Stifterabend im historischen Rathaussaal
Bildungsstandort stärkt die Region
Stiftung der Universität in Koblenz präsentierte sich Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft
Koblenz. Seit nunmehr acht Jahren fördert die Stiftung der Universität in Koblenz Wissenschaft und Forschung mit dem Ziel, den Standortvorteil der Universität für die Region Mittelrhein effektiv zu nutzen. Durch die Etablierung des Campus Koblenz als international anerkanntem Wissenschafts- und Bildungsstandort soll die Attraktivität der Region auch im Bereich der Wirtschaft gestärkt werden. Vor diesem Hintergrund unterstützt die Stiftung zahlreiche Projekte von universitären Veranstaltungen bis hin zu Auslandsaufenthalten für Studierende. Im Koblenzer Rathaus fand jetzt der diesjährige Stifterabend statt. Dr. Karl-Jürgen Wilbert, Vorsitzender der Stiftung, eröffnete die Veranstaltung mit der Begrüßung der zahlreichen Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Es folgten weitere Grußworte des Oberbürgermeisters der Stadt Koblenz, Prof. Dr. Joachim Hoffmann-Göttig, und des Präsidenten der Universität Koblenz-Landau, Prof. Dr. Roman Heiligenthal. Während Hoffmann-Göttig den hohen Stellenwert des Universitätsstandorts Koblenz für die Stadt hervorhob, verwies Heiligenthal auf die kürzlich erhaltene Auszeichnung zur „Gründerhochschule“ beim Bundeswettbewerb Exist in Berlin.
Als einen Hauptgrund für diese Ehrung nannte er das neu herausgearbeitete Strategiekonzept der Uni Koblenz-Landau, das die Förderung innovativer Studiengänge, die Internationalisierung und die Stärkung des Bereichs Forschung in den Vordergrund stellt. Heiligenthal versäumte es jedoch auch nicht, darauf hinzuweisen, dass steigende Studierendenzahlen infolge attraktiver Studienangebote eine immer größere Belastung für die Universität werden. Sein abschließendes Lob galt der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Stiftung und Uni. Zwei informativen und unterhaltsamen Vorträgen Koblenzer Professoren über Phänomene der Selbstermächtigung in der postmodernen Gesellschaft und die Rolle von Robotern in der heutigen Welt schloss sich der Vortrag der Stipendiatin Sarah Piller an. Sie berichtete von den Schwierigkeiten auf der Suche nach Förderern für ihre Idee eines Workshops zum Thema „Soziale Ästhetik und Wein“ und deren Umsetzung mit Hilfe der Stiftung der Universität in Koblenz. In diesem Zusammenhang nannte sie die Bereitschaft, innovative Projekte zu fördern, als kennzeichnendes Merkmal der Stiftung. Es erfordere Mut, solche Vorhaben zu unterstützen.
Mäzenatentum auch im Kleinen
Werner Höffling, Geschäftsführer der Stiftung, nutzte anschließend die Gelegenheit, um die gute Zusammenarbeit mit der Uni Koblenz-Landau herauszustellen. Gleichzeitig nahm er allerdings auch Bezug auf die momentane Problematik, potenzielle Stifter zu finden. Aufgrund eines Jahresbudgets von unter 10.000 Euro seien immer wieder umfassende Überlegungen notwendig, welche Projekte förderungswürdig seien. Trotz dieser finanziellen Grenzsetzungen habe man jedoch in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte unterstützt.
Prof. Dr. Felix Hampe fand in seiner Funktion als Vizepräsident der Universität Koblenz-Landau zum Abschluss der Veranstaltung mahnende Worte. Das Mäzenatentum in Deutschland bezeichnete er als unterentwickelt im weltweiten Vergleich. Den potenziellen Stiftern unter den anwesenden Gästen gab er daher zu bedenken, dass finanzielle Unterstützung immer auch in kleinem Rahmen geleistet werden könne.
-SCHALLES-
