Carl-Benz-Schule Koblenz
1000 Arbeitsstunden für den Raum der Stille
In der Carl-Benz-Schule wurde ein preisgekrönter Platz zum Beten und Meditieren feierlich eröffnet
Koblenz . „Es ist ein Rückzugspunkt für Schüler, Klassen, Lehrer, für die Präsentation eigener Arbeiten und ein geschützter Raum zum Besinnen und Beten. Schüler und Lehrer haben hier gemeinsam an einem Ziel gearbeitet und das hervorragende Ergebnis sehen wird jetzt“, erklärte Angela Legrum, Referentin der Herbert-Quandt-Stiftung bei der Eröffnung des Raumes der Stille in der Koblenzer Carl-Benz-Schule. Schließlich wurde diese Berufsschule, sie hat 2700 Schüler mit über 15 Nationalitäten, im Wettbewerb „Trialog der Kulturen“ für das Projekt ausgezeichnet mit dem zweiten Preis, der mit 6500 Euro dotiert ist.
Vor Schülern, Lehrern und Gästen berichtete Religionslehrer Alois Wehrhausen über die Entstehung dieses Raums und wie stolz er und seine Kollegen über den Erfolg seien, trotz manchem Durchhänger am Projekt.
Der Sozialpädagoge und ev. Religionslehrer Michael Klewin hob hervor, dass 15 Lehrer und 200 Schüler aus allen Bildungsgängen der Carl-Benz-Schule an der Umgestaltung dieses ehemals tristen und ungenutzten Kellerraums mitgearbeitet haben und vom Bistum Trier Fördergelder über 2500 Euro geflossen sind: „Die angehenden Bauzeichner planten den Raum, die Augenoptiker gaben ihm Farbe, die Tischler fertigten Möbel und die IT-Klasse dokumentierte das Projekt von Schülern für Schüler im Internet.“ Berufsschullehrer Walter Baum, er ist auch Stadtratsmitglied, unterstrich, dass ein solcher Raum der Stille in keinem Raumplan des Kultusministeriums stehe und ging auf die Ausstattung ein: „Buchenholz für Boden und Heizkörperverkleidung, an den Wänden zurückhaltende lichtechte Farben in ultramatter Optik, die leicht rau ist und Schall und Lärm schluckt, denn gegenüber liegt die Holzwerkstatt. Die den Wolken nachempfundene Stoffbespannung an der Decke absorbiert ebenfalls Lärm. Die kleinen Glasprismen am Fenster fangen das Sonnenlicht ein und repräsentieren die Vielfalt der in der Schule vereinigten Charakteren und Glaubensrichtungen. Das Waschbecken hat die Form einer Muschel, die das Symbol der Pilger ist. Der Raum bietet genügend Platz für Meditation, Gebete oder sich in Stille zurückzuziehen.“ Insgesamt seien hier etwa 1000 Arbeitsstunden investiert worden, bei denen die Schüler, laut Baum, sehr viel gelernt hätten,
Ute Lohmann, ev. Bezirksbeauftragte für den Religionsunterricht an Schulen, berichtete, dass sie schon vor Fertigstellung des Raumes der Stille von Schülern gefragt wurde, ob sie hier beten könnten: „Dieses Bedürfnis wird immer stärker und auch das, in Ruhe ein Gespräch führen zu können.“
Auch Kulturdezernent Detlef Knopp lobte das Projekt: „Das Engagement kann man nicht hoch genug wertschätzen. Der Trialog der Kulturen bietet vielen Schülern die Möglichkeit ihre Religion hier auszuleben.“ Musikalisch aufgelockert wurden die Reden durch das Klavierspiel von Charly Loritz.
Schließlich schnitten Schulleiter Rainer Probst und die Schüler Bianca Silvera, Oliver Wischinski und Raphael Seimet das rote Band an der Türe durch und eröffneten damit offiziell den Raum der Stille, der dann intensiv besichtigt und bestaunt wurde.
Schulleiter Rainer Probst und die Schüler Bianca Silvera und Raphael Seimet schnitten das rote Band.
