Westum feierte Murrefest
„Tomurreland“ und Schürreskarrerennen sorgten für Stimmung bei den Gästen
Rund 700 Besucher beim DJ-Festival am Freitag – Traditionelles Wecken und Festzüge am Sonntag
Westum. Die Westumer und ihre Gäste verstehen es, das Murrefest feste zu feiern: Und das große Schürreskarrerennen am Kirmes-Montag ist und bleibt einer der Höhepunkte im Veranstaltungsreigen der St. Peter und Paul Kirmes.
Und der Geschicklichkeits- und Trinkparcours, der in Teilbereichen unter Zuhilfenahme mittlerweile schon recht origineller Schubkarren bewältigt wurde, lockte die Besucher. Das Sommerwetter war zwar etwas gemäßigter als an den Tagen zuvor, aber das Schwimmbad im Rennparcours wurde trotzdem wieder zum Zuschauermagneten.
Neues Veranstaltungsformat war der Renner
Das ganze Dorf stand vier Tage lang ganz im Zeichen der Kirmes. Losgegangen war es im Festzelt bereits am Freitag. Die veranstalteten Junggesellen hatten in diesem Jahr ihren Festablauf etwas umstrukturiert. Der Freitag begann mit dem offiziellen Fassanstich und einem klassischen Tanzabend mit der Band Rio5. Denn ein vor drei Jahren noch vollkommen neues Veranstaltungsformat hat sich mittlerweile zum absoluten Rentner gemausert: „Tomurreland“ hieß auch in der dritten Auflage das DJ-Festival. Die vorwiegend elektronische Musik, die sowohl „Open Air“ als auch im Zelt geboten wurde, lockte vor allen Dingen das jüngere Publikum. Vor allen Dingen Star-DJ „Puentez“ begeisterte die Fans. Am Ende konnten sich die Westumer über rund 700 Besucher freuen. Die diesjährige Kirmes hatte wie im Vorjahr noch ein ganz besonderes Vorzeichen. Denn der Junggesellenverein von 1857 führte erneut sein Königsschießen am Kirmeswochenende selbst durch. Die Bewahrung der Kirmestraditionen kann auch im Murreland ihre Tücken haben. So berichte Hagestolz-Präsident Marius, dass es gar nicht so einfach war, Schausteller für die Kirmes zu finden. Eine lange Tradition hat beim Murrefest das „Rudelgucken“ von Spielen der deutschen Mannschaften bei WM oder EM. Viel zu jubeln gab es für die Fußballfans nicht, denn am Freitag verloren die Frauen bei ihrer WM im Viertelfinale mit 1:2 gegen Schweden ,und am Sonntag gab es für die U 21 im Finale ebenfalls ein 1:2 gegen Spanien.
Traditionen bestimmten den Ablauf des Sonntags
Beim offiziellen Fassanstich hatte der noch amtierende geschäftsführende Ortsvorsteher Wolfgang Kistner den Einsatz der rund 45 Junggesellen für die Traditionspflege beim Murrefest hoch gelobt. Für die Musik beim Königsball am Sonntag sorgte dann das Duo Guido und Guido. Überhaupt war der Sonntag dann der Tag der Traditionen mit dem Wecken um 6 Uhr in der Früh, dem Kirmeshochamt in der Pfarrkirche und den traditionellen Festzügen. Der neue Schützenkönig der Junggesellen heißt in diesem Jahr übrigens Mike Schmitz, bei den „Altgesellen“ gewann Patrick Briel. Der Montag ist im Murreland dann immer „Tag des Rennens“, des Schürreskarrerennens wohlgemerkt.
Hoher Materialverschleiß in den Vorläufen
In diesem Jahr hatte man in Westum mehr auf Spielzeug-Karren gesetzt. Die hatten sich nach den Vorläufen zerlegt, und so ging es einfach ohne Schürrekarren weiter. Bier auf Ex aus dem Stubbi und aus dem Glas, Rutschbahnen und den Schwimmbadbesuch nebst Schnaps galt es bestehen. Vier Teams gingen an den Start und kamen alle aus dem Murreland. Sieger wurde in diesem Jahr das Team Komota mit Tobias Kraus und Marco Moru. Die erschöpften Piloten und Kirmesbesucher gönnten sich anschießend noch ganz entspannt einen Dämmerschoppen mit Blasmusik .
BL
Beim Schürreskarrerennen galt es, auch ohne Karre die Herausforderung der wilden Drifts über die Rutschbahn zu bestehen.
Hier waren Geschicklichkeit und Fahrgefühl gefragt: Im Slalom ging es mit den Schürreskarren um Bierfässer herum.
