Allgemeine Berichte | 05.04.2014

Koblenzer Winzer hatten zur Rathaus-Weinverkostung eingeladen

Blanc de Noir ist der aktuelle Trend

Insgesamt konnten im Historischen Rathaussaal über 80 verschiedene Weine und Sekte probiert werden

Bundestagsabgeordneter Detlev Pilger aus Koblenz genoss den Termin sichtlich, bei dem er nicht nur am Stand von Toni Reif und dessen Enkel Sebastian edle Tropfen verkosten konnte. BSB

Koblenz. Vierzehn der siebzehn Koblenzer Winzerbetriebe aus den vier Weinbau betreibenden Stadtteilen Lay, Moselweiß, Güls und Ehrenbreitstein präsentierten sich im Rathaussaal mit je sechs verschiedenen Weinen bzw. Sekten. Dabei dominierte ganz klar der Riesling, eine weiße Rebsorte, die in den beiden Koblenzer Anbaugebieten Mittelrhein und Terrassenmosel ideale Voraussetzungen findet. Die meisten Weinbaubetriebe boten bereits den Jahrgang 2013 an, obwohl die Verfüllung größtenteils erst in den nächsten Tagen und Wochen erfolgt.

Der erste Vorsitzende der Koblenzer Winzer, Karsten Lunnebach, Inhaber des Gülser Weinguts Karl Lunnebach, eröffnete gemeinsam mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig die Veranstaltung. Ein Hoch auf die Koblenzer Weine brachten zudem die Koblenzer Weinkönigin Lorena Kollmann sowie die drei Gülser Blüten- und Weinmajestäten, Königin Laura Jeromin mit ihren Prinzessinnen Nina Kadenbach und Lena Netta, aus. Hofmann-Göttig, bekennender Rotwein-Liebhaber, verkostete selbst manch edlen Tropfen. Hatte er sich zuvor noch ausschließlich auf die Rotweine festgelegt, so sah man ihn später weiße Weine probieren. Seinem Ausspruch „Die Schwarzen können die weißen trinken“ blieb er demnach nicht ganz treu.

Weißweine in der Mehrzahl

Kein Wunder, denn die weißen Qualitäts- und Prädikats-Weine waren in der Mehrzahl. Je nach Ausbau und Winzer unterschieden sie sich erheblich durch den Restzuckergehalt, für den Werte zwischen 1 bis 65 Gramm pro Liter angegeben waren. Abgerundet im Geschmack, ausgeglichen in Alkohol und Säure, so wünsche sich der Winzer einen guten Wein, sagte Toni Reif vom gleichnamigen Weingut in Moselweiß. In dieser Hinsicht empfiehlt er von seinen 2013ern besonders den Spätburgunder Rotwein trocken mit 13,5 Volumenprozent Alkohol. Wessen Sensorik geschult ist, schmeckt bei verschiedenen Weinen Brombeer- oder andere Aromanoten heraus.

Viel Nachfrage erfuhr an diesem Tag der Blanc de Noir, ein Weißwein aus roten Trauben, den einige Winzer im Ausschank hatten. Die Sorte mit dem wohlklingenden Namen ist als Alternative zu Weißherbst oder Rosé angesagt. „Ein leichter Wein, ideal für die ersten Frühlingstage“, bestätigte auch Nina Saas, die am Stand des seit 1890 in Koblenz ansässigen Weinguts Christof Schwaab aus Güls beim Ausschank half.

Der Oberbürgermeister probierte zunächst lieber den roten 2011er Spätburgunder trocken, einen Qualitätswein vom Koblenzer Marienberg, ließ sich dann aber doch zu einem kleinen „Blanc de Noir“-Ausflug hinreißen. Sein Kreuzchen in der Probenliste setzte er dennoch hinter den Spätburgunder. Ein Weißburgunder war der einzige Wein des Jahrgangs 2013, den das Weingut Wagner aus dem Ehrenbreitsteiner Mühlental zur Probe mitgebracht hatte. Der Wein mit seiner milden Säure sei eine gute Alternative zum Riesling und habe sich als Trend durchgesetzt, gab Christian Wagner an, der Winzer in der vierten Generation des rechtsrheinisch gelegenen Weingutes ist. Das Angebot von gleich drei 2012er Spätlesen belegte das Prinzip der Winzerfamilie, die Trauben in dem sechs Hektar großen Steilhang immer so lange wie möglich an den Reben zu belassen.

