Universitätsmusik mit seltenem Edelstein in St. Kastor
„A Sea Symphony“
Koblenz. Die englische Spätromantik hat es Universitätsmusikdirektor Ron-Dirk Entleutner angetan: Nach den überaus erfolgreichen Aufführungen von Elgars „The Dream of Gerontius“ im vergangenen Februar geht die Universitätsmusik weiter in das 20. Jahrhundert und landet bei Ralph Vaughan Williams, nach Elgar und vor Benjamin Britten wohl der bedeutendste Komponist der Britischen Inseln.
Tief in der musikalischen Geschichte Englands verwurzelt, sind Stanford und Parry nur zwei wichtige Vertreter, deren Einflüsse in Vaughan Williams Musik zu spüren sind. Vielmehr aber noch hat Edward Elgar seinen Stil geprägt. Seine Enigma-Variationen und eben das gigantische Oratorium „The Dream of Gerontius“ bleiben unüberhörbar in der Musik des jungen englischen Komponisten. Gerade 30 Jahre alt war Ralph Vaughan Williams, als er mit der Arbeit an seiner ersten Sinfonie begann.
Erst viele Jahre später kam es zur Uraufführung. Und wie so oft ist es das Opus 1, was einen Komponisten ein Leben lang beschäftigt. Die Sinfonie Nr. 1, „A Sea Symphony“, war nicht nur seine größte und erfolgreichste Sinfonie. Sie ist auch eine der ersten Vertreter der Gattung der sogenannten „Chorsinfonie“, die übrigens auch fast zeitgleich Gustav Mahler für seine 8. Sinfonie aufgriff.
Der Chor ist gleichberechtigt dem Orchester gegenüber in allen Sätzen präsent. Eine Hochform der Chorsinfonik in voller Blüte seiner Zeit. Der Universitätschor, 100 Stimmen stark, sowie das Junge Symphonieorchester Koblenz in voller spätromantischer Besetzungsstärke haben sich keine leichte Kost aufs Pult gelegt. Aber die vielen Konzerte der jungen Ensembles zeigen, was diese Klangkörper zu bewältigen imstande sind. Die beiden erfolgreichen Solisten Viktorija Kaminskaite und Daniel Blumenschein vervollständigen den Reigen der Ausführenden. Ralph Vaughan Williams, „A Sea Symphony“, ein selten aufgeführter Edelstein der englischen Spätromantik, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Informationen: Donnerstag, 5. Februar und Freitag, 6. Februar, jeweils 20 Uhr, Basilika St. Kastor Koblenz; Semesterabschlusskonzerte WS 2014/15; Ralph Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 1, „A Sea Symphony“; Viktorija Kaminskaite (Sopran), Daniel Blumenschein (Bariton), Universitätschor Koblenz, Junges Symphonieorchester Koblenz, UMD Ron-Dirk Entleutner (musikalische Leitung); Karten in der Koblenz-Touristik und an allen bekannten Vorverkaufsstellen; U18-Aktion: alle Jugendlichen bis einschließlich 18 Jahren erhalten freien Eintritt; Studenten-Aktion: 2 Studenten erhalten Eintritt auf ein ermäßigte Karte; mehr Infos unter www.unimus.eu.
