Allgemeine Berichte | 23.04.2019

Aktionsgruppe „bunt blühendes Linz“

Uwe Hüngsberg: Das ist es mir wert

Das Foto zeigt von links: Uwe Hüngsberg, Gärtnerin Julia Framke, Bauhofleiter Guido Rings, Vorarbeiter Hasan Binakaj.Foto: privat

Linz. Linz ist wegen seiner altehrwürdigen Fachwerkhäuser und seines regen Kulturlebens als „Bunte Stadt am Rhein“ bekannt. Zieht es aber einen Hobbygärtner nach Linz, der sein Herz auch für die Imkerei entdeckt hat, so verliert Linz gleich nach dem Verblühen der prächtigen Obstbäume auf den Hängen ringsum seine bunte Blütenpracht. Uwe Hüngsberg ist nach einigen wenigen Jahren in Linz kein Neubürger mehr. In diesem Frühling hat es ihn noch mehr gepackt als in den Jahren vorher: Bunte Blüten müssen her – und zwar zum Gefallen für Mensch und Insekt. Andere Städte machen es vor: wunderbare Zwiebelblumen und später im Jahr eindrucksvolle Staudenbeete in Neuwied, dunkelviolette Krokusse auf beinahe allen städtischen Rasenflächen in Bad Honnef, nicht abgeerntetes und somit blühendes Gemüse in Andernach oder die bienenfreundliche Stadt Mayen.

Er bewarb sich mit seiner Idee vom „bunt blühenden Linz“ bei der Leader-Region Rhein-Wied und erhielt die Zusage zur Übernahme der Kosten von 1523 Euro, um Linz im nächsten Frühling mit tausenden bunt blühenden Zwiebelblumen zur „bunt blühenden Stadt am Rhein“ zu machen. „Das Geld muss ich zwar vorstrecken, aber das ist es mir wert“, erklärte Uwe Hüngsberg, der als Hobbyimker auch Vorsitzender des Kreisimkerverbands Neuwied und des Bienenzuchtvereins Asbach ist. „In enger Abstimmung mit der Gärtnerin und dem Leiter des Bauhofs der Stadt Linz werde ich den Ankauf der Blumenzwiebeln umsetzen und nochmals überdenken, wo welche Blumen stehen sollen, aber die eigentliche Pflanzaktion im Herbst benötigt dann dringend viele fleißige Helfer, denn mehrere tausend Blumenzwiebeln sind nicht mal eben so von leichter Hand gesetzt“, verdeutlichte der Initiator. Er möchte gern die Kinder aus der Grundschule oder den Kindergärten als Verbündete gewinnen und wird Gespräche mit den Leitungen aufnehmen. „Der Stadtbürgermeister war so freundlich, die Schirmherrschaft über die Aktion zu übernehmen. Nun suche ich engagierte Bürger, die an diesem und anderen Projekten für ein bunt blühendes Linz teilhaben wollen.“

Hüngsberg hat mit den Verantwortlichen des städtischen Bauhofs eine weitere Idee in die Tat umgesetzt: „Gartenfreunde wissen, dass ab und an zu üppig gewordene Stauden verjüngt werden müssen, um die Blühfreude zu erhalten. Also fallen Reststücke an, die der Stadt kostenfrei zur Verfügung gestellt werden können, um insgesamt für mehr Straßenbunt zu sorgen.“ Der Bauhof sucht aktuell noch nach dem geeigneten Behältnis, aber alsbald steht auf dem öffentlich zugänglichen Hof des Bauhofs an der Asbacher Straße eine Kiste, in die die Pflanzen gelegt werden können: die „Staudenkiste“. Auch alle anderen blühfähigen Pflanzen, zum Beispiel verblühte Zwiebelblumen oder blühende Sträucher, können dorthin gebracht werden. Die Stadtgärtnerin wird sich der Pflanzenspenden annehmen und nach eigener Entscheidung an geeigneter Stelle einpflanzen.

„Wichtig ist uns dabei, dass kein Abfall dort angeliefert wird und auch sehr große Mengen oder große Sträucher nur nach telefonischer Abklärung abgegeben werden“, verdeutlicht Julia Framke.

Eine erste Zusammenstellung von Staudenresten und verblühten Zwiebelblumen brachte Uwe Hüngsberg noch vor Ostern zum Bauhof. „Ich halte mich vollkommen raus, wenn es um den zukünftigen Standort der Blumen geht. Das ist Sache der Gärtnerin, denn letztlich ist sie verantwortlich. Mit der Zeit werden an vielen Stellen im Stadtgebiet plötzlich Blüten erscheinen, die uns sicher freudig überraschen werden. Natürlich geht es mir als Imker um ein Zeichen gegen das Insektensterben und um den Erhalt und Ertrag meiner Honigbienenvölker, aber ich bin mir sicher, dass sich Bewohner und Gäste in Linz noch wohler fühlen, wenn sie eine bunt blühende Artenvielfalt in Flora und Fauna vorfinden.“

Auch Citymanagerin Karin Wessel ist involviert und prüft die Einrichtung eines zweckgebundenen Verwahrkontos, auf das Geldspenden der Bürger für die Anschaffung von blühfähigen Pflanzen durch den Bauhof eingezahlt werden können. Dazu stellt Hüngsberg klar: „Wir rechnen dabei nicht unbedingt mit hohen Summen, aber wir halten das für eine tolle Möglichkeit, um denjenigen, die selbst nicht mit Pflanzenspenden oder aktiver Arbeit beitragen können, doch die Chance zur realen Unterstützung geben zu können.“

Das Foto zeigt von links: Uwe Hüngsberg, Gärtnerin Julia Framke, Bauhofleiter Guido Rings, Vorarbeiter Hasan Binakaj.Foto: privat

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  • Boomerang : Eine tolle Aktion. Es dauert ja auch nur knapp 100Jahre bis sie ihre Vorgänger ersetzen werden. Aber Hauptsache ein toller Radweg. Wer braucht schon Bäume. Das gleiche geschieht am Moselufer, zwischen Gülser Brücke und Ruderclub.

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