Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft „Aktivkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler“ e.V.

Wie geht es weiter nach Pandemie und Flut?

03.05.2022 - 10:24

Bad Neuenahr. Erst Corona, dann die Flut: Als die Mitglieder der Werbegemeinschaft „Aktivkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler“ e.V. im Juni 2019 letztmals eine Jahreshauptversammlung abhalten konnten, ahnten sie nicht, dass zwischen dieser und ihrer nächsten Zusammenkunft über zweieinhalb Jahre und gleich zwei existenzielle Krisen liegen würden. „Es ist viel passiert“, sagte der 1. Vorsitzende Volker Danko zu Beginn der diesjährigen Hauptversammlung, die in der Ahrtal-Residenz abgehalten wurde und zu der sich rund zwei Dutzend Mitglieder des Vereins eingefunden hatten.


Rückblick auf schwierige Jahre


Wie eine Reise in eine andere Welt mutete denn auch Volker Dankos Rückschau auf die Zeit seit der letzten Mitgliederversammlung an. So hatten im Jahr 2019, als nach Dankos Worten „die Welt noch in Ordnung war“, ganz oben auf der Agenda der Werbegemeinschaft noch die Planungen für die Landesgartenschau 2022 gestanden. Im darauffolgenden Jahr traf dann die Corona-Pandemie die Mitgliedsbetriebe des Vereins hart und führte unter anderem zur Absage der durch die Werbegemeinschaft organisierten Veranstaltung „Fest der guten Laune“, die seinerzeit als Street-Food-Festival geplant war, aufgrund der Umstände aber bis heute nicht durchgeführt werden konnte. „Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben“, gab sich Danko dennoch zuversichtlich. „Wir hoffen, dass auch hier im Ahrtal irgendwann noch einmal normale Zeiten einkehren werden.“

In die Restart-Kampagne „Regional statt digital“ nach dem Lockdown im Frühjahr 2021 platzte schließlich die Flutkatastrophe, die „uns alle sehr hart getroffen hat“, wie Danko hervorhob. Schon bei einem informellen Treffen im Rathaus von Vertretern der Werbegemeinschaft und anderer Branchen rund drei Wochen nach der Flut sei aber die Überzeugung gereift, etwas zu tun und in die Zukunft zu blicken, auch wenn dies zum damaligen Zeitpunkt wegen des noch immer vorherrschenden Leids im Tal „sehr, sehr schwierig“ gewesen sei. In der Folge wurde unter Mitwirkung der Werbegemeinschaft die Pop-Up-Mall in Bad Neuenahr realisiert und es konnte, obwohl auch die in der Vergangenheit von dem Verein eingesetzte Weihnachtsbeleuchtung den Fluten zum Opfer gefallen war, im vergangenen Dezember an einigen Stellen „ein wenig Weihnachtsglanz“ in die Stadt gebracht werden.


Entwicklung einer „Innenstadt der Zukunft“


Anschließend richtete Volker Danko den Blick nach vorne auf die „Innenstadt der Zukunft“. Dies sei auch vor der Flut schon ein wichtiges Thema gewesen, betonte er. Ein Kernelement, das sich in zahlreichen vorbereitenden Gesprächen hinter den Kulissen und einem abschließenden Workshop im vergangenen März in Heimersheim herauskristallisiert hat, ist hierbei das Thema Familie. „Wir haben in Bad Neuenahr-Ahrweiler ein Defizit bei Kindern“, stellte Danko fest und schlussfolgerte daraus: „Die Räume zum Beispiel am Platz an der Linde, die wir jetzt wieder schaffen wollen, müssen wir anders aufbauen, sodass wir auch Familien ansprechen.“ Dabei sei jeder, wenn er sein Geschäft neu denke, in der Verantwortung.

Hinsichtlich dieses Entwicklungsprozesses mahnte Volker Danko zur Eile: „Wir können uns nicht hinsetzen und sagen, wir machen eine Vision für 2030. Wir brauchen eine Sofortstrategie, wie es jetzt weitergeht.“ Ein durch das City Management konzipiertes Positionspapier, das Danko in diesem Zusammenhang rekapitulierte, gibt einen genauen Zeitplan vor: Dieses sieht im zweiten und dritten Quartal 2022 ein Beratungsprogramm für die Betriebe vor; die konkrete Umsetzung des integrierten Innenstadtkonzeptes soll dann im nächsten Jahr erfolgen. Über dieses Positionspapier wird aktuell versucht, beim Land Mittel aus einem Fördertopf zur Stadtentwicklung anzuzapfen, mithilfe derer externe Experten zur Unterstützung bei der Umsetzung der Stadtentwicklung herangezogen werden sollen. „Da sind wir kurz davor, dass wir das in den nächsten Wochen auch hinkriegen“, so Volker Danko.


Erfolgsgeschichte „GrünCard“


In die Zeitspanne seit der letzten Mitgliederversammlung war auch das 20-jährige Jubiläum der „GrünCard“ gefallen. Der 2. Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Patrick Küpper, konnte in diesem Kontext ein positives Fazit ziehen: Seit dem Start der elektronischen Regionalkarte im Jahr 2001 wurden laut ihm über 20.000 Kunden angeworben und 155 Mio. Euro an Umsatz erzielt.

Nach der Flutkatastrophe habe die Werbegemeinschaft dann auf Bitte der Stadtverwaltung „im Hauruckverfahren“ eine digitale Gutscheinkarte auf den Weg gebracht, berichtete Küpper weiter. Über diese „GrünCard“-Gutscheinkarte seien daraufhin von der Stadt insgesamt 2,4 Mio. Euro an Spendengeldern an 20.000 Betroffene verteilt worden, wovon die Hälfte bereits bei einem der rund 90 Gutschein-Partner eingelöst worden sei. „Wir wollen dieses Gutscheinkarten-System auch zukünftig für die Stadt nutzen“, kündigte Patrick Küpper an.


Vorstandswahlen


Im Rahmen der Jahreshauptversammlung standen schließlich noch die Wahlen der Kassenprüfer sowie des Vorstandes mitsamt seinen Beisitzern auf der Tagesordnung. Dabei wurden die beiden Kassenprüferinnen Gisela Dieringer und Martina Wittenberg in ihren Ämtern bestätigt. Über eine Wiederwahl freuen konnten sich ebenfalls Volker Danko und Patrick Küpper als 1. bzw. 2. Vorsitzender sowie Andreas Noll als Schatzmeister. Komplettiert wird der Vorstand durch die neugewählte Schriftführerin Carolin Grumbt. Als Beisitzer unterstützen den Vorstand künftig: Frank Bahr, Serkan Basar, Peter Münzer, Dominik Neswadba, Richard Recker, Jörg Schäfer, René Schell, Klaus Angel und Hugo Heinzen.

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Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
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