Sechste Auflage von Schlag die Möhre
Wanderpokal und 500 Euro Prämien für den guten Zweck
Diesmal ließ sich das Wurzelgemüse nicht schlagen
Westum. In diesem Jahr ließ sich das Wurzelgemüse nicht schlagen: Bei der sechsten Auflage des längst zur Kultveranstaltung avancierten Karnevalsformats „Schlag die Möhre“ setzte sich das Team von Gastgeber Westum an die Spitze der Wertung.
Im bestens besuchten Murrepalast gewann Westum mit 34 Punkten den großen Sieger-Pokal und 300 Euro Siegerprämie für den guten Zweck. Platz zwei sicherte sich die Mannschaft aus Löhndorf (28 Zähler) vor dem Team aus dem Höhenort Koisdorf (19 Punkte). Novum beim Wettstreit der Sinziger Ortsteile: mit Franken, Bad Bodendorf und der Mannschaft aus der Kernstadt Sinzig gingen gleich drei Teams in den elf Spielen vollkommen leer aus. Im bestens gefüllten Murrepalast - über die Besucherzahlen freute sich die veranstaltende KG- ging dabei eine Abwandlung von Spiel ohne Grenzen im Zelt mit der modifizierten Punktewertung von „Schlag den Raab“ über die Bühne. Mit viel Stimmung und Spaß für Zuschauer, wie für Akteure. In den Reihen der Zuschauer wurde schon darüber diskutiert, ob die Teams Zeit zum Üben hatten. Hatten sie nicht. Die Spieler wussten absolut nicht, was auf sie zukam. Das macht ja auch den Reiz von Schlag die Möhre aus. Bei der 6. Auflage von „Schlag die Möhre“ waren die kleinen Regeländerungen beibehalten worden. So war die Zahl der Spiele auf elf begrenzt worden, um die Veranstaltung im zeitlichen Rahmen zu halten. Und auch bei der Punktwertung hatte man sich in Westum was Neues einfallen lassen. Für die ersten vier Spiele gab es jeweils fünf Punkte, die mittleren vier Spiele wurden mit sieben Punkten belohnt und für die Sieger der drei letzten Spiele gab es elf Punkte. Eine Änderung, die diesmal nicht für die ganz große Spannung in der Schlussphase sorgte. Denn vor dem letzten Spiel hatten die Westumer ihren Erfolg bereits in der Tasche. Mit dem Notar Dr. Stefan Schuck, Bürgermeister Andreas Geron, Pastor Frank Werner, MdL Guido Ernst und SPD-Fraktionschef Hartmut Tann und seinen CDU Kollegen Franz Hermann Deres hatten die Westumer gleich sechs Schiedsrichter aufgeboten. Nach einigen kleinen Turbulenzen bei der Entscheidung des Vorjahres war in Westum bereits vor dem Beginn der Spiele ganz deutlich klargemacht worden: „Der Videobeweis ist nicht zugelassen“. Im Klartext, Handyaufnahmen waren zwar erlaubt und gefragt, kamen aber nicht in die Entscheidungsfindung. Für ein unterhaltsames Rahmenprogramm sorgten die Auftritte der Westumer Tanzgruppen. Und ein gemeinsamer Einmarsch von Westum amtierender Tollität Prinz Rudi I und Sinzigs Sentiaca Dagmar I. Westums KG-Chef Rudi Fuchs, der hat zurzeit ja auch als Prinz das Sagen hat, erläuterte noch einmal den Hintergrund für das zur Zeit so überaus beliebte Karnevalsformat „Es gibt ja die stetigen Frotzeleien zwischen den Sinziger Ortsteilen. Die können bei Schlag die Möhre mit vielen Spielen ausgetragen werden“, hieß es. mEs ging um Geschick, manchmal etwas Kraft, Wissen oder Einschätzungsvermögen. Die Westumer KG hatte die Spiele mit viel Liebe zum Detail und einem ungeheuren technischen Aufwand ausgeheckt. Die Verantwortlichen auf Westumer Seite, um Simone Kasper ließen sich wie immer neue und ungewöhnliche Spiele einfallen. Die gestellten Aufgaben hatten teilweise einen recht heftigen Schwierigkeitsgrad. Es galt, Karnevalslieder zu erraten, die tontechnisch gesehen etwas schwer in Schwung kamen. Wieder musste viel Beinarbeit mit viel Geschick geleistet werden und mit viel Gefühl mit einem überlangen Zweimannhammer Nägel im Holzbalken versenkt werden. Die Spielleitung hatte in Westum Simone Gasper. Der Frau hörte man besser genau zu, denn sie erklärte die Regeln bis ins Detail. Und hatte auch ganz zum Schluss noch die volle Aufmerksamkeit. Eingangs der Veranstaltung war bereits der Bruch eines Unterarms beim internen Westumer Testdurchlauf vermeldet worden. Und vor dem Gruppen-Skifahren zum Schluss bemerkte Gasper dann ganz lapidar: „Bei uns heißt das intern jetzt nur noch das Armbruch Spiel“. Und da spitzte dann jeder lieber die Öhrchen als mit einem gebrochenen Arm im Remagener Krankenhaus zu landen. Schlag die Möhre“, wird übrigens weitergehen und hat längst den Status einer Kultveranstaltung. „Bis zum nächsten Jahr“, hieß es bei allen Beteiligten nach der Siegerehrung.
BL
Die Teams traten in verschiedenen Wettkämpfen gegeneinander an.
Die Teilnehmer wurden gut von den Gästen angefeuert.
Auch die Kinder hatten ihren Spaß.
