Stadtteilgespräch „Lützel im Gespräch“ rückt Lösungsansätze in den Fokus
(Wie) ist bezahlbares Wohnen möglich?
Lützel. Rund 35 Interessierte kamen im Bürgerzentrum Lützel zusammen, um beim Stadtteilgespräch „Lützel im Gespräch“ im November über eine der dringendsten sozialen Fragen dieser Zeit zu diskutieren:
Wie kann bezahlbares Wohnen gelingen?
Drei Referentinnen und Referenten beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und gaben Impulse für einen konstruktiven Austausch.
Zum Auftakt lieferte Jan Buchbender, Quartiersmanager Stadtgrün Koblenz Lützel, einen Überblick über die aktuelle Lage. Bundesweit fehlten hunderttausende Sozialwohnungen, erklärte er. Die Situation ist angespannt – vor allem bezahlbarer und sozialer Wohnraum ist knapp. Gleichzeitig gewinnen alternative Wohnkonzepte wie Co-Living, Urban Farming oder modulare Bauweisen an Bedeutung.
Im Anschluss ordnete Prof. Dr. Andreas Lukas, Baudezernent der Stadt Koblenz, die Herausforderungen für die Kommune ein. Das Wohnraumversorgungskonzept der Stadt Koblenz sieht vor, bis 2040 rund 500 zusätzliche geförderte Wohnungen zu schaffen, um die aus der Bindung laufenden Wohnungen zu ersetzen und um das heutige Versorgungsniveau für Haushalte mit niedrigen Einkommen in Koblenz aufrecht zu erhalten. Durch weiteren Wohnungsneubau wolle die Stadt außerdem das Angebot vergrößern und Mietpreise stabilisieren.
Deutliche Worte fand Christiane Holzing, Vorsitzende des Vereins Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz. Sie betonte: „Die Versäumnisse, auch der Koblenzer Kommunalpolitik, sind nicht mehr auszugleichen. Die bis zum Jahr 2035 zu erwartenden 350 Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein reichen nie für 20.000 Personen aus. In Zukunft müsste mehr Steuergeld für den Immobilienbesitz der Koblenzer Wohnbau ausgeben werden. Es gibt eine Liste für realisierbare Maßnahmen, die aus sozialer Verantwortung für die Daseinsvorsorge kreativ angegangen werden, müsste.“
Einen Einblick in gemeinschaftliche Wohnformen gab Jannik Engel vom Hausprojekt KOlibri, einem solidarischen und sozialen Wohnprojekt. Er machte deutlich: „Überall lässt sich beobachten, dass das Angebot von Wohnraum für die Eigentümer oftmals in erster Linie dazu dient Profite zu generieren und sich eine Kapitalanlage zu schaffen, während der Mensch dabei vollends in den Hintergrund gerät.“
In der anschließenden lebendigen Diskussion ergänzten außerdem Lara Kiefer, Sozialarbeiterin des Caritasverbandes Koblenz e.V. im Projekt Wohnen für Hilfe, sowie Marco Heng, Abteilungsleiter Wohnungswirtschaft der WohnBau Koblenz, ihre fachlichen Perspektiven. „Der Austausch hat deutlich gezeigt, dass starkes Interesse besteht, dem entschlossen etwas entgegenzusetzen und dass es notwendig ist sich zu organisieren und sich unabhängigere, selbstbestimmtere Wohnformen zu erschaffen. Ein anderes Wohnen und Leben für alle ist möglich.“, so Jannik Engel vom Hausprojekt KOlibri.
Das Stadtteilgespräch zeigte deutlich, wie groß der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum ist – und dass gleichzeitig verschiedene Akteurinnen und Akteure bereitstehen, gemeinsam an kreativen und nachhaltigen Lösungen zu arbeiten.
Beim nächsten Stadtteilgespräch dreht sich alles um das Thema „Hochwasser in Lützel – was tun im Ernstfall?“. Dazu laden das Bürgerzentrum Lützel und das Quartiersmanagement „Stadtgrün Lützel“ am 1. Dezember alle Interessierten ganz herzlich ein. Los geht es um 18 Uhr im großen Saal des Bürgerzentrums Lützel, Brenderweg 17-20.
Weitere Informationen unter www.buergerzentrum-luetzel.de oder bei Quartiersmanager Jan Buchbender jan.buchbender@stadtberatung.info und 0176 55001763.
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