Moritz Porr und seine Chefin Anke Löser. Bundesagentur für Arbeit

Am 18.08.2015

Allgemeine Berichte

Rotarier Koblenz-Mittelrhein und Arbeitsagentur Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen helfen Jugendlichen

Der kleine Umweg zum Traumjob

Ungewöhnliche Kooperation leistet Hilfestellung beim Einstieg ins Berufsleben

Koblenz. Berufsvorbereitende Maßnahmen sind eine Chance für Jugendliche, die nach der Schule noch nicht so recht wissen, was sie eigentlich machen wollen, oder für jene, die einfach nicht die besten Voraussetzungen mitbringen. Dank einer Kooperation zwischen den Rotariern Koblenz-Mittelrhein und der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen ist es einfacher geworden, in der Region interessante Praktikumsplätze zu finden. Als er vor einem Jahr die Schule verließ, sah es für Moritz Porr eigentlich gar nicht so schlecht aus. Der 16-Jährige hatte die Mittlere Reife in der Tasche, seine Noten waren vorzeigbar. Beste Voraussetzungen also, um einen schnellen und gelungenen Start ins Berufsleben hinzulegen. Eigentlich. Denn Moritz hatte ein Problem: Er wusste nicht im Geringsten, welcher Beruf ihm Spaß machen könnte. Trotz Berufsberatung und Berufsorientierung in der Schule fehlte ihm die zündende Idee. So kam es, wie es kommen musste:

Moritz war zunächst ratlos

Während seine ehemaligen Mitschüler sich voller Begeisterung in ihre Ausbildung stürzten oder weiter zur Schulen gingen, blieb Moritz ziemlich ratlos „übrig“.

Das änderte sich, als sein Berufsberater ihm schließlich eine berufsvorbereitende Maßnahme vorschlug. „Dieser Weg wird vor allem dann gewählt, wenn junge Menschen sich mit dem Berufseinstieg schwertun - meist, weil die Noten ihrer Abschlusszeugnisse nicht gerade glänzend sind. Aber die Unterstützung hilft eben auch jenen Jugendlichen, die noch keine rechte Vorstellung von ihrem beruflichen Weg haben“, erklärt Ulrike Mohrs, die Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. So individuell wie die Gründe für das besondere Unterstützungsangebot, so verschieden ist auch dessen Gestaltung - die bis zum Nachholen des Hauptschulabschlusses reichen kann.

Kontakte zu Betrieben spielen eine wichtige Rolle

Eine zentrale Rolle spielen aber immer die intensiven Kontakte zu Betrieben in der Region. Schließlich sollen die Teilnehmer, die allermeisten sind tatsächlich Jungs, herausfinden, welche Arbeit ihnen Spaß macht und in welchem Beruf sie eine Zukunft für sich sehen. Also ging es nach einer Orientierungsphase beim Träger der Maßnahme, dem Internationalen Bund (IB) in Koblenz, auch für Moritz ins Praktikum zum Sanitär- und Heizungsbauer Löser + Anspach im Koblenzer Industriegebiet Rheinhafen. Denn Anke Löser hatte sich über die Rotarier verpflichtet, ebensolche Praktikumsplätze für Teilnehmer der bvB-Maßnahmen der Arbeitsagentur zur Verfügung zu stellen.

Diese Kooperation zwischen dem Rotary Club Koblenz-Mittelrhein und der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen war schon länger im Gespräch, bekam dann aber durch das Engagement von Rotarier-Vorstandsmitglied Klaudia Hendricks, die im „wahren“ Leben dem Koblenzer Finanzamt vorsteht, und Ulrike Mohrs Auftrieb. Getreu der seit mehr als 100 Jahren gültigen Maxime der Rotarier, sich, seine Erfahrungen und Kontakte für jene Menschen einzusetzen, die diese Unterstützung brauchen, war der Gedanke entstanden, jungen Menschen beim Einstieg ins Berufsleben zu helfen. Ganz praktisch und vor Ort. Als Klaudia Hendricks hörte, wie schwierig es mitunter ist, passende Praktikumsplätze für die bvB-Teilnehmer zu finden, sagte sie Unterstützung zu - und nahm ihre Rotarier-Mitstreiter in die Pflicht. 15 Betriebe machen derzeit in Koblenz und Umgebung mit. „Eine Zahl, die wir durchaus noch vergrößern wollen“, ist Klaudia Hendricks zuversichtlich. Was ihrer Meinung nach nicht allzu schwer sein sollte. „Schließlich haben wir schöne Erfolge vorzuweisen.“

Moritz nutzte seine Chance

Dabei denkt sie nicht zuletzt an ihre Rotarier-Mitstreiterin Anke Löser. Auch wenn die Geschäftsführerin von Löser + Anspach freimütig einräumt, dass sie ihre spontane Zusage, sich am Projekt zu beteiligen, beinahe schon bereute, als es ernst wurde und der IB nach einem Praktikumsplatz für Moritz Porr anfragte. „Eigentlich passte das nämlich gerade gar nicht in unsere Pläne für dieses Jahr“, erinnert sie sich lächelnd. Ausbilden wollte man nach weniger guten Erfahrungen im vergangenen Jahr diesmal nämlich ohnehin nicht. Doch dann siegte die Rotarier-Ehre und Moritz bekam seine Chance.

Die nutzte er so gut, dass Anke Löser sich - auch auf Drängen ihrer Mitarbeiter hin - entschloss, Moritz schon nach drei Wochen eine Ausbildung zum Technischen Systemplaner anzubieten. „Ein gesuchter Beruf, der aber gar nicht so oft ausgebildet wird“, erklärt die Diplom-Ingenieurin. Auch bei Löser + Anspach nicht. Bereits seit Mai arbeitet der 17-Jährige nun fest bei seinem neuen Arbeitgeber, wird von ihm bezahlt und lernt bereits eine Menge von dem, was eigentlich erst ab September offiziell zu seinen Aufgaben gehört. Von der Begeisterung, die Chefin und künftiger Azubi füreinander empfinden, konnte sogar noch ein anderer junger Mann profitieren, der wie Moritz ebenfalls über ein bvB-Praktikum in den Betrieb kam und nun eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker beginnen wird.

Dass sie ihre neuen Mitarbeiter ohne das Rotarier-Projekt gefunden hätte, glaubt Anke Löser nicht. Ihre anfängliche Skepsis ist völlig verflogen. Maßgeblich für den Erfolg ist ihrer Meinung nach auch, dass Jugendliche und Betriebe gut zusammen passen, und das hänge vor allem vom Engagement und der treffenden Einschätzung der bvB-Betreuer ab. Und Moritz? Der sitzt stolz neben seiner Chefin, macht einen unglaublich erwachsenen Eindruck und fühlt sich in „seiner“ Firma augenscheinlich wohl. Von dem Jugendlichen, der nach der Schule keinen rechten Plan von seiner Zukunft hatte, ist nichts übrig geblieben. Dass er eine Zeitlang brauchte, um herauszufinden, was er eigentlich will, ist für den 17-Jährigen kein Problem. „Eigentlich hat doch alles toll ge-klappt. Und der kleine Umweg über die bvB hat sich für mich ja echt gelohnt.“

Pressemitteilung

Bundesagentur für Arbeit

Moritz Porr und seine Chefin Anke Löser.Foto: Bundesagentur für Arbeit

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