Andernach. Das Salentiner-Forum widmete sich in diesem Jahr dem Rahmenthema „Krise“. Die SALENTINER e.V. als Zusammenschluss ehemaliger Schüler, Lehrkräfte und Unterstützer des KSG Andernach greifen damit die aktuellen Entwicklungen auf, die Umwelt, internationale Konflikte und gesellschaftliche Fragen betreffen und viele Menschen belasten. Nach einem Vortrag von Oberst Dr. Christian Bartz im Juni, der militärische Sicherheit und Verteidigung in den Fokus stellte, beleuchtete der Referent Bernhard Fröhlich am vergangenen Freitag die Krisenthematik aus einer völlig anderen Perspektive. Fröhlich, von 1989 bis 2008 Lehrer am KSG, sprach zum Thema „Mitmenschlichkeit und Gottvertrauen bewahren in Zeiten der Krise – Eine Erzählung zur Entstehung des Markusevangeliums“, zu dem er ein umfangreiches Buch veröffentlicht hat und dessen Kerngedanken er vorstellte.

Im Zentrum stand die Frage nach Gottverlassenheit oder Gottverborgenheit. Fröhlich erläuterte die Struktur des Markusevangeliums in einer Darstellung aus Sicht der Akteure zur Zeit seiner Entstehung, etwa 40 Jahre nach dem Tod Jesu, und hielt die Zuhörerschaft damit in Spannung. Viele Einzelheiten dürften selbst theologisch vorgebildeten Interessierten neu gewesen sein. Dazu zählte auch die Frage einer inhaltlich korrekten Wiedergabe des ursprünglichen, nicht in lateinischer Schrift überlieferten Textes. So griff Fröhlich das bekannte Bild vom Kamel auf, das eher durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in den Himmel komme. Eine genaue Betrachtung des sprachlichen und historischen Umfelds legt nahe, dass ursprünglich von einem Tau die Rede war, was für Fischer ein vertrautes Bild darstellte.

Aus Zeitgründen konnten aktuelle Bezüge zur Rolle der Kirche als Institution in Krisenzeiten lediglich gestreift werden. Die Zuhörer dankten Fröhlich mit lang anhaltendem Applaus. Der Vereinsvorsitzende Sven-Erich Czernik überreichte seinem früheren Kollegen zudem ein Weinpräsent.BA