorsitzende Doris Eyl-Müller. „Noch vor wenigen Jahren waren Feuerwehr und THW nichts für Frauen: zu schwach und zu sensibel für die innere Gefahrenabwehr. Fiona Isabelle Schäfer und Lisa Laß strafen dieses Vorurteil der Lüge und beeinflussen vielleicht auch ein wenig jenen Teil der Organisationskultur, die typisch für Männer ist, und sie belegen, dass die Annahme, diese Ehrenämter seien nichts für Frauen, ein Vorurteil ist.“

Für Doris Eyl-Müller war es die letzte Preisverleihung in ihrem Amt als Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Neuwied, das sie 28 Jahre lang innehatte. Sie wird bald in den Ruhestand gehen und wurde von Landrat Achim Hallerbach in seiner abschließenden Rede gewürdigt als „ebenso streitbare und engagierte Frau in einem Amt, das sich für die Gleichstellung von Männern und Frauen einsetzt.“

Umrahmt wurde die Preisverleihung vom Klaviertrio „Dolicé“, das die Gänge der Abtei stimmungsvoll und virtuos mit klassischer Musik füllten.

Doris Eyl-Müller war zum letzten Mal für die Preisverleihung verantwortlich. Landrat Achim Hallerbach dankte ihr mit einem Präsent. Foto: HE

Doris Eyl-Müller war zum letzten Mal für die Preisverleihung verantwortlich. Landrat Achim Hallerbach dankte ihr mit einem Präsent. Foto: HE

Das Trio Dolicé umrahmte die Feier musikalisch.  Foto: HE

Das Trio Dolicé umrahmte die Feier musikalisch. Foto: HE

v.l.: Doris Eyl-Müller, Lisa Laß, Fiona Isabelle Schäfer, Landrat Achim Hallerbach. Foto: HE

Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Ahrtalbahn: Feierliche Eröffnung am 12. Dezember

  • Hubert Kunz: Es hätte mich auch gewundert, wenn nicht sofort nach dieser grandiosen Leistung des Wiederaufbaus der Ahrtalbahn, sofort die Kritiker auf dem Plan wären! Ich jedenfalls freue mich mit vielen Mitbürgerinnen...
  • H. Schüller: Danke, dass Sie meine Kommentare lesen. Ihre Antwort belegt allerdings, dass Sie über die Petition und das darin zitierte Gerichtsurteil urteilen, obwohl Sie es nicht einmal gelesen haben. Wer ein fehlerhaftes...
  • Horst Krebs: Am meisten sind die Menschen von der Oberleitung betroffen, die im 30m Bereich der Oberleitung wohnen. Die magnetischen Wechselfelder machen krank, es gibt eine Menge Studien darüber, vor allem in der Schweiz.
  • Diana bestShmitz: Hallo, Sind es Steh oder und Sitzplätze.Lg Diana

Langjährige Mitarbeiter geehrt

  • Michael Maier: Die Angestellten werden nicht nach Chemietarif bezahlt!
Kreishandwerkerschaft
LBS/Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, Mainz
Sachbearbeiter/in (w/m/d)
Weihnachtsgruß Mobiler Pflegedienst
Weihnachtsgrüße
Weihnachtsgrüße
Weihnachtsgrüße
3+1 Aktion
Empfohlene Artikel

Rheinbrohl. Im festlich geschmückten, frisch wiedereröffneten Bauernstübchen wurden die Perlen vom Rhein mit einem herzlichen Sektempfang begrüßt. Das gemütliche Ambiente, das superleckere Essen und das großartige Team um Alisha Hammerstein ließen keine Wünsche offen – alles funktionierte reibungslos. Das Bauernstübchen war definitiv die perfekte Wahl. Schön, dass es endlich wieder geöffnet hat!

Weiterlesen

Kreis Ahrweiler/Koblenz. Die Energienetze Mittelrhein (enm) übernimmt zum 1. Januar 2026 den Betrieb der Stromnetze in sieben Kommunen entlang der Rheinschiene im Kreis Ahrweiler: Bad Breisig, Remagen, Sinzig sowie die Ortsgemeinden Grafschaft, Gönnersdorf, Burgbrohl und Brohl-Lützing. Auch in Mayen geht das Stromnetz an die enm über. Damit wächst das Netzgebiet des regionalen Netzbetreibers um mehr als 20 Prozent.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Stadt Neuwied setzt sichtbares Zeichen

Klares „NEIN“ zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Neuwied. Häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt ist in Deutschland alarmierend verbreitet: Im Jahr 2024 wurden bundesweit fast 266.000 Fälle häuslicher Gewalt polizeilich registriert. Rund 70 Prozent der Betroffenen waren Frauen und Mädchen – ein Höchststand seit Beginn der Erhebung. In Deutschland stirbt statistisch gesehen fast an jedem einzelnen Tag eine Frau durch ihren (Ex-)Partner oder erleidet lebensgefährliche Gewalt.

Weiterlesen

Aktion von Unterer Naturschutzbehörde des Landkreises Neuwied und Abtei-Rommersdorf-Stiftung

Für den Artenerhalt der Kulturlandschaft: 300 Obstbäume maßgeblich alter Sorten verteilt

Kreis Neuwied. „In unserem Landkreis setzen wir unter anderem über das Naturgenuss-Projekt unserer Wirtschaftsförderung erfolgreich auf die Vermarktung regionaler Produkte. Streuobstwiesen sind ein wertvoller Bestandteil unserer artenreichen Kulturlandschaft und liefern gesundes, regionales Obst. Deshalb bin ich froh, dass sich die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Neuwied seit Jahren für ihren Erhalt einsetzt“.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Kreishandwerkerschaft
Kreishandwerkerschaft
Dauerauftrag 2025
Rund um´s Haus
Baumfällung & Brennholz
Mülltonnenreinigung
Mitgliederwerbung
Anzeige "Null Drama Voll Kasko"
Stellenanzeige Versand
Altenahrer Sternstunden
Altenahrer Sternstunden
Stellenanzeige
Weihnachtslos-Anzeige "Bunter Kreis" o. B.
Seniorengerechtes Leben
Weihnachtsgrüße