Orgelklänge an der Mosel: Matthias Grünerts beeindruckender Marathon
Vom Barock bis zur Hochromantik

Kobern. Die Legende von Plutarch und Lukian erzählt die Geschichte eines Laufboten, des Hemerodromos, der nach der Schlacht von Marathon die rund 40 km bis Athen zurücklegte, um den Triumph der Athener zu verkünden.
Doch an der Mosel trug der Marathon eine andere Note. Hier wurde Matthias Grünert, Kantor der renommierten Dresdener Frauenkirche, zum musikalischen Boten. Grünert, ein vielfach ausgezeichneter Musiker, fand in der Jugend seine Leidenschaft für die „Königin der Instrumente“, die Orgel. Er kreierte die besondere Disziplin des Orgelmarathons, in welchem seine Liebe und Begeisterung für das Instrument besonders zum Ausdruck kommen.
Sein neuestes musikalisches Unterfangen führte ihn in die bezaubernde Orgellandschaft der Mosel. Das dreitägige Konzertprojekt begann in Winningen und kulminierte in Zell. Jedes der 21 sorgfältig ausgewählten Instrumente erhielt ein maßgeschneidertes Programm, das von Frühbarock bis Hochromantik reichte.
Kobern, die vierte Etappe dieses musikalischen Marathons, stand ganz im Zeichen des Werks des brillanten Johann Sebastian Bach. Grünert entfaltete das volle Potenzial der Orgel, indem er Werke wie Präludium und Fuge G-Dur, verschiedene Choralbearbeitungen und das Trio d-moll zum Besten gab - Präludium und Fuge G-Dur (BWV 541), verschiedene Choralbearbeitungen aus der Schübler-Sammlung (BWV 645 bis 650), Trio d-moll (BWV 583), Concerto a-moll (BWV 593) Allegro, Adagio, Allegro. Die Zuhörer wurden auf eine musikalische Reise ins 18. Jahrhundert entführt und bedankten sich bei dem Meistermusiker mit einem stehenden Ovationen. BA