Aktion der Pax-Christi-Gruppe Lahnstein

„Stoppt das Sterben im Mittelmeer“

„Stoppt das Sterben im Mittelmeer“

Am Rheinufer waren auf Einladung von Pax Christi engagierte Menschen zusammengekommen, um an das Schicksal der Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer zu erinnern. Foto: privat

09.10.2018 - 13:37

Lahnstein. Es war stürmisch und regnerisch, als sich auf Einladung der Lahnsteiner Pax-Christi-Gruppe engagierte Menschen am Adolph-Kolping-Ufer im Stadtteil Oberlahnstein trafen, um ein Zeichen zu setzen. Sie trugen orangefarbene, leuchtende Rettungswesten mit den Aufklebern „Seenotrettung ist kein Verbrechen“ und „Stoppt das Sterben im Mittelmeer“.

Grund der Zusammenkunft war der „Tag des Flüchtlings“ im Rahmen der bundesweiten Interkulturellen Woche. „Allein im Jahr 2018 sind bisher 1.549 Menschen auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrunken. Die Zahlen derer, die beim Versuch, das Mittelmeer Richtung Europa zu überqueren, gestorben sind, ist drastisch angestiegen. Die libysche „Küstenwache“ ist dabei beobachtet worden, wie sie Menschen zurückließ, Boote abdrängte oder Fliehende mit Gewalt an Bord zwang“, so Pater Wolfgang Jungheim. Im Namen der Pax-Christi-Gruppe sprach sich der Arnsteiner Pater gegen die Blockade ziviler Rettungsschiffe aus und gegen die Kriminalisierung der Seenotretter.

Ein Plakat am Rheinufergeländer brachte es auf den Punkt: „Menschen retten ist kein Verbrechen – Sterben lassen schon!“ Die furchtbaren Bedingungen in den libyschen Gefängnissen insbesondere für Transitmigranten seien unter anderem von Amnesty International inzwischen hinreichend dokumentiert. Jungheim wies auch auf die Grenzschließung des Niger zu Libyen und Algerien hin mit dem Ziel, die Migration bereits in Afrika zu stoppen. Dies habe zur Folge, dass Flüchtlinge sich in der Sahara verlaufen und vor Durst und Müdigkeit sterben.

Die Europäische Union zwinge, Grenzen in Afrika zu schließen und zu bewachen, trotz der alten Tradition von Arbeitsmigration in den afrikanischen Staaten. Von der „Nussschale im tosenden Meer“ war die Rede beim Gebet „Gott ist uns Zuflucht und Stärke“, welches von den Teilnehmern gemeinsam gesprochen wurde. „Wir stehen zusammen, wir halten zusammen und wir teilen miteinander“, meinte Jungheim, der allen dankte, die sich für Flüchtlinge ehrenamtliche einsetzen.

Im Andenken an die vielen unbekannten ertrunkenen Flüchtlinge gab jeder der Teilnehmer eine Rose in die Rheinströmung. „Bekämpft Fluchtursachen, nicht Flüchtlinge. Unterstützt den fairen Handel“, forderte Jungheim und lud folgerichtig dazu ein, im Anschluss an die Gedenkstunde den „Tag der offenen Tür“ vor dem Eine-Welt-Laden in der Frühmesserstraße zu besuchen.

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