Verein Dorfgemeinschaft Berg e.V. will sich auch in Zukunft aktiv für das Brauchtum einsetzen

Tradition der Martinskirmes in Berg bewahren

Tradition der Martinskirmes
in Berg bewahren

Auch dem Junggesellenverein Berg war es ein Anliegen, trotz aller Einschränkungen einen Akzent zu setzen. Vorsitzender Max Schwarz und Stephan Simons legten ohne Öffentlichkeit am Denkmal für die Gefallenen der Gemeinde Berg in den beiden Weltkriegen in Vischel einen Kranz nieder.Foto: privat

17.11.2020 - 10:26

Berg. Einen wichtigen Platz im Jahreskreis des Dorflebens in Berg hat seit jeher die Martinskirmes mit ihren traditionellen Veranstaltungen und Bräuchen. Mehrere Tage wurde immer um den 11. November, dem Tag des in unserer Region sehr beliebten und verehrten Heiligen Martin; gefeiert. Noch vor einigen Jahren begann die Kirmes mit einer Disco für die Jugend im großen Festzelt. Am Samstag dann der Tanzabend für Jung und Alt. Beim Frühschoppen am Sonntag mit Kaffee und Kuchen am Nachmittag und dann gegen Abend die große Verlosung wurde das Fest fortgesetzt. Alles in Regie des Jungesellenvereins, der auch schon seit mehr als 100 Jahren besteht. Der eigentliche Höhepunkt dann am Montag mit der Andacht in der alten Pfarrkirche zu Vischel und die Gräbersegnung mit Gefallenenehrung am Denkmal auf dem Friedhof. Danach wurde weiter bis in die späten Abendstunden gefeiert, indem man unter musikalischer Begleitung der Vischeltaler im Festzug mit den Fahnen der Junggesellen voran nach Berg zog und an zahlreichen Stationen unterwegs anhielt, um sich zu stärken und manchen Kirmeswalzer tanzte. Die Kinder des Dorfes standen dann schon mit ihren Fackeln bereit, um hinter St. Martin und der Musikkapelle zum Martinsfeuer zu ziehen, das in früheren Jahrzehnten über Wochen von den Kindern selbst mit herbeigeschleiftem Brennholz vorbereitet worden war. Oft gab es auch am nächsten Tag noch ein „Nachspiel“ für den Zacheies- den Kirmesmann, wenn er nicht vorher abhandengekommen war. An der Welle, die manchmal nachts von übermütigen Junggesellen lautstark noch zum Abschluss durch das Dorf gezogen wurde, störte sich früher keiner.

In den letzten Jahren ist es rund um die Kirmes etwas ruhiger geworden. Zum einen ist die Finanzierung eines beheizten Festzeltes, da der Ort Berg ja keinen Saal mehr und keine Mehrzweghalle besitzt, sowie aufgrund anderer Nebenkosten schwieriger geworden. Zum anderen bietet die alte Schule mit Schulhof keine optimale Alternative, erst recht, wenn eine gerichtliche Entscheidung zum Schutz der Nachbarschaft die Dauer und Lautstärke der Veranstaltungen recht eng begrenzt.

Dennoch steht und stand die Kirmes mit ihrem Brauchtum bei sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern, Ehemaligen und Freunden hoch im Kurs. Somit ist es nicht verwunderlich, dass das coronabedingte Verbot aller Veranstaltungen für große Enttäuschung sorgte. Auch der Ortsverein Dorfgemeinschaft Berg e. V. mußte seine Planungen zur Organisation und Unterstützung der Kirmes einstellen. Der Vorstand hat sich aber dafür eingesetzt, den Kindern des Dorfes die Freude an der St. Martin-Feier nicht ganz zu nehmen, und hat allen einen Weckmann geschenkt. Vorsitzender Helmut Kündgen verteilte am Kirmesmontag gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Petra Winnen, Nicole Müller und Berthold Phiesel in zwei Gruppen mit dem notwendigen Abstand die Pfeifenmänner an den einzelnen Häusern verbunden mit einem beigefügten Grußwort und drei Liedtexten, damit Kinder wie Eltern textsicher im Garten oder im Dorf einen einen kleinen Laternenspaziergang machen konnten. Hier und da hörte man das im Rheinland und der Eifel vor allem beim sogenannten Schnörzen beliebte Lied „De hellije Zinte Maetes, dat wor ne jode Mann, dae jof de Köngde Kaezje on stoch se selve an.“ Viele Haushalte waren der Bitte ihre Häuser in den Abendstunden stimmungsvoll mit Lichtern zu schmücken gefolgt.

Auch dem Junggesellenverein Berg war es ein Anliegen, trotz aller Einschränkungen einen Akzent zu setzen. Vorsitzender Max Schwarz und Stephan Simons legten ohne Öffentlichkeit am Denkmal für die Gefallenen der Gemeinde Berg in den beiden Weltkriegen in Vischel einen Kranz nieder. Im Namen der Dorfgemeinschaft dankte Helmut Kündgen den Junggesellen für ihren wichtigen Beitrag, sich für das Gedenken an die Leiden und Grausamkeiten der Kriege und die Mahnung für den Frieden einzusetzen. Der Vorsitzende richtete insbesondere Peter Simons seinen Dank aus, dass er in sehr vielen Stunden ehrenamtlich die Schriftzüge auf dem Denkmal renoviert hat. So erinnern auch in Zukunft die Namen mit den Geburts- und Sterbedaten der gefallenen jungen Männer aus den Ortsteilen der Gemeinde deutlich an das Geschehen, was sich nie mehr wiederholen sollte.

Beide Vereine wollen sich auch in Zukunft für die Erhaltung der Tradition der Martinskirmes und andere Feste im Dorf einsetzen und sind optimistisch, dass man 2021 wieder mit viel Freude und Motivation die Planungen angehen kann.

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