Allgemeine Berichte | 12.03.2014

Horchheimer Kirchengemeinde St. Maximin feiert Jubiläum

Am Anfang stand eine Papsturkunde

Tauf- und Beerdigungsrecht begründet das 800-jähriges Bestehen - Festakt zum Auftakt

Das Lied „Oh Horchheim, oh Horchheim“ wurde begleitet von den Musikfreunden St. Beatus unter Leitung Werner Höss. HEP

Koblenz-Horchheim. Genau am 7. März 1214 erhielt die Horchheimer Kirche von Papst Innozenz III. das Recht, Kinder zu taufen und Verstorbene zu beerdigen. Mit der Urkunde dieses Datums entstand die katholische Kirchengemeinde St. Maximin, die jetzt das 800-jährige Bestehen feierte mit einem Festakt im Haus Horchheimer Höhe (ehemaliges Soldatenheim). Pastor Michael Frevel begrüßte unter den zahlreichen Gemeindemitgliedern auch Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kirchen. Zwischen den Reden spielte das Orchester der Musikfreunde St. Beatus unter der Leitung von Werner Höss, Oboe-Solist war Klaus Buschler. Durch den Festakt führte als Moderator der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Diakon Josef  Grandjean.

Dr. Peter Brommer, ehemaliger Abteilungsleiter im Koblenzer Landeshauptarchiv, stellte die Jubiläums-Urkunde vor. Dabei hielt er Rückblick auf das Mittelalter und die Religion in dieser Zeit. Noch bevor der Papst im Lateran in Rom die heutige Jubiläums-Urkunde unterschrieb, hatte bereits der Trierer Erzbischof Theoderich II. von Wied in einer Vorurkunde dem Ort Horchheim die Rechte der Taufe und des Begräbnisses zugestanden. Laut Brommer gilt diese Urkunde jedoch als verschollen. Damals war Horchheim eine Filialgemeinde von Lahnstein, löste sich vermutlich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als eigenständige Gemeinde und baute eine eigene Kirche. Der Koblenzer Stadtpfarrer und stellvertretende Dechant Pastor Stephan Wolf verglich die Zeit des Mittelalters mit der jetzigen.

Der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig meinte: „Bei der Trennung von Horchheim und Niederlahnstein bin ich zur Diplomatie verpflichtet, hergeben geht nicht, hinzukommen immer.“ Er prophezeite: „Wir werden auch einen 900. Geburtstag feiern, ich bin aber nicht sicher, ob wir alle dabei sind.“

Das Jubiläum werde aus gutem Grund über ein ganzes Jahr gefeiert führte die Vorsitzende des Pfarreienrats rechte Rheinseite Straube-Hammes aus: „Denn es betrifft alle Menschen der acht Pfarrgemeinden rechte Rheinseite.“ Sie überreichte Josef Grandjean einen Gutschein für den Altar-Blumenschmuck, wenn der Trierer Bischof  Ackermann am 14. Dezember in der Pfarrkirche St. Maximin ein Pontifikalamt feiern wird. Pfarrer Peter Stursberg von der evangelischen Kirchengemeinde erklärte, dass man bei den 800 Jahren nicht mithalten könne: „Wir im Kirchenkreis Koblenz kommen mal gerade auf 200 Jahre, das werden wir nie aufholen.“ Als Geburtstagsgeschenk überreichte er der Gemeinde 25 Cent für jedes Jahr ihres Bestehens, jedoch kompakt in Form von Scheinen.   Als aus einer Pfarrei zwei wurden, hätten die Lahnsteiner das nicht bemerkt, erklärte Ortsringvorsitzender Karlheinz Bischoff: „Wenn aber aus acht Pfarreien eine wird, spürt man das.“  Zum Abschluss wurde das Lied „Oh Horchheim, oh Horchheim“ mit Begleitung des Orchesters gesungen.  Schließlich blickte Karl-Heinz Melters in Wort und Bild auf die 750-Jahr-Feier der Pfarrgemeinde zurück. Danach wurde das Jubiläum mit einem gemütlichen Beisammensein im Haus Horchheimer Höhe noch ausgiebig gefeiert.

Das Lied „Oh Horchheim, oh Horchheim“ wurde begleitet von den Musikfreunden St. Beatus unter Leitung Werner Höss. Foto: HEP

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