Adventskonzert in der evangelischen Kirche Koblenz-Pfaffendorf
Der Advent mit einem Bogen von Barock bis Romantik
Koblenz. Dass auch ein solistisch besetztes Konzert ein Publikumsmagnet sein kann, bewies erneut das Adventskonzert in der evangelischen Kirche Koblenz-Pfaffendorf, das erstmals vor 20 Jahren stattfand. Elisabeth Grandjean (Sopran), Egon Dämmer (Bass), Klaus Büschler (Oboe), Vilhjalmur Sigridarson (Violoncello) und Thomas Schwarz (Klavier) stimmten das Publikum in der voll besetzten Kirche auf den Advent ein und spannten einen Bogen von Barock bis Romantik.
Die Vokalsolisten überzeugten nicht nur durch technisch perfekt vorgetragene Solo-Arien von Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann und Felix Mendelssohn, sondern gefielen besonders in Duetten, so etwa in „Sound the trumpet“ von Henry Purcell, in dem sich ihre Koloraturen abwechselten, oder in dem einfühlsamen Duett „Ging eine Jungfrau durch den Wald“ von Karl Koch. In „Mein Freund ist mein“ aus der Bach-Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ kamen alle Solisten, perfekt aufeinander eingespielt, in einer mitreißenden Interpretation voll zur Geltung, insbesondere auch die von Klaus Büschler virtuos gemeisterte Oboen-Stimme.
Büschler, der auch in den Arien die Solo-Oboe übernahm, bestach ferner solistisch in der Sonate g-moll von Carl Philipp Emanuel Bach, deren Variationssatz er nuancenreich umsetzte. Gemeinsam mit Vilhjalmur Sigridarson bot er das Allegro aus dem Divertimento KV 240 von Wolfgang Amadeus Mozart dar, das durch die feinen Verzierung und die Rhythmik das Publikum begeisterte.
Sigridarson trug klangschön eine Sonate für Violoncello von Antonio Vivaldi vor und das Lied ohne Worte von Felix Mendelssohn, bei dem die farbenreiche Interpretation und das gute Zusammenspiel bei den unterschiedlichen Tempi besonders auffielen. Thomas Schwarz, der sämtliche Programmteile begleitete, ließ Johann Sebastian Bachs „Nun komm, der Heiden Heiland“ in der Busoni-Fassung gleichsam als Ruhepunkt erklingen und interpretierte die Klaviervariationen über „Ah! Vous dirai-je, maman“ von Georg Joseph Vogler, in denen sich sich verträumt-lyrische mit marschartigen, von Oktavläufen geprägten Sätzen abwechselten.
Dem begeistert applaudierenden Publikum brachten die Solisten eine gemeinsame Zugabe zum Ende des Konzerts.