Nicht alle Koblenzer Winzer allerdings betreiben ihr Weingut im Haupterwerb. Nur 0,4 Hektar Anbaufläche bewirtschaftet zum Beispiel Rolf Göbel aus Lay, der seit 2011 zusätzlich einen Bier- und Weingarten betreibt. In dem seit Generationen bestehenden Weinbaubetrieb produziert er nicht nur verschiedene Rieslingweine, sondern auch Weinbrände und andere hochprozentige Getränke. Die 2013er Weine, die er im Rathaus schon als erste Fassproben anbot, sollten erst ein paar Tage später zur eigentlichen Abfüllung gelangen.

Gute Qualität - geringe Menge

In Bezug auf die Qualität dieses Jahrgangs waren sich alle befragten Winzer einig, obwohl das Klima am Ende der Reifezeit eher problematisch gewesen sei. Durch hohe Feuchtigkeit in den letzten Wochen reiften viele Trauben nicht voll und konnten weniger Zucker einlagern. Weil Säure aber auch ein Geschmacksträger ist, erreichten die 2013er Weine doch eine hochwertige Qualität, nur bei der Quantität mussten zum Teil große Einbußen hingenommen werden. „Mit blauem Auge davongekommen“, fasste es Andreas Mader vom Weingut Hans Mader aus Lay zusammen, der nur die Hälfte der Vorjahresmenge produziert haben will. Da hat es offenbar auch nichts genutzt, dass seine Weinlagen in und um Koblenz breit aufgestellt sind.

Die meisten Koblenzer Winzer bewirtschaften Rebflächen nur in ein oder zwei Weinlagen. Manche gehen allerdings „fremd“. So wie Karsten Lunnebach, der sein Weingut in der vierten Generation führt. Er hat Weinlagen auch im Winninger Domgarten - die Liebe zu den Trauben kennt eben keine Grenzen. Dort und in Güls wächst bei ihm auf insgesamt rund sechs Hektar eine Vielzahl an Rebsorten. Darunter die erst seit 1971 existierende, seit 2002 zugelassene beliebte rote Sorte Acolon, eine Dornfelder-Kreuzung.

Wein wird zum Erlebnis

Besucher der Weinverkostung im Rathaus, die hier ihren neuen Lieblingswein gefunden haben, werden sich nicht nur die eine oder andere Flasche nach Hause holen, sondern sich vielleicht auch einmal das Weingut anschauen wollen. Viele der teilnehmenden Winzer machen mittlerweile den Wein zum Erlebnis mit verschiedensten Angeboten wie speziellen Weinfesten, Weinproben, Weinbergtouren oder Kellerrundgängen. Christof Schwaab hat sich, speziell für die Jugend, zwei neue Varianten ausgedacht. Ab Mai bietet der Winzer Geocaching im Weinberg an, den er zu einem Grünen Klassenzimmer mit Weinbergführungen für Schüler umfunktionieren will.

Bei der Rathaus-Weinverkostung konnten sich die Besucher jetzt schon einen kleinen Vorgeschmack auf das holen, was die Rotweinprobe, die am 14. November stattfinden wird, unter Beweis stellen soll und wovon der Oberbürgermeister überzeugt ist: „In Koblenz gibt es auch sehr gute rote Weine!“

Die Winzer aus dem Koblenzer Stadtgebiet boten eine breite Palette unterschiedlicher Weine zur Verkostung an.

Die Winzer aus dem Koblenzer Stadtgebiet boten eine breite Palette unterschiedlicher Weine zur Verkostung an.

Auch der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann-Göttig, eigentlich ein bekennender Rotwein-Liebhaber, und seine Frau Dr. Christiane Herzog probierten gerne einen der edlen Weißweine.

Auch der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann-Göttig, eigentlich ein bekennender Rotwein-Liebhaber, und seine Frau Dr. Christiane Herzog probierten gerne einen der edlen Weißweine.

