Neues vom Oberwerth - Die TuS Koblenz in der Saison 2014/15
Die TuS Koblenz hat ein Online-Archiv
Drei Anhänger der TuS Koblenz lassen die Geschichte der Schängel im Internet aufleben
Koblenz. Angekündigt war es schon vor gut einem Jahr doch jetzt ist es geschafft. Das TuS Archiv ist online. Das dies möglich wurde ist der Verdienst der drei Anhänger der besonderen Art.
Angefangen hat alles 2007 als Tom Hardt mit einer Idee in der TuS-Geschäftsstelle auftauchte und anbot dem Verein ein Buch zum 100-jährigen Bestehen zusammen zustellen. Nahe angelehnt, an das von ihm mit erstellte Werk über den 1.FC Köln, „Im Zeichen des Geißbock“, sollte der Club am Oberwerth präsentiert werden. Jede Saison als eigenes Kapitel mit Spielerporträt, Kuriosem und natürlich jedes Pflichtspiel mit Aufstellung. Dazu natürlich zahlreiche, noch nie gezeigte Bilder aus dem Vereinsleben des Traditionsvereins. Aus finanziellen Gründen konnte das Werk dann doch nicht fertiggestellt werden. Trotzdem aber blieb der Neuwieder Fußballnarr am Ball denn er hatte beim Aufarbeiten der TuS-Geschichte seine Liebe zum Verein entdeckt und besuchte auch schon seit einigen Jahren fast jedes Spiel der Blau-Schwarzen. Damit seine Arbeit zur Erstellung des Vereinsarchivs nicht ganz verloren ging, suchte er nach neuen Möglichkeiten dieses zu präsentieren.
Und hier kam Benjamin Klaile ins Spiel. „Wir stellen das Archiv online,“ hieß die Devise, nachdem „Benny“ festgestellt hatte, welche Schätze bereits zusammengetragen wurden. So sorgte er für die technischen Vorrausetzungen, dass dieses Vorhaben umgesetzt werden konnte. Zu dritt, mittlerweile hatte man auch mit Andreas Gniffke, einem im Trierer-Exil lebenden TuS-Anhänger, einen weiteren Mitstreiter gefunden, wurden alle Spielzeiten eingefügt und können mittlerweile auch online abgerufen werden. Unter www.tus-koblenz-archiv.de lebt die turbulente Vereinsgeschichte der Schängel wieder auf. Mittlerweile sind hier alle Pflichtspiele zusammengetragen und können abgerufen werden. Natürlich mit Datum, Aufstellungen, Torschützen und Zuschauerzahlen. Diese Daten sollen in naher Zukunft mit Spielberichten, Fotos und weiterführenden Informationen ergänzt werden.
Doch das Archiv soll kein Alleingang von drei Fußballverrückten werden. „Ich weiß aus einigen persönlichen Gesprächen, dass die Sammelwut der TuS-Fans oftmals keine Grenzen kennt und auf vielen Speichern und in vielen Kellern noch so mancher Schatz verborgen liegt“ weiß Klaile, zu berichten. „Das Archiv der TuS ist aufs Mitmachen der Nutzer angewiesen und gerne binden wir all diese Funde (mithelfen@tus-koblenz-archiv.de) in Zukunft in unser Projekt mit ein, wenn sie uns denn zur Verfügung gestellt werden (gerne auch “nur” in Kopie). Außerdem freuen wir uns sehr, wenn wir auf Fehler aufmerksam gemacht werden. Der Datenbestand, der jetzt bereits abrufbar ist, ist in Handarbeit eingegeben worden, Fehler sind dadurch unausweichlich und natürlich“, so der Betreiber der TuS-Fan Seite www.schaengelland.de. Genau so sieht es auch Tom Hardt: „Fans aber auch ehemalige Spieler verfügen über Dinge, die Sie selbst als unwichtig einschätzen. Das habe ich bei Besuchen vieler ehemaliger Aktiven festgestellt. Auf diesem Weg bin ich zum Beispiel an Bilder von Weihnachtsfeiern, einen Spielervertrag von 1952 oder aber an einen Spielerpass aus den Nachkriegsjahren, wo das Foto des Akteures noch in der Kriegsgefangenschaft aufgenommen wurde“, erzählt der TuS-Archiv über die Wege, die begangen wurden, um das Archiv mit Leben zu füllen.
Als Nächstes soll nun ein Spielerarchiv erstellt werden. „Auch das ist ein schwieriges Unterfangen. Die Namen zusammen zutragen ist hierbei die leichteste Aufgabe“, freut sich auch der Andreas Gniffke, (www.treverer.com) auf weitere Aufgaben. „Natürlich sollen diese Namen mit Bild und persönlichen Daten zu seiner Karriere aufgefüllt werden“, so der Trierer weiter. Auch hier ist schon ein Großteil erfasst. „Das schwierigste sind hier die Kopfbilder. In den fünfziger Jahren hatten Einzelbilder eher Seltenheitswert. Das zieht sich mit Ende der Achtziger. Erst dann öffnete sich auch Medienlandschaft auch für den unterklassigen Fußball. So müssen halt Mannschaftsbilder gesichtet und dann weiterbearbeitet werden“, beschreibt Hardt die weitere Vorgehensweise.
In einem sind sich alle drei TuS-Anhänger sicher. „Es gibt mit Sicherheit viele Fußballfreunde im und rund ums Schängelland, die sich für die Geschichte der TuS interessieren, egal ob sie bei Jupp Gauchel, der zweiten Liga oder beim Verbandsligaderby der Saison 92/93 gegen den VfL Bad Ems vor 5.580 Zuschauern den Verein erstmals besucht haben“.
Eins zeigt das TuS-Archiv mehr als deutlich: Die TuS hat schon so manch schwere Zeit durchgemacht. Doch auf diese folgten immer wieder sonnigere Tage, somit bietet der Blick in die Vergangenheit auch Hoffnung, die in der aktuellen Situation bei der Stange halten sollte.
