Evangelischer Gemeindeverband hat neuen Vorstandsvorsitzenden
„Affinität zur Verwaltung“
Rüdiger Falkenstett übernimmt das Ruder von Harald Steuer
Koblenz. Rüdiger Falkenstett ist neuer Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Gemeindeverbands Koblenz. Er hat die Nachfolge von Harald Steuer angetreten, der mit Erreichen der Altersgrenze für kirchliche Ämter von 75 Jahren nicht erneut für den Vorstand der Vertretung für die vier Koblenzer evangelischen Kirchengemeinden kandidieren durfte. Sein Vorgänger habe ihn über längere Zeit auf das Vorstandsamt vorbereitet „und hat das auch toll gemacht“, sagt der gebürtige Bad Carlsruher. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2009 war Rüdiger Falkenstett Richter am Oberverwaltungsgericht Koblenz. Der promovierte Jurist hat schon früh seine „Affinität zu allem, was mit Verwaltung zu tun hat“ entdeckt. Trotzdem wollte er als Presbyteriumsmitglied der Evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Karthause ganz bewusst eine ehrenamtliche Aufgabe in der kirchlichen Verwaltung übernehmen.
Dort sieht er für die kommenden Jahre vor allem drei große Herausforderungen: Aktuell gehe es darum, die kirchlichen Haushalte im gesamten Kirchenkreis bis Ende des Jahres auf das so genannte Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF) - von der Kameralistik auf die Doppik - umzustellen. Nächste Baustelle ist die von der rheinischen Landessynode 2012 beschlossene Verwaltungsstrukturreform.
Sie muss in konkrete Strukturen für den Gemeindeverband und den Evangelischen Kirchenkreis mit seinen Gemeinden umgesetzt werden. Damit zusammen hängt die Frage, welche räumliche Alternative es zukünftig für den jetzt am Moselring ansässigen Gemeindeverband geben kann, wenn personell aufgestockt werden muss. Manches erscheint Rüdiger Falkenstett jetzt noch wie eine „dunkle Wolke“, dennoch wolle er erst einmal „100 Tage abwarten“ und sei froh, wenn sich ab Frühjahr 2013 ein Arbeitskreis mit den denkbaren Modellen für die Verwaltungsstrukturreform befasst. Rolf Stahl, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz und gleichzeitig Verbandsgemeindepfarrer aus Koblenz-Lützel, sieht der Zusammenarbeit angesichts der anstehenden Herausforderungen aufgeschlossen entgegen: „Wir brauchen uns gegenseitig. Wir möchten uns weiterhin im Rahmen unserer kirchlichen Strukturen auf Augenhöhe begegnen.“ Rüdiger Falkenstett ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