Bundestagsabgeordneter Detlev Pilger aus Koblenz genoss den Termin sichtlich, bei dem er nicht nur am Stand von Toni Reif und dessen Enkel Sebastian edle Tropfen verkosten konnte. Fotos: BSB

Artikel melden

? Vielen Dank! Ihre Meldung wurde erfolgreich versendet.
? Es gab einen Fehler beim Versenden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
Neueste Artikel-Kommentare

12.12.: Nordlichter über Burgbrohl?

  • Klaus Elmar Müller: Am 15. Dezember war von ca. 22 Uhr bis morgens 5 Uhr ein orangenfarbener Schein im Oberdorf von Burgbrohl zu sehen. Nicht vom zunehmendem Mond, weil immer an derselben Stelle. Gleichzeitig war der Horizont im Westen fast taghell.
  • H. Schüller: Zitat DB: "Der neue Akkuzug im Pfalznetz ist ein Leuchtturmprojekt für die Region. Ab Frühjahr 2026 sollen insgesamt 44 Akku-Oberleitungs-Hybridfahrzeuge der Firma Stadler schrittweise zum Einsatz kommen.
  • H. Schüller: Korrektur: Das zukünftig von Akkuzügen befahren Bahnnetz in der Pfalz ist 240 km lang; dazu reicht der Aktionsradius der dort eingesetzten Akkuzüge mit 80 km Reichweite aus.
  • H. Schüller: In der Pfalz fahren ab 2026 Akkuzüge mit 200 km Reichweite. Unverständlich, warum diese zukunftsweisende Lösung nicht auch im Ahrtal gewählt wurde. Falls die aktuelle Akkukreichweite dennoch nicht ausgereicht...
  • Peter Schmidt: Ihnen ist aber bewusst, dass die Philosophie von (Kreis-)Sparkassen auch in der Förderung von regionalen Projekten liegt? Hier ist überhaupt nichts zu kritisieren. Zudem bezweifle ich, dass die Zinsen...
  • Georg Ceres: Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn sich diese Arena selbst finanzieren würde. Aber leider wird sicherlich die Sparkasse auch Geld ihrer Kunden reinstecken, und stattdessen keine anständigen Zinsen zahlen.
Wir helfen im Trauerfall
Betriebselektriker
Helfende Hände gesucht
Wiedereröffnung der KSK Geschäftsstelle Bad Neuenahr
Weihnachtsgrußanzeige 2025
Innovatives aus Weißenthurm
Wiedereröffnung der KSK Geschäftsstelle Bad Neuenahr
5
Weihnachtsgrüße
Pressemitteilung Winter Wonderland
Empfohlene Artikel

Lahnstein. In Lahnstein fand die Weihnachtsfeier der Gruppe „Treff 81“ im Gemeindehaus Niederlahnstein statt, bei der sowohl Menschen mit als auch ohne Behinderung zusammenkamen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Neues zum Baufortschritt auf der K 25, Lahnbrücke Balduinstein

Betonarbeiten sind abgeschlossen

Rhein-Lahn-Kreis. Der Landesbetrieb Mobilität Diez (LBM Diez) informiert über den Baufortschritt an der Lahnbrücke im Zuge der Kreisstraße 25 in Balduinstein.

Weiterlesen

Der Baum fiel während der Fahrt auf die Straße

21.12.: Ungesicherter Weihnachtsbaum verursacht Unfall auf der B49

Lahnstein. Am 21. Dezember 2025 ereignete sich gegen 18:40 Uhr auf der Bundesstraße 49 in Fahrtrichtung Koblenz ein Verkehrsunfall. Ein bislang unbekannter Fahrer verlor einen Weihnachtsbaum, da dieser offenbar nicht ausreichend gesichert war und während der Fahrt auf die Straße fiel.

Weiterlesen

Wir helfen im Trauerfall
Dusch WC
Rund ums Haus
Mitgliederwerbung
Weihnachtsgrüße aus Andernach
Weihnachtsgrüße aus Andernach
Weihnachtsgrüße aus Andernach
Weihnachtsgrüße aus Andernach
Weihnachtsgrüße aus der VG Weißenthurm
Innovatives aus der VG Weißenthurm
Weihnachtsgrüße aus der Pellenz
Weihnachtsgrüße aus der Pellenz
Weihnachtsgrüße aus Weißenthurm
3+1 Aktion
Weihnachtsgrüße