Umfangreiches Festprogramm auf der Kirmes in Horchheim
Achthundert Jahre Pfarrgemeinde St. Maximin
Koblenz-Horchheim. Achthundert Jahre Pfarrgemeinde St. Maximin! Ein stolzer Grund, die Kirmes in Horchheim ganz diesem Jubiläum zu widmen und ein Festprogramm zu präsentieren, das sich sehen lassen kann. Den kirchlichen Höhepunkt stellte am Kirmes-Sonntag das festliche Hochamt in der Pfarrkirche St. Maximin dar. Dort aufgeführt wurde die 1779 von Mozart komponierte, rund dreißig-minütige Krönungsmesse. Untrennbar mit der Kirmes verbunden ist natürlich auch der traditionell am Sonntag Nachmittag stattfindende große Festumzug durch die mit Fahnen geschmückten Straßen des Stadtteils, abgesichert von der Freiwilligen Feuerwehr Horchheim. In diesem Jahr beteiligten sich daran so viele Gruppen, Musik- und Kirmesgesellschaften aus Koblenz und Umgebung, wie selten zuvor. Zu den Mitgliedern der Kirmesgesellschaft St. Maximinus hatten sich in den Zug eingereiht der Horchheimer Carneval-Verein, die Karneval-Freunde, der Möhnen-Verein, der TuS Horchheim, der Männerchor, die Schützengesellschaft, die „Hoschemer Sippschaft“, aus Rhens der Fanfarenzug, aus Andernach die „No Name Gugge“ und einige mehr. Zur Feier von 800 Jahre St. Maximin fuhr sogar ein eigener Motivwagen im Umzug mit. Ziel des Zuges war die Festwiese im Mendelssohn-Park, wo das weitere Kirmes-Programm stattfand. Auf seinem dreirädrigen Motorroller stieß dort als prominenter Gast der Koblenzer Oberbürgermeister, Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, zu der Festgemeinde. Mit Anerkennung sprach er von dem im Stadtteil erkennbar gut funktionierenden Zusammenhalt und wünschte der Kirmesgesellschaft einen weiterhin guten Fest-Verlauf. Als Stadt-Chef durfte er auch den Dank des Vorsitzenden der Gesellschaft, Ivo Holl und der Moderatorin des Kirmesprogramms, Marion Junker-Dickopf, entgegennehmen. Denn die Stadt Koblenz war mit der VR-Bank Neuwied/Linz und dem Unternehmen Bezi-Bau eine der zahlreichen Spender, Dank deren finanzieller Unterstützung die Kirmesgesellschaft die dringend erwünschte neue Fahne anschaffen konnte. Am mit bunten Bändern geschmückten Kirmesbaum, der am Freitag vor der Bierbrunnen-Eröffnung der Kirmesgesellschaft mit Traktor und Spielmannszug-Begleitung zum Mendelssohnpark transportiert und am Samstag Nachmittag mit einem Platzkonzert des TuS-Spielmannszuges aufgestellt worden war, wartete jetzt Florian Bischoff. Behände erklomm er den Baum, um von dem schmalen Brett auf ungefähr ein Drittel der Baumhöhe den Kirmesspruch 2014 in Reimform zu verlesen. So erfuhren die Kirmesbesucher von den so oder so bemerkenswerten Begebenheiten des letztjährigen Stadtteil-Lebens. Da ging es zum Beispiel um das nicht mehr besetzte Pfarrbüro in der Emser Straße, die Schließung des Kolpinghauses und die Schöpfung der Eierkrone in Glockenform vor fünfzig Jahren. Bischoffs nächster „Job“ war es, die riesige Eierkrone aufzuziehen und dort oben sicher zu befestigen. Im Programm ging es weiter mit der „Hoschemer Vereinsmeisterschaft“. In diesem Jahr maßen sich die Vereine beim „Bubble-Football“ im „Loopyball“. Bei dieser Spaß-Sportart stecken die Spieler bis zu den Knien in transparenten, aufblasbaren Bällen und versuchen „so verkleidet“, den Fußball möglichst oft in das Tor der gegnerischen Mannschaft zu befördern. Die Stürmer-Möhne, die in Sandalen den Fußball jagte, hatte mit ihren zwei Kameradinnen allerdings einen schweren Stand gegen die Herren des FC Horchheim. Da hatten es die Kleinen bei der parallel stattfindenden Mini Disco mit Vortänzerin Marion doch viel leichter. Beim kreativen Tanz mit vielen verschiedenen Figuren hatten die vom BBC-Team hübsch geschminkten Kinder jede Menge Spaß. Die Überzahl der Gäste feierte unterdessen im wunderschönen Mendelssohn-Park. Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen erfuhren die dort von den Ortsvereinen betriebenen Essens- und Getränke-Stände regen Zulauf. Nachbarn, Freunde, Vereins-Kameraden - die Kirmes ist angesagter Treffpunkt, besonders für die, die sich länger nicht mehr gesehen haben. So war es auch bei der Besucher-Gruppe, die hier ihr 60-jähriges Klassentreffen beging. 75 Schüler waren sie damals in der einklassigen evangelischen Volksschule. Der „harte Kern“ trifft sich immer noch alle fünf Jahre auf der Horchheimer Kirmes. Doch nicht nur im Mendelssohn-Park wird die Kirmes gefeiert. Für die richtige „Rummel-Stimmung“, verbunden mit dem Duft von Mandeln, Popcorn und Zuckerwatte, ist der Bolzplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite zuständig. Autoscooter und andere Fahrgeschäfte sowie etliche Stände boten viel Spaß und Unterhaltung für jedermann. Immer in den Abendstunden setzte die Horchheimer Kirmes noch „einen obendrauf“. Auf der Showbühne präsentierte sie Musik von „Django Reinhardt & Brothers“, „The Magic Blues Hawks“, Comedy mit John Doyle & Dittmar Bachmann und Tanz von dem HCV- und NCV-Ballett. Zur späteren Stunde verwandelten DJs mit Tanz- und Unterhaltungsmusik den Park in eine Diskothek. Selbst die Fußball-WM kam zur Kirmes nicht zu kurz: Das Spiel Deutschland-Ghana konnte im überdachten Bühnenbereich gemeinschaftlich angeschaut werden. Als am Montagabend dann das Endspurtprogramm den Abbau der Kirmes ankündigte, tröstete sich so mancher mit dem Gedanken: „Nach der Kirmes ist vor der Kirmes!“
Die Frauen der kfd St. Maximus nahmen mit einem Blumengruß am Umzug zum Jubiläum teil. Fotos: BSB
Florian Bischoff zog die riesige Eierkrone auf und befestigte sie.
Für den passenden musikalischen Rahmen spielte der Spielmannszug auf.
