RAT&TAT Koblenz e.V. erfreute sich großer Resonanz beim „Tag der offenen Tür“
Aus Aids-Hilfe Koblenz e.V. wird „RAT&TAT“
Koblenz. Aus der AIDS-Hilfe Koblenz e.V. ist RAT&TAT Koblenz e.V. – für das nördliche Rheinland-Pfalz entstanden. Diese Namensänderung war unter anderem Anlass zum Tag der offenen Tür. Neben zahlreichen Besuchern und Vertretern aus den Bereichen Soziales, Medizin und Öffentlichkeit waren vor allem PolitikerInnen aller Ebenen gut vertreten.
Bundestagsabgeordneter Detlev Pilger, der die Vereinsarbeit auch in der Vergangenheit aktiv unterstützt hat, nutzte die Gelegenheit, einen Mitgliedsantrag beim Verein zu stellen. Auch das Land war mit den Landtagsabgeordneten Marc Ruland und Andreas Biebricher gut vertreten. Auf kommunaler Ebene freute sich der Verein über die Unterstützung verschiedener Stadtratsmitglieder und Vertreter der Stadtverwaltung.
Der Oberbürgermeister unterstrich in seinem Grußwort die offene und tolerante Haltung der Koblenzer BürgerInnen gegenüber Menschen jedweder sexueller Orientierung und unterschiedlicher Lebensentwürfe und dankte den Mitarbeiterinnen und EhrenamtlerInnen des RAT&TAT Koblenz e.V. für ihr Engagement und ihre Arbeit.
Gesundheitsstaatssekretär David Langner dankte RAT&TAT Koblenz e.V. für sein langjähriges Engagement in der AIDS-Präventions- und Beratungsarbeit: „Seit mittlerweile 28 Jahren setzt sich RAT&TAT Koblenz e.V. im nördlichen Rheinland-Pfalz (ehemals AIDS-Hilfe Koblenz e.V.) für die Aufklärung und Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten ein. Zwar haben die verbesserten Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahren die Lebenserwartung von HIV-Infizierten deutlich erhöht, dennoch ist AIDS nach wie vor eine unheilbare Krankheit. Aus diesem Grund wird die AIDS-Prävention wie auch die Prävention anderer sexuell übertragbarer Krankheiten auch weiterhin einen hohen Stellenwert in der Arbeit der Landesregierung einnehmen und sowohl ideell als auch finanziell gefördert werden“, so Langner.
Dr. Rieke, Leiter der Immunologischen Ambulanz, bezog sich in seiner Rede auf die Gesundheitsdefinition der WHO: „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ Als Immunologe weiß Dr. med. Rieke, dass HIV medizinisch sehr gut behandelbar ist, die gesellschaftliche Diskriminierung und Stigmatisierung vielen Patienten jedoch schwer zu schaffen macht. Hier setzt RAT&TAT Koblenz e.V. durch Beratung, Aufklärung und Prävention an.
Prof. Dr. Karl-Heinz Lindemann (Vorstandsmitglied) erläuterte im Anschluss den Hintergrund der Namensänderung. Zum einen baut der neue Name Diskriminierung und Stigmatisierung ab, in dem die Außenwirkung neutralisiert wird, zum anderen gelingt es dem Verein dadurch, seine Aufgabenfelder zu erweitern und dem gesamtgesellschaftlichen Bedarf weiter anzupassen. Das Wort „AIDS“ in AIDS-Hilfe hatte für viele KlientInnen - vor allem für Frauen - abschreckende Wirkung und stellte somit eine Hemmschwelle dar, die Beratungsstelle aufzusuchen und Angebote anzunehmen.
Generell bietet der neue und neutrale Name die Möglichkeit, sich breiter im Bereich der Gesundheitsfürsorge aufzustellen. Aufklärung und Beratung innerhalb der Thematik Sexuell übertragbarer Infektionen (STIs) ist hier nur ein Beispiel.
Dank des Engagements vieler ehrenamtlicher HelferInnen genossen die Gäste an diesem Tag eine schöne, Vernetzung schaffende und humorvolle Veranstaltung.
