Zwanzig Jahre Seniorencrew Becheln
Umtriebige Ehrenamtler halten Dorf und Einrichtungen in Schuss
Becheln. Im Frühjahr 1999 hatte der ehemalige Ortsbürgermeister von Becheln, Rainer Ansel, interessierte Ruheständler in das Dorfgemeinschaftshaus eingeladen, um eine Gruppe zu gründen, die ehrenamtliche Aufgaben in der Gemeinde übernehmen könnte.
Der Einladung waren acht jung gebliebene Senioren gefolgt. Unter anderem war auch Kurt Debusmann dabei, der die „Crew“ dann über acht Jahre führte. Der erste Einsatz war im Juni des gleichen Jahres. Nach einem Rundgang durch die Gemarkung war klar, die Ruhebänke und deren Umfeld sind das erste Projekt.
Ansel schlug als Namen für die Gruppe „Seniorencrew“ vor, um sich von benachbarten „Rentnerbands“ zu unterscheiden. Am Anfang ging diese Bezeichnung nicht bei jedem gut über die Lippen; mittlerweile ist die „Seniorencrew“ in Becheln ein etabliertes Synonym für Ehrenamtlichkeit.
Mehr als ein Dutzend Mitglieder
Schnell ist die Gruppe angewachsen und hat über die Jahre immer mehr als ein Dutzend Mitglieder. Im Jahr 2008 wurde Friedel Nörtershäuser Chef der Seniorencrew, nachdem Kurt Debusmann aus Altersgründen die Führung abgab. Er stand jedoch mit Rat und Tat lange Jahre noch zur Seite. So wie er sind in der Zeit viele Mitglieder aus Alters- und Gesundheitsgründen ausgeschieden. Einige sind mittlerweile auch schon gestorben. Seit fünf Jahren sind auch Frauen in der Gruppe. Mittlerweile machen sie die Hälfte der insgesamt 14 Mitglieder aus. Während in den ersten Jahren die Arbeiten mit privaten Gerätschaften und Werkzeugen erledigt wurden, wird nach und nach die erforderliche Ausrüstung von der Gemeinde bereitgestellt. Lediglich die eingesetzten Fahrzeuge werden von den Mitgliedern gestellt. In den zwanzig Jahren haben sich die Crewmitglieder über zweihundertmal getroffen und dabei viele Tausend Arbeitsstunden geleistet, um in vielfältiger Weise Nützliches für die Dorfgemeinschaft zu leisten. Eine Standartaufgabe ist das jährlich zweimalige Entleeren der Sinkkörbe in den Abläufen für das Oberflächenwasser. Die Pflege der zahlreichen Pflanzbeete wird im Wesentlichen von den Frauen erledigt. Es ist eine ständige und herausfordernde Aufgabe. Die Unterhaltung der Ruhebänke um das Dorf und der Schnitt von Sträuchern und Hecken sind sehr zeitaufwendig. Auch der Friedhof, das Umfeld des Dorfgemeinschaftshauses, stehen im Fokus der Gruppe. Ebenso wie der Spielplatz, wo die Gerätschaften einer regelmäßigen Pflege und Unterhaltung bedürfen. Die Seniorencrew unterstützt auch den Ortsring bei der Durchführung der Kirmes und hat auch schon Arbeiten im gemeinsamen Kindergarten in Frücht erledigt.
Ein besonderes Projekt war die Idee und Errichtung einer Mitfahrerbank. Sie erhielt den Preis als „Ideen für die Heimat“.
Neben dem riesigen Arbeitsspektrum kommt auch das Gesellige nicht zu kurz. So standen auch öfters Wanderungen oder Lagerfeuer auf dem Programm. Sogar Schiffstouren wurden gemacht, eine weitere steht bevor. Viele Arbeitseinsätze enden mit einem wohlverdienten Imbiss. Die Bechelner „Seniorencrew“ ist eine tatkräftige, ideenreiche und auch lustige Truppe. Sie treffen sich in der Regel am ersten Montag im Monat um 14 Uhr auf dem Dorfplatz.